Joachim Witt Pop, Ventil/SPV, 2004 |
Joachim Witt | Gesang, Instrumente, Arrangements | |
Gäste: | ||
WARP ACHT | Instrumente, Arrangements | |
Mic En Sen | Instrumente, Arrangements | |
Ritchie Barton | Streicherarrangement | |
Nadja Saeger | zusätzliche Stimme | |
Jasmin Tabatabai | Gesang |
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1. Krieger des Lichts | 8. Vorwärts | |
2. Fluch der Liebe | 9. Sag was Du willst | |
3. Für den Moment | 10. Erst wenn das Herz nicht mehr aus Stein ist | |
4. Ich will mehr | 11. Draussen vor der Tür | |
5. Du wirst bald Geschichte sein | 12. Immer noch | |
6. Mein Freund der Baum | 13. You make me wonder | |
7. Später | ||
Ein Albumtitel, der überhaupt nichts Gutes verheißt, der wie eine gar schreckliche Drohung wirkt. Sollte Jockel Witt tatsächlich seine Goten-Phase hinter sich gelassen haben und jetzt Bohlen, NO ANGELS und PRELUDERS nacheifern. Mächte der Finsternis steht mir bei und lasst diesen Kelch an mir vorüber ziehen.
... und ich bin erhört worden! Tiefes erleichtertes Durchatmen, das sich durch große Teile der schwarzen Szene ziehen dürfte. Entwarnung schon beim ersten Titel Krieger des Lichts. Wo "Pop" drauf steht ist nicht unbedingt Pop drin, eher schon ein würdiger Nachfolger für "Bayreuth 1 & 2" und "Eisenkopf".
Natürlich sind auch die neuen Stücke von Joachim Witt für breite Hörerschichten konsenstauglich und mit einprägsamen Melodien ausgestattet. Natürlich enthält "Pop" mehr als nur eine potentielle Singleauskoppelung, die auch durchaus Chancen hat im Radio zum Einsatz zu kommen und die Charts zu knacken.
In erster Linie aber bietet "Pop" genau die Markenzeichen die Fans und Käufer der letzten Witt-Veröffentlichungen zu schätzen wussten. Die Musik basiert vorwiegend auf elektronischen Elementen, vermeidet jedoch gezielt das Kalte, Sterile, Metallische. Melancholie und Pathos sind die dominanten Akzentuierungen, wobei der eine oder andere harsche Gitarrenangriff und tanzbare Rhythmus durchaus dafür sorgt, dass auch die DJs der Szenenclubs auf "Pop" fündig werden.
Auch wenn sich die eine oder andere Komposition dazwischen gemogelt hat, mit der ich nicht so recht warm werden will, wie das recht einfach gestrickte You make me wonder oder das Alexandra-Cover Mein Freund der Baum, so überwiegen doch die positiven Momente bei Weitem.
Stücke wie das bereits erwähnte Krieger des Lichts, das an Achim Reichel erinnernde Ich will mehr, oder die treibenden Vorwärts und Du wirst bald Geschichte sein um einige der Glanzlichter namentlich hervorzuheben, belegen dass Joachim Witt auch 2004 in der Lage ist Songs abzuliefern, die weit über die Masse der Veröffentlichungen hinausragen. Bravo, Herr Witt! Wenn das Popmusik ist, dann bitte mehr davon.