Joan Osborne

Trouble And Strife

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.09.2020
Jahr: 2020
Stil: Americana
Spiellänge: 43:21
Produzent: Joan Osborne

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Plattenfirma: Thirty Tigers

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Frank Ipach

Titel
01. Take It Anyway I Can Get It
02. What's That You Say
03. Hands Off
04. Never Get Tired (Of Loving You)
05. Trouble And Strife
 
06. Whole Wide World
07. Meat And Potatoes
08. Boy Dontcha Know
09. That Was A Lie
10. Panama

Ebenso aufgeregt und durcheinander wie das kunterbunte Albumcover von Joan Osbornes Neuling "Trouble And Strife" kommt auch die musikalische und textliche Vielfalt ihrer zehn neuen Songs herüber. Die Wahl-New Yorkerin gibt in diversen Interviews angesichts der Albumveröffentlichung freimütig zu, "Trouble And Strife" sei ihre bislang politischste Platte.

Die in den letzten Jahren kaum zur Ruhe gekommenen Vereinigten Staaten von Amerika bieten natürlich auch jede Menge Zündstoff in Sachen fehlgeleiteter Politik jeglicher Schattierung. Da lässt es sich natürlich trefflich über Transgender-Rechte, Klimawandel, Desinformation oder Flüchtlingsfragen debattieren. Es ist allerdings nicht so, dass die inzwischen 58-jährige Blondine geifert, wettert und poltert, sondern ihre Klageschriften in subtile Kurzgeschichten verpackt, die nicht zuletzt auch den Spirit von Bob Dylan beherzigen, dessen Songs Osborne auf ihrer letzten Albumveröffentlichung im Jahre 2017 huldigte. Ein inzwischen vielleicht etwas in Vergessenheit geratener politischer Geist wie Gil Scott Heron hätte sicherlich auch anerkennend mit der Zunge geschnalzt.

Wie könnte man diese Vielfalt besser darstellen, als mit einer gehörigen Portion Americana-Music, diesem so wunderbaren und variablen Genre, das sich nicht scheut Folk, Country, Blues, Soul und Roots-Rock unter seinen schillernden Hut zu packen, um damit dann auch noch verschmitzt in Richtung Disco-Funk und Glam-Rock zu winken. Osborne hat auf ihrem neuen Album genau die richtigen Musiker am Start, um diese losen Enden zu einem festen Knoten zu vertäuen. Und wenn manch ein engstirniger Musikkonsument der Scheibe womöglich mangelnde Kohärenz vorwerfen möchte, liegt dieser falsch, denn die zehn lose wirkenden Einzelteile setzen sich am Ende zu einem klar gezeichneten Bild zusammen.  

Auf "Trouble And Strife" gibt es längst keine Hits mehr oder gar großartig markante Ohrwürmer zu verzeichnen, so wie damals 1995 als sie mit ihrem Major Company Debüt "Relish" und dem Smash-Hit One Of Us für weltweite Furore und zig Grammy-Nominierungen sorgte. Nein, dieses im wahrsten Wortsinne reife Album markiert einen Longplayer reinsten Wassers. Von A bis Z klug und gekonnt in Szene gesetzt von einer Frau, die ganz genau weiß was sie tut und ihre musikalischen Ambitionen zur Freude ihrer Anhängerschaft so kompromisslos wie variabel und aufregend umgesetzt hat. Chapeau!  

 

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