Joe Bonamassa

Tour De Force - Live In London

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 23.10.2013
Jahr: 2013
Stil: Blues

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Redakteur(e):

Marc Langels


Joe Bonamassa
Tour De Force - Live In London, Mascot Label Group, 2013
Joe BonamassaGesang & Gitarre
Michael RhodesBass
Anton FigSchlagzeug
Carmine RojasBass
Tal BergmanSchlagzeug
Arlan SchierbaumKeyboards & Organs
Lenny CastroPercussion
Sean FreemanSaxophon
Mike FelthamPosaune
Lee ThornburgTrompete
Doug HenthormGesang
Mats WesterNyckelharpa
Gerry O' ConnorFiedel, Banjo & Mandoline
Produziert von: Kevin Shirley Länge: 125 Min 27 Sek Medium: DVD
01. I Know Where I Belong08. Jockey Full Of Bourbon
02. Spanish Boots09. Driving Towards The Daylight
03. Story Of A Quarryman10. From the Valley
04. You Better Watch Yourself11. Black Lung Heartache
05. So It's Like That12. Slow Train
06. Lonesome Road Blues13. Dust Bowl
07. Cradle Rock

Eines kann man dem Herren Bonamassa sicherlich nicht vorwerfen, dass er nämlich keine Ideen mehr hätte um seine Reisen im Namen des Blues interessant zu halten. Nachdem er zuletzt seine Songs ja auch schon mal in rein akustischer Form dargeboten hatte kommt nun die echte und einzige “Tour De Force“: vier Auftritte an vier fast aufeinanderfolgenden Abenden in vier verschiedenen Besetzungen und in vier verschiedenen Londoner Venues, in denen Bonamassa auf zurückliegenden Tourneen schon einmal aufgespielt hatte. Veröffentlicht wird das Ganze auf vier separaten DVDs oder BluRays oder aber für den Komplettisten in einer Box. Ganz besonders interessant dürfte dabei für Bonamassa-Fans die Special Edition dieser Box sein, die in der Form eines Marshall-Verstärkers daherkommt und ein 48-seitiges Photo-Buch der Tour enthält. Als Rezensionsexemplar lag mir ein Sampler vor, der einige exemplarische Ausschnitte aus allen Auftritten enthielt.

Diese besondere Tour durch London beginnt im Borderline-Club. Dort trat Bonamassa in einer besonderen Trio-Besetzung auf, etwas was er schon seit vielen Jahren nicht mehr getan hat. Zur Seite standen ihm dabei Anton Fig am Schlagzeug und Bassist Michael Rhodes. Das stellt für Bonamassa eine Rückkehr zu den Wurzeln als Solo-Künstler dar, denn seine ersten vier Solo-Alben veröffentlichte er damals auch im Trio-Format. Hier bietet die Formation die Songs I Know Where I Belong, Spanish Boots sowie Story Of A Quarryman dar und kehrt damit soundtechnisch zum straighten Blues Rock zurück, der Bonamassa einst bekannt gemacht hatte. Das erinnert dann schon wieder ein wenig an das doch etwas kurzlebige All-Star-Projekt BLACK COUNTRY COMMUNION, an dem Bonamassa ja auch beteiligt war.

Der zweite Auftritt fand im Shepherd’s Bush Empire statt und zeigt den Amerikaner schon von seiner gewohnteren Seite. Nicht nur wird er wieder von Tal Bergman am Schlagzeug und Carmine Rojas am Bass sowie Arlan Schierbaum an den Tasten unterstützt sondern auch von einer Horn-Sektion (Saxophon, Trompete und Posaune) begleitet. Außerdem tritt er auch wieder im gewohnten Anzug auf und nicht in T-Shirt und Jeans wie noch im Borderline. Zudem kommt in dieser großen Besetzung gleich auch wieder dieser bekannte, voluminöse Sound auf, den man von den jüngeren Bonamassa-Alben her kennt. Als Beispiele gab es hier You Better Watch Yourself, So It’s Like That und den Lonesome Road Blues, die durch den Einsatz der Hörner aber auch durch den exzellent aufspielenden Schierbaum natürlich enorm aufgewertet werden. Und irgendwie passt Bonamassa auch besser in dieses ehrwürdige Theater als in den kleinen Club, den er gleichwohl exzellent rockt, aber seine Stärke ist eben der Hochglanz-Blues, der nirgends schöner schimmert als im Metal der drei Bläser.

Nacht Nummer drei und die nächste Steigerung: nun ist das Hammersmith Apollo die Kulisse für Bonamassa und seine Band, die aber dieses Mal ohne Bläser auftritt (aber verstärkt um Percussionist Lenny Castro – zudem hilft Doug Henthorm beim Gesang aus) und einen damit quasi „ganz gewöhnlichen Auftritt“ abliefert. Aber der ist eben schon spektakulär genug, um damit mal eben zwei Stunden zu füllen. Hier nachzusehen bei den Tracks Cradle Rock, Jockey Full Of Bourbon und Driving Towards The Daylight. Dabei fällt wieder auf, wie gut Arlan Schierbaum mit seinen warmen Sounds und seiner extrem variantenreichen Spielweise zum Sound der Band und speziell zu Bonamassas Stil passt. Irgendwie Schade, dass diese Kombination nicht länger gehalten hat, denn mittlerweile wurde Schierbaum durch den alten BLACK COUNTRY COMMUNION-Kumpel Derek Sherinian ersetzt.

Den Abschluss dieser Reihe bildet das Konzert in der Royal Albert Hall, den Bonamassa zunächst einmal mit einem kleinen Akustik-Set „aufwärmt“ (hier präsentiert durch die beiden Stücke From The Valley und Black Lung Heartache). Dabei zeigt er ein weiteres Mal, dass er ein Meister vieler bluesiger Ausdrucksformen ist, vom basischen Blues-Rock über den Hochglanz-Blues bis hin zum akustisch vorgetragenen und von exotischen Instrumenten wie der Nyckelharpa begleiteten Unplugged-Blues. Anschließend rockt er dann aber wieder gewohnt großartig zu Songs wie Slow Train oder Dust Bowl.

Bonamassa-Fans werden sich wohl ein Loch in ihr Portemonnaie freuen ob dieser wahrlich wieder geradezu sensationellen Serie an Live-Werken des Meisters. Unschön ist, dass die Tonspuren nicht als CDs beiliegen. Aus Erfahrung lässt das vermuten, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt separat veröffentlicht, sprich zu Geld gemacht, werden. Aber auch die DVDs oder BluRays sind so spektakulär geworden, wie man es in den letzten Jahren von Bonamassa gewohnt war. Sound, Bild, Auswahl der Songs – hier stimmt wirklich alles. Die langen kalten Winter-Abende können also ruhig kommen. Zumal natürlich auch diverse Making Ofs und Specials bei den Scheibchen nicht fehlen dürfen und so die ohnehin beträchtliche Spielzeit ebenso wie den Spaßfaktor an diesen Produkten deutlich weiter anheben dürften.

Marc Langels, 21.10.2013

 

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