Jimi Jamison Never Too Late, Frontiers Records, 2012 |
Jimi Jamison | Gesang | |||
Erik Mårtensson | Gitarre. Bass, Keyboards & Backing Vocals | |||
Magnus Ulfstedt | Schlagzeug | |||
Jonas Öijvall | Hammond B3, Piano & Analoge Synthesizer | |||
Magnus Henriksson | Solo-Gitarre | |||
| ||||
01. Everybody's Got A Broken Heart | 07. Not Tonight | |||
02. The Great Unknown | 08. Calling The Game | |||
03. Never Too Late | 09. Bullet In The Gun | |||
04. I Can't Turn Back | 10. Heaven Call Your Name | |||
05. Street Survivor | 11.Walk On (Wildest Dreams) | |||
06. The Air That I Breathe | ||||
Unsere Kulturlandschaft bewegt sich ja bekannterweise in Zyklen. Da werden immer wieder gerne Trends, Moden und auch musikalische Leistungen der Vergangenheit aufgegriffen, gelegentlich ein wenig überarbeitet und dann wieder auf den Markt geworfen. Momentan deutet sich ja unter anderem durch das Erscheinen von einer Band wie STEEL PANTHER eine leichte Rückbesinnung auf die 1980er Jahre an. Dies dürfte Jimi Jamison durchaus in die Karten spielen, denn der SURVIVOR-Sänger legt gerade mit “Never Too Late“ ein neues Solo-Werk vor.
Was kann man nun von dem Mann, der mit seiner Stimme solche AOR- und Melodic Rock-Hymnen wie The Moment Of Truth oder Burning Heart (um nur mal die beiden bekanntesten zu nennen, Eye Of The Tiger entstand ohne Jamison) veredelte, erwarten? Natürlich wieder eine Scheibe aus dem Bereich AOR/Melodic Rock, wie sie feiner und prototypischer gar nicht sein könnte.
Beispiele gefällig? Bitte schön. Der Opener Everybody’s Got A Broken Heart ist feinster Stoff à la JOURNEY und Don’t Stop Believin’. In die gleiche musikalische Kerbe schlagen auch die folgenden The Great Unknown und Never Too Late und so weiter und weiter. Natürlich könnte das alles auch gut zu seiner Ex-Band passen oder auch zu TOTO Mitte der 1980er Jahre (sprich zu Zeiten von “Isolation“, “Fahrenheit“ oder “The Seventh One“). Jedes der elf Lieder schmeichelt sich blitzschnell in den Gehörgang ein. Ein jeder der Tracks besticht durch Melodien, wie man sie von den Besten der Besten aus dem Bereich kennt.
Die Zusammensetzung der Scheibe beschreibt man am besten mit ausgewogen. Neben den obligatorischen Balladen finden sich hier auch ein paar ordentliche Kracher, aber auch die nötigen gemäßigten Rocker. Dazu mit Jamisons Organ eines der nicht nur bekanntesten, sondern auch prägnantesten und besten in diesem Bereich der Rockmusik. Die Songs – übrigens aufs Vorzüglichste umgesetzt von Multi-Talent Erik Martensson (ECLIPSE, W.E.T., Gitarre, Bass, Keyboards & Gesang), Magnus Ulfstedt (Schlagzeug), Jonas Öijvall (Hammond, Piano & Synthesizer) und Magnus Henriksson (Solo-Gitarre) - passen Jamison wie ein maßgeschneiderter Anzug und nicht wie Konfektionsware von der Stange. Wer also früher schon AOR oder Melodic Rock mochte, der kann, darf oder fast schon muss hier auch zugreifen, denn Platten mit so wenig schwachen Momenten gab es damals auch nicht häufig zu hören. Für Platten wie diese ist es wirklich niemals zu spät. Well done, Mr. Jamison.