Jimi Barbiani

Blue Slide

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.04.2014
Jahr: 2014
Stil: Southern Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jimi Barbiani
Blue Slide, Grooveyard Records, 2014
Jimi BarbianiGuitar, Slide Guitar
Daniele VicarioBass, Vocals on La Grange
Gianluca ZavanDrums and Percussion
Additional Musicians:
Johnny NeelVocals on Sixty Nine, Organ on Sad Soul
Cameron WilliamsVocals on Ain't But One Of Two Ways
Gianni MasseruttoHarmonica on Sixty Nine, Angel Of Mercy and La Grange
Piero PattayVocals on Angel Of Mercy, Don't Lie To Me and Can't Ask For More
Alessio VilliscicVocals on Going Down
Alessandro ScolzKeyboards on Don't Lie To Me
Produziert von: Jimi Barbiani Länge: 48 Min 06 Sek Medium: CD
01. Ten O'Clock Train06. Sad Soul
02. Sixty Nine07. La Grange
03. Angel Of Mercy08. Can't Ask For More
04. Don't Lie To Me09. Ain't But One Of Two Ways
05. Going Down10. Looking Good

Wenn ich heutzutage bereits beim zweiten Song (eigentlich bin ich schon beim ersten auf dem Weg, aber so schnell bin ich auch nicht mehr…) meine Gitarre überwerfe und zu der laufenden CD das Mit-Jammen anfange, will das schon was heißen! Das neue Album von Jimi Barbiani, bzw. seiner JIMI BARBIANI BAND lässt einem aber auch keine andere Wahl. Wer kein Instrument spielt, hüpft halt auf und ab, oder durchs Zimmer und spielt Luftgitarre, oder sonstwas. Grell heult die Gitarre zum Start von Ten O’Clock Train auf und dann setzt er sich in Bewegung: der rockende Blues-Train. Und zwar bergab, denn er kommt ziemlich schnell auf Touren und der Albumtitel wird auch gleich doppelt unterstrichen, denn die Slide kommt auch umgehend zum Einsatz. Wobei die eher “red“ und “hot“, als “blue“ ist.
Dass hier nicht gesungen wird, fällt eigentlich gar nicht so richtig auf, denn es brennt einfach, auch wenn die Struktur nicht übermäßig kompliziert ist. Genau das ist es ja, was einem den Einstieg vereinfacht und einem auch gleich in Fahrt bringt.
Die schön-gleichmäßigen Tritte in den Hintern, die der Boogie Sixty Nine verabreicht, tun richtig gut und die Stimme von Johnny Neel sorgt für den “down-home-flair”. Wird Jimi Barbianis Slide-Arbeit dadurch zusätzlich befeuert? Man könnte es gut meinen. Bester Biker-Souther-Boogie-Blues!
Zum folgenden Angel Of Mercy, welches ein bisschen an den 32-20 Blues erinnert und ein bisschen Hendrix-Anleihen birgt, steuert Johnny dann seine Hammond bei, während Piero Pattay für den extrovertierten Gesang verantwortlich zeichnet und Gianni Massarutto eine rotzige Blues-Harp dazu spielt.

Die wuchtige Ballade Don’t Lie To Me wird ebenfalls von Pattay gesungen, was die nötige Schippe Dreck hineinbefördert und für gute Dynamik sorgt. Kommt richtig gut und sollte eigentlich zu einer mittelprächtigen Southern Rock Balladen-Hymne taugen. Ohrwurm-Qualitäten hat der Song allemal. Je länger ich zuhöre, desto mehr stelle ich mir einen neidisch blickenden Steven Tyler vor.
Mit der Beschaulichkeit ist es aber gleich vorbei, wenn die JIMI BARBIANI BAND ihre Version des Blues-Klassikers Going Down präsentiert. Treibende Riffs und starke Texas Rock-Bezogenheit helfen hier Jedem auf die Füße, während Jimi Barbiani demonstriert, dass er auch ohne sein Slide-Röhrchen einen kleinen Feuersturm entfachen kann. Aber hallo, da brennt’s aber ganz schön!
Dass es auch subtiler zugehen kann, zeigen Jimi und Band mit Sad Soul. Bei der stimmungsvollen Instrumentalnummer sitz, nein, man muss sagen brilliert, Johnny Neel an der Hammond. Dessen wundervolle Tastenarbeit lässt Jimis Slide erst so richtig glänzen. Wunderschön!

Na, diesen Rhythmus und das Riff kennen wir aber in- und auswendig: La Grange! Gehört schon ein gehöriges Selbstbewusstsein dazu, so einen Klassiker neu einzuspielen .Auf der Bühne rockt man sowas gern mal, aber Wenige bannen das auf Tape. Ähm… Festplatte.
Dabei kommt das sogar richtig gut. Okay, an den Gesang von Billy Gibbons kommt keiner ran, aber dieses ultrascharfe Blues Harp/Gitarren-Duell kratzt schon ein bisschen am Original. Geht klasse ab!! Dürfte eigentlich nicht ausgeblendet werden, aber die Italiener haben da wahrscheinlich bis zum Morgengrauen weiter gejammt.
Das atmosphärische Can’t Ask For More schippert – man erwartet es von dem Ex- W.I.N.D.-Gitarristen ja schon fast – in sumpfige ALLMAN BROTHERS und GOV’T MULE Gewässer. Gut, den Gesang von Gregg oder Warren kann man nicht so leicht herbeizitieren, aber instrumental geht das schon gut ab. Auch zu kurz, aber live sieht das sicher anders aus.
Bei Ain’t But One Of Two Ways muss ich, ob der Bass-Läufe von Daniele Vicario, zunächst an THE WHO denken, doch mündet es in einen southern-inspirierten Boogie, der straight den Mississippi hinunter rockt. Oder zumindest an dessen Ufer. Jimi Barbiani zeigt hier deutlich, welch hervorragender Slide-Gitarrist er ist und schon seinen eigenen Stil entwickelt.
Noch rasanter als der Beginn der CD, nähert sie sich dem Ende. Scheint sich um eine noch größere Gefällstrecke zu handeln, denn Looking Good sieht nicht nur gut aus, sondern hört sich auch gut an und rast – wieder ohne Gesang – prächtig dahin. Hoffentlich ohne Radarfalle am Straßenrand und ohne rote Ampel, denn hier stehen die Zeichen durchwegs auf Grün. Bzw. auf Blau. Allerdings steht die Farbe hier für “heiß“ und das steht wiederum für die JIMI BARBIANI BAND . Einer der heißesten Exporte, die Bella Italia zu bieten hat.

Epi Schmidt, 06.04.2014

 

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