Jimmy Bowskill

Back Number

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.01.2012
Jahr: 2012
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jimmy Bowskill
Back Number, Ruf Records, 2011
Jimmy BowskillGuitars, Piano, Trumpet, Vocals
Ian McKeownBass, Trombone, Vocals
Dan ReiffDrums, Percussion, Vocals
Produziert von: Brian Moncarz & The Jimmy Bowskill Band Länge: 47 Min 28 Sek Medium: CD
01.Take A Ride07. Sinking Down
02. Linger On The Sweet Time08. Down The Road
03. Salty Dog09. Seasons Change
04. Little Bird10. Broke Down Engine
05. Spirit Of The Town

Der Knabe wurde ja schon mit reichlich "Startpilot" versehen. Von der Frühförderung durch Jeff Healey über die Einladung zum gemeinsamen Jam mit Colin Linden auf der Bühne, bis zur Songschreiberei mit Ron Sexsmith und dem Gastauftritt von … , na, soviel wird jetzt noch nicht verraten. Jedenfalls hat Jimmy Bowskill - aktuell läuft das unter THE JIMMY BOWSKILL BAND - schon etwas Staub aufgewirbelt. Trotzdem stehen die Chancen gut, dass da nicht so ein verhätschelter Klarlack-Blueser wie Bonamassa draus wird.
Was ich da bisher gehört habe, klingt deutlich bodenständiger und was Bowskill als Sänger drauf hat, ist von ganz besonderer Güte. Ein erfreuliches Ereignis also, dass Jimmy beim deutschen Blues-Labe Ruf Records gelandet ist. Entsprechend erscheint seine neue Scheibe natürlich beliebten "Vinyl Look", was zu dieser Musik ja erst recht gut passt.
"Back Number" ist Bowskills 5. Album und wenn es auch auf dem Blues Rock Sektor kaum noch möglich ist, sonderlich innovativ zu sein, so kommt es doch hier im besonderen Maße auf das "Herzblut" an und das ein oder andere heiß servierte Lick.

Von beidem scheint bei Jimmy Bowskill reichlich vorhanden zu sein. Das lässt sich bereits mit Take A Ride spüren und zu dieser Fahrt steigt man gerne ein.
Natürlich kann man im Studio auch als Trio einen fetten Sound fahren, zumal wenn man in der Lage ist, da noch ein paar Pianoklänge im Hintergrund unterzubringen. Trotzdem rockt das auch auf die Hauptinstrumente reduziert recht anmachend und auch beim Solo weis Bowskill noch einen draufzusetzen. Ein paar frühe LED ZEPPELIN Verweise mischen sich hier mit etwas moderneren Sounds. Ehrlich gesagt, klingt für mich so, als würde Lenny Kravitz mal so richtig auf den Blues kommen. Und das mit richtig Power.
Bei Linger On The Sweet Time klingt es dann verstärkt nach STONES in den 70ern, bzw. dem, was die BLACK CROWES daraus gemacht haben. Also den Südstaaten- und Country-Einfluss noch etwas erhöht und einen harmonisierenden Backgroundgesang darunter gelegt, der mich an THE TREWS erinnert. Das soll gleich einmal als Anspieltipp herhalten, denn das macht ordentlich Spaß!
Spaß macht auch der transparente Sound. Wie gesagt, ist der mit ein paar zusätzlichen Instrumenten aufgepeppt, aber doch so gehalten, dass das auch im Trio auf der Bühne funktionieren müsste. In Kürze auf deutschen Bühnen zu beobachten.
Eine funkig-schleppende Nummer, wie Salty Dog, hat man als ordentlich Bluestruppe immer im Gepäck, aber nicht immer steckt so viel Schmackes dahinter und gleichzeitig Kraft und Eleganz. Der richtige Stoff um mit dem Bier in der Hand mitzuwippen. Besagter Ron Sexsmith hat bei Little Bird mitgeschrieben und auch hier singen besagte "Krähen" im Mittelohr deutlich mit. Allerdings bekommt man Vergleichbares von denen schon lange nicht mehr kredenzt. Spirit Of The Town ist der Song, von dem Colin Linden so angetan war, dass er Jimmy dazu auf die Bühne holte. Klingt etwas nach Love In Vain mit Bläsern und einem zusätzlichen Schuss Soul.

Von der richtigen groben Seite - das muss man mal so richtig laut hören! - kommen Jimmy und Band bei Sin's A Good Man's Brother. So viel Lebenserfahrung mit gerade mal Anfang 20? Überzeugend bringt er es zumindest rüber. Deftig verzerrt-komprimiert ist die Gitarre und in den Gesang steigert sich Bowskill auch so rein, dass der rau und gepresst den Hörer begeistert. Dazu ist das sehr dynamisch aufgebaut und bleibt durchgängig spannend. Also nix "Blues-Riff und darauf rumgejamt", sondern immer "on the edge".
Je öfter ich die Scheibe höre, desto mehr gefällt sie mir. Down'n'dirty, wie es sein soll. Ein bisschen zu dünn, für den ursprünglichen Les Paul-BAD COMPANY-Sound klingt Seasons Of Change und erneut muss ich an .. na, diesmal sag mal BROTHER CANE, denken, aber den Southern Rock'n'Blues hat Bowskill jedenfalls perfekt drauf. Und warum BAD CO. bzw FREE? Ja, hier ist wohl die Shouter-Legende Paul Rodgers irgendwie mit am Mikro, aber ich kann da keinen großen Unterschied erkennen. Was wiederum für den Mann aus Kanada spricht. So ändern sich die Zeiten.
Broken Down Engine stampft dann wieder mächtig in den breitesten Blues Rock-Pfaden. Mit derber Rhythmusgitarre und Heavy-Slide.
Wie man das gern so macht, schließt das Album mit einer coolen Akustiknummer. Die hat Freund Ron Sexsmith verfasst und entsprechend cool shuffelnd geht’s zu. Wieder mit dem Southern-Flair und herrlichem Bar-Piano.
Ein feiner Abschluss für ein feines Album. Ein toller Gitarrist, geiler Sänger und gut rockende Band. Da darf man sich auf die Konzerte ebenso freuen, wie auf die vielen Durchläufe, die diese Scheibe noch haben wird. Thmubs up!

Epi Schmidt, 14.01.2012

 

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