Joana Serrat

Cross The Verge

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.06.2016
Jahr: 2016
Stil: Indie-Folk, Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Holger Müller


Joana Serrat
Cross The Verge, Loose Music, 2016
Joana Serratvocals, guitar
Gavin Gardinerguitar
Aaron Goldsteinpedal steel
Basia Bulatautoharp, vocals
Neil Halsteadvocals
Ryan Boldtvocals
Produziert von: Howard Bilerman Länge: 38 Min 50 Sek Medium: CD
01. Lonely Heart Reverb07. Oh, Winter Come
02. Saskatoon (Break Of Dawn)08. Tug Of War
03. Cloudy Heart09. I Follow You Child
04. Flags10. Black Lake
05. Desert Valley11. Solitary Road
06. Lover12. Cross The Verge
13. Your Gold Could Be Mine

Elfen und andere sphärische Frauentypen sind schwer angesagt in der Indie- und Folkszene - Cate Blanchett und Liv Tyler lassen aus dem Herrn der Ringe grüßen. Mystisch-verhallte Klänge, die wie Nebel über dem Wald und einem See am frühen Morgen schweben; Joana Serrat hat sich das Cover ihres dritten Albums "Cross The Verge" nicht ohne Grund ausgesucht.

Eine verhuschte Stimme allein macht aber noch kein gutes Album. Zumal dann, wenn diese Stimme (Serrat) noch ihren unverkennbaren Ausdruck sucht. Joanna Newsom kann eine solche Waldfeen-Verzauberung auslösen, Florence + The Machine bringen ein bisschen Hexentum in die Musik. Joana Serrat dagegen weiß noch nicht so recht, ob sie wie Margo Timmins (COWBOY JUNKIES) in ihren jungen Jahren klingen will oder wie eine Country-Sängerin auf der Solitary Road

Immerhin hat sich die junge Spanierin für dieses Album zum richtigen Ort aufgemacht, nach Montreal, wo im Schatten von Bands wie ARCADE FIRE oder THE DEEP DARK WOODS eine Vielzahl von Nachtblumen gut gedeihen kann. Produzent Howard Bilerman weist Serrat zudem immer wieder den Weg heraus aus dem Sphärenwald, legt auf Songs wie Tug Of War einen kernigen Drumbeat aus, der die Spanierin weiter trägt, als ihre Versuche in einigen anderen Songs, besonders waidwund und verletzlich zu erscheinen. Doch auch er kann ihr die Sehnsucht nach Hall und Echo nicht austreiben - das muss wohl so sein, wenn ein Album sich um "die Akzeptanz von Verlust und Ungewissheit" drehen soll.

Wobei Joana Serrat als leise, einfühlsame Geschichtenerzählerin durchaus ihre Faszination hat. Oh, Winter Come ist das pure Sentiment mit ihrer Stimme und einer Gitarre. Aber wer sich mit schneidender Pedal Steel ins Desert Valley begibt, sollte dafür einfach ein bisschen "tougher" sein. Und die Single Cloudy Heart beginnt zwar mit den Worten "In the frozen desert so long", aber "frozen" ist bei diesem Singalong mit Duettpartner Neil Halstead rein gar nichts.

Und wenn der letzte, leise Ton verklungen ist und das Album ein zweites Mal beginnt, bleibt das Gefühl, als fänden Songs und Stimme nie so ganz richtig zusammen - wie eine Elfe, die sich in Mittelerde verirrt hat.

Holger Müller, 05.06.2016

 

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