Jochen Volpert

Eight

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.01.2022
Jahr: 2022
Stil: Fusion-Rock, Fusion Pop
Spiellänge: 42:27
Produzent: Jochen Volpert

Links:

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Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Larry Carlton

Lee Ritenour

Average White Band

Chicago

Jimi Hendrix

Titel
01. I Am Too Funky
02. Rolling
03. Desert Rock'n'Roll
04. New Soul
05. Your Guitar Is Too Loud
06. Flow
07. The Telecaster Is In Town
 
08. Broken Rumba
09. Riot
10. Flight
11. In Between
12. Mr. King
13. I Am Too Funky – Part 2
Musiker Instrument
Jochen Volpert Guitars. Guitar Effects, Bass
Achim Gössl Fender Rhodes Piano, Organ, String Arrangement
Dirk Blümlein Bass
Jan Hees Drums, Percussion
Würzburg Funkyhorns:
Ingo Mertens Trombone
Klaus Wangorsch Trumpet
Gerhard Cäsar Saxophone

Gestandene Künstler, die ihre Alben durchnumerieren gab es immer schon. LED ZEPPELIN hat der Herr Volpert diesbezüglich längst überholt. Die Marken I - IV zu übertrumpfen, kriegt ein Arbeitswütiger wie Jochen Volpert im Handumdrehen hin. So landen wir dieser Tage tatsächlich schon bei Nummer 8. Die amerikanischen Veteranen von CHICAGO, die unterdessen bei XXXVII angelangt sind, wird Prinz Jochi wohl nicht mehr einholen, doch seine formidable Instrumentalalbum-Trilogie bringt der Saitenhexer aus dem Frankenland jetzt zu einem glücklichen und zufriedenstellenden Ende.

Gerieten die Platten 6 und 7 schon zu kleinen, aber feinen Meisterwerken der Instrumentalkunst, steht ihnen die vorliegende Numero 8 in Sachen Abwechslungsreichtum und unbekümmerter Musikalität in nichts nach. Corona und seine viel beklagten Folgen in Sachen Live-Präsenz, verdammte viele ausübende Musiker und Künstler dazu in Klausur zu gehen. Wer hier jedoch Glück hatte und von der Muse geküsst wurde, durfte sich glücklich schätzen und frisch komponiertes Material via Stream oder auch per CD unters Volk bringen. Und Prinz Jochi, der Schlingel, hat seine Muse wohl gleich wieder flach gelegt und ohne Ende geknutscht. 

Glücklicherweise hat sich gegenüber den Alben 6 und 7 nicht allzu viel geändert. Muss auch nicht, denn Volpert bedient sich ein weiteres Mal ohne Scheuklappen aus dem üppigen Füllhorn diverser Spielarten. Der Gitarrist mit einem spürbaren Faible für Jeff Beck und Larry Carlton reitet elegant über die satt bestellten Genre-Felder und erntet mit einem breiten Grinsen im Gesicht all das ab, was erlaubt ist. Seine mitunter augenzwinkernden und schelmischen Melodien grätschen dir beim hüftschwingenden Opener I'm Too Funky mächtig in die Beine. Die exquisit aufspielenden 'Würzburg Funky Horns' unter der Leitung von Ingo Mertens sorgen für frischen Wind und einen in diesem Falle sehr willkommenen Unterschied. Auf solche scharfen Bläsersätze wollen wir zukünftig nicht mehr verzichten. Ein schöner Knalleffekt gleich zu Beginn.

Volpert hat mehr oder weniger wieder seine vertraute Truppe am Start. Keyboarder Achim Gössl und Schlagzeuger Jan Hees waren auch zuletzt schon dabei und fügten ihre Bytes & Files ganz zeitgemäß via Mail hinzu, während Volpert und Hees die Mosaiksteinchen akkurat und mit Liebe zum Detail im "5 Stroke Studio" zusammenbauten. Da trifft der neugierige Hörer dann mit Rolling auf den gewohnt lässigen Smooth-Sound, der die Sonnen durchflutete kalifornische Küste entlang rollt. Cabrio-Sound mit verspiegelter Sonnenbrille. Und im Geiste singt  Al Jarreau ein paar verspielte Scat-Einlagen mit.

Dafür geht's im folgenden Desert Rock'n'Roll ziemlich brachial zu. Wild aufbrausende Fuzz-Gitarren mäandern sich durch eine knochentrockene Wüste und ziehen wilde Staubfahnen hinter sich her. Der vollmundige New Soul klingt mit seinen rasiermesserscharfen Bläsern zwar taufrisch und spritzig, verneigt sich aber letztlich in Richtung Frühachtziger Jahre AVERAGE WHITE BAND. Prima Nummer.

Dem Gitarrengroßmeister der ausgehenden Sechziger Jahre, Jimi Hendrix, wird mit Your Guitar Is Too  Loud eine gut gelaunte Hommage serviert. Chapeau.

Am kommenden Sonntag (30.01.2022) um 16 Uhr wird uns Jochen Volpert mit seiner ersten vielverprechenden Auskopplung Flow via YouTube beglücken. Der Titel ist hier Programm. As smooth as smooth can be. Los Angeles in mind. Und man meint am 30. Januar 1978 haben sich Larry Carlton und Lee Ritenour diese fluffige Melodie auf einer Segelyacht gemeinsam ausgedacht.

Im Kampf gegen die Langeweile versteigt sich Herr Volpert sogar in eine südamerikanische Rumba (Broken Rumba). Damit die einstudierten Tanzschritte aber nicht zur Selbstverständlichkeit werden, legt Prinz Jochi mit seiner hinterfotzigen Gitarre ein paar gemeine Fallstricke aus und grinst dabei wie ein smarter Gentleman-Gauner.

Dass der launige Herr Volpert auch in Lederjacke gut aussieht und gerne mal eine forsche Rockabilly-Attacke reitet, beweist er abermals im kurzen und knackigen The Telecaster Is In Town. Das folgende In Between bietet dann rassige Fusion-Music in Reinkultur. Guitars galore. Und so endet dieses sehr unterhaltsame Album mit einem galloppierenden Uptempo-Blues namens >Mr. King< und verleitet den Hörer zu der Annahme, der besagte Mr. King habe eine kleine Überdosis eingeworfen.

Die künstlerische Freiheit gebietet dem guten Jochen Volpert glücklicherweise all das zu tun was ihm beliebt und wenn dabei solche formidablen und kurzweiligen Platten herauskommen wie "8" soll sich Prinz Jochi weiterhin nach Lust und Laune in seinem fantastischen Reich austoben. Schließlich wollen wir eines Tages noch gemeinsam Jubiläum feiern. Erst die 10, dann die 20, vielleicht noch die 25.

 

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