Jimmie Vaughan Do You Get The Blues?, Repertoire Records, 2013 |
Jimmie Vaughan | Guitar, Vocals | |||
George Rains | Drums | |||
Bill Willis | Hammond B-3 | |||
Roscoe Beck | Bass (Track 2) | |||
Tyrone Vaughan | Guitar (Track 5) | |||
Lou Ann Barton | Vocals | |||
Jose Galeano | Congas, Percussion | |||
Herman Green | Flute | |||
Billy Horton | Upright Bass (Track 8) | |||
Greg Piccolo | Tenor sax | |||
James Cotton | Harmonica | |||
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01. Dirty Girl | 07. Don't Let The Sun Set | |||
02. Out Of The Shadows | 08. Robbin' Me Blind | |||
03. The Deep End | 09. Slow Dance Blues | |||
04. Power Of Love | 10. In The Middle Of The Night | |||
05. Without You | 11. Planet Bongo | |||
06. Let Me In | ||||
Stevie Rays älterer Bruder Jimmie war immer der traditionellere der beiden Vaughan Brüder. Während Stevie Ray schon zu Lebzeiten mit seinen furiosen und legendären Texas-Shuffle Höllenritten antrat und unvermeidliche Vergleiche mit Jimi Hendrix lostrat, blieb Jimmie Vaughan stets der ruhigere, bescheidenere, unbeirrt den klaren Ton suchende Bluesmeister, der sich die Weiterführung der traditionellen Werte im Sinne eines Muddy Waters auf die Fahnen schrieb.
Vaughans markanter und sparsamer, von unnötigen Effektgeräten befreiter Stratocaster-Ton, sticht heraus und mag vordergründig nicht unbedingt jeden aus dem Sessel reißen. Doch wem es gelingt, diesen eindringlichen Jimmie-Blues zu fühlen, den der Texaner mit seiner tadellos groovenden Band auf "Do You Get The Blues?" anbietet, wird mit einer rhythmisch variablen und stimmungsvollen Blues-Melange belohnt.
Dank Repertoire Records wird dem Blues-Fan nun der mitreissend natürliche und unverfälschte Ton dieses dritten Vaughan Soloalbums aus dem Jahre 2001, das damals auch einen Grammy einheimste, erneut zuteil, remastered versteht sich und mit feinem Digi-Pack samt ausführlichen Liner-Notes veredelt. Ein Fest.
Jimmie und seine formidable Band, die statt eines Bassisten die tiefen Register der Hammond B-3 als Grundierung verwenden (verleiht dem Album ein 60's Flair), zelebrieren ihre coole Mixtur aus Chicago-Blues, Boogie, Texas-Shuffle, southern style R & B (Power of love) und latino-gefärbten Jazz-Ausflügen (Planet Bongo) auf meisterlich lässige Art und zerstreuen jegliche Zweifel an der Wertigkeit des älteren Vaughan Bruders und zementieren seinen Stellenwert als selbstbewussten und in sich ruhenden Bluesmeister mit höchst eigenem Profil. Eine wunderbare Platte.