Joe Bonamassa

Black Rock

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.04.2010
Jahr: 2010
Stil: Rock, Blues

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Redakteur(e):

Michael Koenig


Joe Bonamassa
Black Rock, Provogue Records/Rough Trade, 2010
Joe BonamassaGuitars, Vocals
Rick MelickKeyboards, Organ, Backing Vocals
Carmine RojasBass
Anton FigDrums
Bogie BowlesDrums
Guest:
B.B. KingGuitar, Vocals on Track 08
Produziert von: Kevin Shirley Länge: 53 Min 49 Sek Medium: CD
01. Steal Your Heart Away08. Night Life
02. I Know A Place09. Wandering Earth
03. When The Fire Hits The Sea10. Look Over Yonders Wall
04. Quarryman's Lament11. Athens To Athens
05. Spanish Boots12. Blue And Evil
06. Bird On A Wire13. Baby You Gotta Change Your Mind
07. Three Times A Fool

Der längst vom Shootingstar am Rock- und Bluesgitarristenhimmel zum mittlerweile vollkommen berechtigterweise gefeierten Virtuosen mit eigenem Stil gereifte Joe Bonamassa ist ein unruhiger Geist und dementsprechend produktiv. Brachte er erst im letzten Jahr sowohl ein "Studioalbum", als auch eine "Konzert-DVD" heraus und absolvierte dabei noch jede Menge Auftritte, gibt es jetzt bereits wieder Neues auf Konserve von ihm. Bezug nehmend auf die für die Produktion in den Monaten Juni und Juli 2009 genutzten Black Rock Studios auf Santorini, einer der unzähligen Inseln Griechenlands, nannte er sein noch ofenwarmes, frisches Werk ruckzuck einfach ’Black Rock’.

Auch diesmal hatte der Amerikaner keinerlei Berührungsängste mit den Schöpfungen anderer Songschreiber. Neben seinen eigenen Kreationen räumte er diesen bereitwillig viel Platz ein, verpasste ihnen flugs seine ganz persönliche Handschrift und machte sie sich dadurch quasi zueigen. Dabei wagte er sich auch auf für ihn fremdes Terrain.
Steal Your Heart Away von Bobby Parker (auf Vorschlag von Robert Plant), I Know A Place von John Hiatt, Spanish Boots von Jeff Beck, Rod Stewart und Ronnie Wood, Bird On A Wire (von Leonard Cohen, Three Times A Fool von Otis Rush, Night Life von Willie Nelson, Walter Breeland und Paul Buskirk, Look Over Yonders Wall von James Clark, sowie Baby You Gotta Change Your Mind von Blind Boy Fuller stehen den Joe Bonamassa-Nummern (bei denen er sich nicht immer sklavisch an die eigentlich von ihm erwarteten Rock- bzw. Bluesschemata hielt) When The Fire Hits The Sea, Quarryman’s Lament, Wandering Earth, Athens To Athens und Blue And Evil einträchtig gegenüber. Diese zwei Seiten der Medaille konkurrieren jedoch nicht miteinander, sondern bilden zusammen ein stimmiges Ganzes.

Auf ‘Black Rock’ geben ganz eindeutig rockige, sprich harte Klänge und natürlich die Gitarren die Richtung vor. Da hat der gemäßigtere Blues dann schon etwas das Nachsehen. Dies ist aber keineswegs eine neue Entwicklung im Wirken des Mannes von jenseits des großen Teiches. Man höre sich nur einmal auf seinem Albumdebüt ’A New Day Yesterday’ aus dem Jahre 2000 um. Als Kontrast dazu finden sich dann aber doch folkige, countryeske, d.h. ruhigere, langsamere und deutlich moderatere, balladeske Töne. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen aber bei jedem Titel, egal ob es heftig oder entspannt zur Sache geht, immer ein ausgeprägter Groove und eine starke Melodie.
Der absolute Höhepunkt der gesamten Platte ist, wie könnte es anders sein, die Beteiligung des Bluesgiganten B.B. King an der Neueinspielung von Night Life. Sein einzigartiger, untrennbar mit Lucille verbundener Gitarrenstil und sein unverkennbarer Gesang prägen diesen Track vor allen anderen Dingen. Bonamassa singt hier mit seinem verehrten Vorbild und Mentor im Duett.

Die direkt von der letzten Tour ins Studio gekommene, routinierte und glänzend eingespielte Band, sowie Produzentenlegende Kevin Shirley sorgen gemeinsam mit Joe Bonamassa in beeindruckender Manier dafür, dass ’Black Rock’ dessen Diskografie als ein weiteres Highlight schmücken wird.
Die instrumentalen Leistungen sind topp und der Sound ebenso. Die perfekte Kombination, um große Wirkung zu erzielen und einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

Was dieser Typ anpackt, gelingt. Was nicht zuletzt seiner großen Erfahrung nach zwanzig Jahren im Showbusiness geschuldet sein dürfte. Er tut offensichtlich immer genau das gerade Erforderliche zum richtigen Zeitpunkt. Letztlich erscheint seine inzwischen weltweit steil ansteigende Karrierekurve nur als die logische Folge immensen Talents in Verbindung mit guten Entscheidungen in musikalischer und in geschäftlicher Hinsicht.
Wer es sich vorstellen kann, harten Rock in Verbindung mit vorrangig kernigem, dennoch aber ebenso auch weniger heftigem Blues, akustischen Klängen, irischen, mediterranen (unterstützt durch Instrumente wie Bouzouki und Clarino) und orientalischen Stimmungen gut zu finden, dem sei ’Black Rock’ wärmstens empfohlen. Anhänger hoch entwickelter Gitarrenkunst müssen hier beinahe schon zwangsläufig zuschlagen. Den Fans des Saitenhexers muss man den Longplayer eh nicht groß anpreisen.

Mal abwarten, wie lange es dauert, bis Mr. Bonamassa wieder ein Aufnahmestudio irgendwo auf dieser Welt entert. Langweilen wird er sich aber ohnehin nicht, stehen doch bereits etliche Gigs für dieses Jahr in seinem Terminkalender.

Michael Koenig, 30.03.2010

 

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