Joanne Shaw Taylor

Reckless Heart

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.03.2019
Jahr: 2019
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 46:51
Produzent: Al Sutton

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Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Jimi Hendrix

Tina Turner

Otis Redding

Bernie Marsden

Titel
01. In The Mood
02. All My Love
03. The Best Thing
04. Bad Love
05. Creepin‘
06. I‘ve Been Loving You Too Long
 
07. Reckless Heart
08. Break My Heart Anyway
09. New 89
10. Jake‘s Boogie
11. I‘m Only Lonely
Musiker Instrument
Joanne Shaw Taylor Guitar & Vocals
Ron Otis Drums & Percussion
James Simonson Bass
Phil Hale Piano & B3
Chris Codish Piano & Hammond B3 Organ
Herschell Boone, Terena Boone Backing Vocals
Maurice “Pirahnahead“ Herd Bongos
Joe Deller, Chala Yancy Violin
Leslie DeShazor, John Madison Viola
Nancy Chaklos, Brandon Cota Cello

Zu den beeindruckendsten Künstlerinnen, die uns das das britische Blues-Revival (ja, könnte man fast so nennen) im letzten Jahrzehnt beschert hat, gehört zweifelsohne Joanne Shaw Taylor. Das kann man auch an den prominenten Kollegen sehen, die sich gerne mit der Blondine auf der Bühne oder im Studio schmücken (Bonamassa, Marsden, Haynes… you name it) – und wer will, kann sich auf der Blues-Kreuzfahrt im Mittelmeer im August davon überzeugen - , das kann man aber jederzeit auch auf ihren Alben hören. Auch wenn Joanne selbst sagt, dass sie im Studio etwas “kontrollierter“ zur Sache gehen würde.

Mit “Reckless Heart“ legt sie nun ihr sechstes Studioalbum vor und einige der Songs waren unlängst bereits auf deutschen Bühnen zu hören und kamen anscheinend sehr gut an.

In Stimmung bringt sie uns gleich mit der Einstiegsnummer In The Mood, die sie mit rauen Rock-Riffs vorantreibt und dabei von einem Piano zusätzlichen gepusht wird. Ja, Joanne ist in Stimmung und stürzt sich alsbald in ein wildes Solo. Das rockt ordentlich und diese unbekümmerte “was schert‘s mich“ Art steckt unwillkürlich an. Mit ein paar coolen Riffs zieht sie auch bei All My Love die Aufmerksamkeit sofort auf sich. Obwohl bereits etabliert, ist das Mädel ja wahrlich noch relativ jung, aber diese ausgereifte und routinierte Tiefe ihres Gesangs lässt eigentlich eine weitaus ältere Sängerin vermuten. Kommt jedenfalls richtig gut und wird durch den Background-Chor gospel-mäßig ergänzt.

The Best Thing hat einen gewissen 50er Jahre Charme und bringt zum einen etwas mehr Soul in den Vortrag (tolle stimmungsvolle Hammond im Hintergrund!), zum anderen sieht Miss Taylor auch hier keinen Grund einen auf Leisetreterin zu machen, sondern lässt ihre Gitarre gehörig Funken sprühen.

Wie alle Songs dieses Albums, stammt auch Bad Love aus ihrer eigenen Feder, erinnert zu Beginn etwas an SRV, bekommt dann aber eher einen British-Blues-Touch und verweist dann mehr an Bands wie FREE. Geiles No-Nonsense-Solo!

Und auch Creepin‘ weiß sofort zu überzeugen. Dass Riff könnten Hendrix oder Kossoff ähnlich zelebriert haben und auch der schwere Blues-Groove dürfte deren Geschmack entsprochen haben. Ebenso wie meinem. Geile Nummer.

Beim Titel I‘ve Been Loving You Too Long denkt man natürlich sofort an den Otis Redding-Klassiker, den auch Tina Turner einst so mitreißend gebracht hat.  Doch auch hier handelt es sich um ein Eigengewächs, welches allerdings nicht nur mit dem gleichen Namen, sondern auch mit dem sachten Beginn und der alsbald folgende Intensität aufwarten kann. Den Song möchte ich wirklich mal live von Joanne Shaw Taylor hören, denn wie sie hier bereits abgeht, das muss auf der Bühne eine wahre Eruption sein. Wie sagte man früher immer? Anspieltipp!

Der Titelsong des Albums bewegt sich im groovigen Soul- und Blues-Bereich und geht schnell ins Ohr. Besagte Frau Turner wäre zu ihren Glanzzeiten damit sicher auch glücklich gewesen. Der Hörer hier darf das auch sein.

Bei Break My Heart kommt eine Akustikgitarre als tragendes Element zum Einsatz. Erinnert mich an die Art, wie Bernie Marsden bei WHITESNAKE bei den getrageneren Songs gespielt hat. Gleichzeitig könnte der Song auch im Repertoire einer Dana Fuchs eine gute Figur machen.

Ähnliches könnte man auch über New 89 sagen, allerdings greift Joanne hier wieder heftiger in die Saiten und auch die Band legt hier gut los. Schönes Wechselspiel beim Gesang mit dem Background-Chor, das hat ordentlich Drive.

Wer sich von ihrer, sich wunderbar entwickelten, Stimme mal möglichst pur überzeugen mag, dem liefert das nur zur Akustikgitarre gesungene Jake‘s Boogie den passenden Stoff. Wie in einem alten Blues-Shack darf man sich da fühlen. Mit I‘m Only Lonely sind wir schon beim letzten Titel angelangt und die Künstlerin verabschiedet sich mit einem bluesig-melancholischen Song, der sich beim Hörer schnell im Ohr festsetzt, und mit dem Joanne wohl nicht lange einsam sein wird. Da wird sich – wie für den Rest des Albums – schnell eine ziemliche Hörerschaft finden.

 

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