Jimmy Sturr

Rock 'N Polka

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.10.2004
Jahr: 2004

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Jimmy Sturr Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jimmy Sturr
Rock 'N Polka, Rounder Records/in-akustik, 2004
Johnny Karas Tenor Saxophone, Vocals
Nick DeVito & Joe Magnuszewski Clarinet, Alto Saxophone
Ray Barino Clarinet, Baritone Sax
Eric Parks, Kenny Harbus, Al Noble, Ed Gloss Trumpet
Al Piatkowski & Wally Czerniawski Accordion
Keith Slattery Piano
Dave Grego Bass
Dennis Coyman Drums
Frank Urbanovitch Fiddle & Vocals
Gäste:
Alison Krauss, Willie Nelson, Lee Greenwood, Duane Eddy, Larry Chance & The Earls, Blue Highway (Tim Stafford, Wayne Taylor, Shawn Lane)
Produziert von: Ken Irwin, Joe Donofrio & Tom Pick Länge: 33 Min 15 Sek Medium: CD
1. Splish Splash8. Singing The Blues
2. Personality9. The Wanderer
3. Rebel Rouser10. Don't Be Cruel
4. Since I Met You Baby11. The Great Pretender
5. Fun Fun Fun12. Hello Mary Lou
6. Dream Lover13. Bye Bye Love
7. Charlie Brown

Seit ihr soweit? Trickfilmzeit mit Adelheid!
Etwas erschrickt man schon wenn das Orchester sein flottes Intro spielt und unwillkürlich schleicht sich bei mir Paulchen um die Ecke. Ob Panther oder Kuhn? I don't know.
Die ersten Worte von Splish Splash sind mir aber spätestens seit "Zander's Zorn" bekannt.

Aber stellen wir erst mal vor: Ladies and Gentlemen JIMMY STURR AND HIS ORCHESTRA! Der Mann hat mit seiner Band bereits über 100 Alben veröffentlicht, ist in der Top Ten der Grammy Award Gewinner - 14 Stück hat er schon nach Hause geschleppt - und bringt bei seinen Konzerten die Menge regelmäßig zum ausflippen.
Und das alles mit... Polka!

Jetzt schaut's, gell?! Ja, hier gibt's immer was neues zu lernen.
Im Repertoire von Jimmy Sturr befanden sich zwar eh und je auch Rocknummern, aber, wie Jimmy sagt, die wurden auch als Rock und nicht als Polka gespielt.
Um also dieses Album hier aufzunehmen, musste er erst von der Plattenfirma überredet werden. Rock'n'Roll Songs aus den 50er und 60er Jahren im Polkastil zu spielen!
Und (wundert es jemand?) es funktioniert!

Ein paar Sekunden braucht man, bis man sich dran gewöhnt hat, dann wird man einfach mitgerissen von dieser Musik. Spätestens beim zweiten Song scheint alles ganz natürlich zu sein. Nun ja, Personality ist auch nicht weit entfernt von der Art wie LOS LOBOS ihre ersten Scheiben gewürzt haben.
Richtig klasse wird's wenn die Gitarrenlegende Duane Eddy (!) bei seinem eigenen Rebel Rouser noch mal in die Saiten greift und mit seinem typischen Twang mit den Bläsersatz konkurriert. Kleines Tänzchen, Frau Nachbarin? Yippieh!!

Da ist ein Päuschen hinterher angebracht: Herr Nelson, bitte übernehmen sie.
Und der Willie, der zwar ein waschechter Highwayman ist, aber in frühester Jugend in deutschen und tschechischen Bands Polka gespielt hat, croont uns einen Walzer namens Since I Met You Baby der seinem "Always On My Mind" nur wenig nachsteht.
Jetzt können wir wieder etwas Spaß vertragen und das gleich mehrfach: Mit dem BEACH BOYS Hit Fun Fun Fun folgt der passende Song. Gesangliche Unterstützung liefern hier die Jungs von BLUE HIGHWAY. So gibt's also einen Schuss Bluegrass zu diesem Tex-Mex-Cocktail.

Ein weiterer Gast ist Alison Krauss, die Bobby Darin's 1959er Hit Dream Lover den nötigen Schmelz (nicht Schmalz!) verpasst.
Die alte Leiber-Stoller Nummer Charlie Brown bekommt in der Polka-Bearbeitung neues Leben eingehaucht. Ehrlich gesagt ist mir erst beim durchlesen der Besetzung aufgefallen, dass gar kein Gitarrist in der Band ist.

Ah, jetzt sind wir in der Boogie-Abteilung angekommen: Singing The Blues macht den Anfang und erneut ist es Willie Nelson der hier den Gesang übernimmt. Kommt mir für den fast zu hektisch vor, aber er meistert es doch.
Hin und wieder muss ich an die Kapellen in unserem sommerlichen Volksfestzelt denken. Nicht an die heutigen, die allesamt glauben sie müssten auf Sonstwas-Taler und Bastardmischung zwischen Rock und Schlager machen. Sondern an die vor 20 Jahren, die noch Musikanten waren und echte Volks-musik gespielt haben - und zwar hochprofessionell und richtig gut.

Auch als Polka verliert The Wanderer nichts von seinem Drive, obwohl etwas langsamer als die STATUS QUO-Version.
Ein ums andere Mal verzieht sich das Gesicht zum Grinsen, wenn man den Song den sich dieses Orchester vorgenommen hat meistens kurz nach dem Intro erkennt. Dass das bei Presley's Don't Be Cruel nicht anders ist als bei The Great Pretender versteht sich von selbst. Letzteres ist der zweite "waltz" auf dieser CD und mit 3 1/2 Minuten auch der bei weitem längste Song. Steht dem Original durchaus mit erhobenem Blick gegenüber.
Ja, hallo, auf die Mary haben wir noch gewartet. Auch Hello Mary Lou fügt sich willig ins Polka-Kleid und dreht etliche Runden mit Jimmy und seinen Jungs.
... um kurz darauf zu verkünden: Bye Bye Love. Zum Glück nimmt sich wieder Willie Nelson meiner (und dieses Songs) an. Der EVERLY BROTHERS Hit beendet eine kurzweilige halbe Stunde bestens.

Ich war ja skeptisch, aber was soll ich - oder sonst wer - machen: Gegen diese Gute-Laune-Party kann man sich nicht wehren - Let's Polka!

Epi Schmidt, 17.10.2004

 

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