Joachim Witt

Rübezahls Reise

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.03.2022
Jahr: 2022
Stil: Dark Rock
Spiellänge: 47:21
Produzent: Benjamin Lawrenz & Chris Harms

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Joachim Witt Homepage


Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Michael Koenig

Titel
01. Rübezahl
02. In Einsamkeit (feat. Chris Harms)
03. So Fern
04. Shandai Ya (feat. The Mystery Of The Bulgarian Voices)
05. Die Wölfe ziehen
06. Abendwind
 
07. Das Leben in mir
08. Stern (feat. Claudia Uhle/X-Perience)
09. Die Seele
10. Bernstein
11. Ich spür die Liebe in mir
Musiker Instrument
Joachim Witt Gesang
Chris Harms Arrangements, alle Instrumente, Gesang bei Titel 02
Corvin Bahn Arrangements, alle Instrumente
The Mystery Of The Bulgarian Voices Chorgesang bei Titel 04
Claudia Uhle Gesang bei Titel 08

Joachim Witt war mal der Goldene Reiter, aber das ist nun wirklich schon länger als bloß eine gefühlte Ewigkeit her. Inzwischen befindet sich der durch den gleichnamigen Song zum gefeierten NDW-Star avancierte, gebürtige Hamburger in den gänzlich unterschiedlichen musikalischen Sphären von Dark Rock und Gothic Rock.  

Vor kurzem erschien sein aktuellstes (wie schon die beiden Vorgänger von Chris Harms, dem Frontmann der Dark Rocker LORD OF THE LOST, mitkomponierten, -eingespielten und -produzierten) Studioalbum “Rübezahls Reise“. Mit dieser Veröffentlichung lässt er nach den beiden Werken “Rübezahl“ von 2018 und “Rübezahls Rückkehr“ von 2020 nämlich die Neubearbeitung der Märchenfigur des sagenhaften Berggeistes des in Polen und Tschechien gelegenen Riesengebirges zur Trilogie anwachsen. Vieleicht ist das Thema damit ja auch für ihn beendet.    

In Form dieses Sujets scheint der, mittlerweile über siebzigjährige, Witt einen Nerv bei den Hörern der (Neuen) Deutscher Härte getroffen zu haben, denn zumindest der zweite Teil dieser Reihe kam ziemlich gut an und verkaufte sich dem entsprechend. Obendrein dürfte es ihm gelungen sein, sich durch die Wahl einer von Geheimnissen und Sagen umwitterten Gestalt zum Protagonisten seiner vertonten Geschichten durchaus eine eigene, recht lukrative, Nische zu schaffen.

Es mag zwar auch Leute geben, die diesem Projekt skeptisch gegenüberstehen, doch diesen Zweiflern kann hiermit größtenteils Entwarnung gegeben werden, denn Herr Witt hat sich  bei der kreativen Würdigung des überlieferten Stoffes allzu großer Peinlichkeiten oder sonstiger übertriebener Effekthaschereien enthalten.

Als äußerst positiv fällt auf, dass der Norddeutsche seine Stimme (mit Unterstützung durch einige Gäste) sehr variabel einsetzt. Er stellt dadurch sicher, dass sämtliche emotionalen Ausformungen der behandelten (letztlich ja irrealen) Gestalt abgedeckt werden. Verzweiflung, Wut, Aggressionen, Menschenverachtung und noch mehr. Der das lyrische Geschehen stilvoll untermauernde düstere und mystische Dark Rock wird angereichert mit romantischen, weltmusikalischen, gothischen und ebenso doomigen Elementen.  

“Rübezahls Reise“ zeigt, sicher auch so manchem Skeptiker, dass es Joachim Witt gelingt den Rübezahl mit all seinen Ambivalenzen und Stimmungen einzufangen und (alles in allem) kitschfrei darzustellen.  

 

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