Jochen Volpert

Nine

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.09.2023
Jahr: 2023
Stil: Fusion, Blues
Spiellänge: 39:33
Produzent: Jochen Volpert

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Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Jeff Beck

Lee Ritenour

David Gilmour

Titel
01. Wednesday Party
02. Germany 12 Points
03. The Astronaut
04. In Tears
05. November ...
 
06. No Sports
07. Very British
08. Coming Home
09. The End Of The World
Musiker Instrument
Jochen Volpert Guitars, Synthesizer
Achim Gössl Rhodes, Piano, Organ, Synthesizer
Dirk Blümlein Bass
Jan Hees Drums, Percussion
Ingo Mertens Trombone
Klaus Wangorsch Trumpet
Gerhard Cäsar Saxophone

Einige Jahre begleitet uns der gute Jochen Volpert nun schon mit seinen hervorragenden Alben, ließ bisher kaum Wünsche offen und reihte selbst die kritischen Kenner und die zaudernden Zweifler in die Reihe seiner Freunde ein. Seit geraumer Zeit bietet uns der Mann aus dem Frankenland ein Füllhorn an lebendiger Instrumentalmusik, geizt nicht mit geschmackvollen Gitarrensounds und lässt den Hörer teilhaben an seiner ökonomischen, niemals selbstverliebten Spielweise, seinen variabel gestalteten Kompositionen, die sich im Spannungsfeld zwischen Blues, Rock, Funk und Soul immer wieder ein paar neue Wege bahnen, um den Spannungsbogen hochzuhalten. Die gelegentlich eingestreuten Gesangsnummern, die von Volperts Partnerin Carola Thieme kongenial interpretiert werden, tun ihr übriges, die enorme Spannbreite zu illustrieren.

Doch nun ist der Gitarrenderwisch aus Gerbrunn mit seinem inzwischen neunten Album wieder in die rein instrumentale Spur zurückgekehrt und überzeugt gleich mit der Eröffnungsnummer Wednesday Party derart vehement, dass es einem fast die Schuhe auszieht. Am Ende des Songs ist man sich sicher, dass der Mittwoch zum geilsten Tag der Woche gepriesen werden muss. Nicht zuletzt wegen des ungemein spritzigen Bläser-Arrangements von Ingo Mertens und seinen Würzburg Funkyhorns, die mit einer zischend heißen Mischung aus CHICAGO meet TOWER OF POWER Gebläsekraft, den Song in die absolute Spitzenklasse pusten. Mal ganz abgesehen von Volperts geiler Gitarrenmelodie, die mit angenehmem Lee Ritenour Flair daherkommt, der aufregenden Percussionarbeit und dem elastisch pulsierenden Bass von Meister Dirk Blümlein. Ganz fabelhaft. Mit einem solch fuminanten Einstieg ins Album kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Das selbstironische Germany 12 Points ist ein markanter Heavy Rock Brecher, der aus den Untiefen von Jeff Becks 'Hammerhead' Gewässern emporspringt, um sicher in den Armen des johlenden Publikums zu landen. Dem Juror bleibt nichts anderes übrig als die volle Punktzahl zu vergeben.

Mit dem sphärischen The Astronaut begibt sich Jochen, wie er selbst konstatiert, ein wenig auf unbekanntes Terrain und experimentiert mit flächig arrangierten Synthesizersounds, die seine satten Gitarrenlinien auf breiten Flügeln in die Galaxis hinaustragen. Ja, das birgt gewisse Reize und während die Reise sich vielleicht ein bisschen zu lang hinzieht, denkt man kurz an CAMEL und deren legendären 'Ice'-Landschaften.

Mit dem ruhigen In Tears verharrt die Band ein weiteres Mal im balladesken Bereich und geht stilistisch kein weiteres Risiko ein. Angenehme Gitarrenlinien, die Volperts cremigen Ton propagieren und mit der gewissen David Gilmour'schen Lässigkeit gespielt werden. Es ist einfach schön anzuhören, wie Jochen mit ein paar kleinen Schlenkern seine Helden zu würdigen weiß.

Das kurze und knackige November brilliert erneut mit ganz tollen Bläsersätzen der Funkyhorns, die dem Song echten Big-Band Charakter verleihen. Mit dem kurzweiligen No Sports begegnet uns eine weitere verzerrte und harte Nummer, die Jochen Volperts Rock-Schlagseite heftigst betont und reichlich Funken schlägt.

Ja, es ist wie es ist, denn die folgende Nummer überzeugt erneut voll und ganz, weil die lustvoll aufspielenden Funkyhorns Jochens Stücke einfach derart stilvoll bereichern, dass es eine wahre Freude ist. Achim Gössl lässt sich mit seinem verzerrten Wurlitzer Pianosolo auch nicht lumpen. Somit gehört das groovige Very British neben dem eingangs erwähnten Wednesday Party sicherlich zu den Höhepunkten dieses ganz feinen Albums. Einfach große Klasse.

Das erhabene Finale glänzt mit dem hymnischen Coming Home und rückt Volperts sahnigen Gitarrenton in den Fokus, während die altgedienten Hörer womöglich mal kurz an den schwedischen Janne Schaffer denken müssen. Der Kreis schließt sich mit dem atmosphärisch aufgeladenen The End Of The World, ein kurzer luftiger Trip, der die Ankunft des vor einigen Lichtjahren gestarteten The Astronaut mit Böllerschüssen gebührend feiert.

 

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