Jim Suhler

Tijuana Bible

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.09.2007
Jahr: 2007
Verlag: Rounder Records

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Jim Suhler Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Tijuana Bible, Rounder Records, 2007
Jim Suhler Guitar, Vocals
Carlton Powell Bass, Backing Vocals
Shawn Phares Keyboards
Jimmy Morgan Drums, Percussion
Gäste:
Cheryl Arena Harmonica (I Could've Had Religion)
Elvin Bishop Slide Guitar (Drunken Hearted Boy)
Joe Bonamassa Lead Guitar (Depp Water Lullaby)
Jimmy Hall Backing Vocals (Po' Lighnin')
Tom Hambridge Backing Vocals, Percussion (Border Of Rock & Years Of Tears)
Buddy Leach Saxophones (Border Of Rock & Years Of Tears)
Produziert von: Tom Hambridge & Jim Suhler Länge: 71 Min 21 Sek Medium: CD
1. Tijuana Bible9. Po' Lightnin'
2. Devil In Me10. Border Rock
3. Drunken Hearted Boy11. Mexicali Run
4. Up To My Neck In You12. Sunday Drunk
5. Long Hot Summer13. Chaos In Tejas
6. Black Sky14. Juice
7. Deep Water Lullaby15. I Could've Had Religion
8. Years Of Tears16. Cold Light Of Day

Dass sich George Thorogood seit einigen Jahren einen zweiten Gitarristen leistet, und das nicht nur auf der Bühne sondern auch im Studio, mag daran liegen, dass er nur noch ungern einen Finger krumm macht. Weil er sich den entsprechend verletzt hat und so fast nur noch Slide spielt, oder einfach nur, weil er auf seine "alten Tage" erkannt hat, dass man mit einer weiteren Gitarre einfach mehr Druck erzeugt und so auch mehr Ideen und Spaß fließen.
Sei es wie's will, der auserkorene heißt Jim Suhler, kommt aus Texas und hat schon einige Soloalben mit seiner Haus- und Hofcombo MONKEY BEAT veröffentlicht. 2007 heißt sein aktuelles Album "Tijuana Bible" und das macht richtig Vergnügen.

Erdig, riffbetont, im Stile eines Lance Keltner oder, sogar noch deutlicher, eines Rob Tognoni geht es mit dem Titelsong los. Straighter Rhythmus und sparsame, akzentuiert gesetzte Riffs vereinnahmen einen umgehend. Nicht nur Boogie-George beherrscht das Slide-Spiel, sondern auch Jimmy, und das zeigt er zum Jungle-Beat von Devil In Me deutlich und vor allem lautstark und mit Power. Man merkt schon, der Junge singt zwar äußerst passabel, aber den Schwerpunkt legt er doch gern auf die Gitarre. Sowohl was den Sound als auch den Anteil der Soli in den Songs angeht. Aber nix dauert hier zu lange - da ist man gespannt bei der Sache.
Trotz der eigenen Künste holte sich Jim Suhler für Elvin Bishops 12-Bar Blues Drunken Hearted Boy eben jenen Altmeister für die Slide-Einlagen ins Studio. Klingt ebenfalls klasse und wenn die Anforderungen auch nicht so hoch sein mögen, hört man doch diesen authentischen Klängen wohlig nickend gerne zu.
Dem puristischen Ansatz dieses Sounds kommt natürlich ein AC/DC-Song genau recht und mit ordentlich Schmackes kracht Up To My Neck In You aus den Boxen. Regler hoch, Leute! Das klingt, wenn da überhaupt noch was dazwischen passt, wie AC/DC meets GEORGIA SATELLITES. Nur geil!
Damit hat sich die Bandbreite jedoch nicht erschöpft und beim Long Hot Summer finden wir uns mitten im Southern-Swamp-Rock im Stile der BLACK CROWES. Midtempo-Groove mit Slide und Southern-Licks und -Gesang. Bestens um mit dem Bier in der Hand mitzuwippen.
Gehörig mehr treibt da schon Black Sky, das an manche Southern-Rock Bands der 70er ebenso erinnert wie an Ostküsten-Gitarrenarmeen.
Zum Deep Water Lullaby kommt ein weiterer Gast zur Tür rein: Joe Bonamassa, der dieser Ballade einen singenden Gitarrenton beifügt. Hat das was von Gary Moore? Nee, klingt weit weniger aufgesetzt, schöner und hat mehr Southern-Country-Feeling. So gut hat der Joe für mich noch nie geklungen.
Zwischen den folgenden Blues-, Southern- und Swamp-Nummern fällt das groovige, mehrstimmige Po' Lightnin' besonders auf, das einem umgehend ins Ohr kriecht.

Wäre ja auch zu schön, wenn nix an seinen zeitweiligen Arbeitgeber verweisen würde und Border Rock übernimmt mit am deutlichsten diesen Part. Der Song hätte problemlos auf einem der letzten vier bis fünf Thorogood-Alben vertreten sein können.
Ein bisschen an den 'Spirit in the sky' erinnert Mexicali Run, bzw. an jeden Boogie den ZZ TOP jemals gespielt haben. Das Solo ist allerdings bester Blues-Stuff.
Sprachen wir von Boogie? Und ab geht's zum Sunday Drunk! Hämmerndes Honky-Tonky Piano und Rock'n'Roll, wie ihn Dave Edmunds und ich lieben.
Nachdem die Akustik-Herzen mit Juice erfreut wurden - Gary Floyds Stil nicht unähnlich - überrascht mich der Texaner (ja, manche von denen können über die Staatsgrenze rausblicken) mit einer staubtrockenen Blues-Stampf Version von Rory Gallaghers I Could've Had Religion, die dem legendären Iren zweifellos sehr gefallen hätte.
Mit der leicht melancholischen Piano-Ballade Cold Light Of Day wird die "Tijuana Bible zugeklappt. Hinterlässt einen damit fast etwas schwermütig, aber man kann das Teil ja wieder von vorne starten und sich sofort wieder in beste Laune versetzen.
Wer Thorogood mag, kann hier gar nicht verkehrt liegen, selbst wenn mir über 70 Minuten fast etwas lang sind.

Epi Schmidt, 01.09.2007

 

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