Joe Henry

Blood From Stars

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.08.2009
Jahr: 2009
Stil: Blues, Jazz

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Joe Henry
Blood From Stars, Anti, 2009
Joe HenryVocals, Guitar, Keyboard
David PiltchBass, Upright Bass
Patrick WarrenKeyboards
Jay BelleroseDrums, Percussion
Marc RibotGuitar, Coronet
Jason MoranPiano
Levon HenrySaxophone
Marc AnthonyVocals
Keefus CianciaSamples And Sounds
Produziert von: Joe Henry Länge: 57 Min 15 Sek Medium: CD
01. Prelude: Light No Lamp When The Sun Comes Down08. Progress Of Love
02. The Man I Keep Hid09. Over Her Shoulder
03. Channel10. Suit On A Frame
04. This Is My Favorite Cage11. Truce
05. Death To The Storm12. Stars
06. All Blues Hail Mary13. Coda: Light No Lamp When The Sun Comes Down
07. Bellwether

Wenn man bedenkt, welch langen Weg Joe Henry hinter sich hat, wie viele unterschiedlich klingende Alben er bereits veröffentlicht hat, kann man ob seiner künstlerischen Ambitionen nur den Hut ziehen. Sein aktuelles, mittlerweile 11. Werk, "Blood From Stars", unterscheidet sich nun auch, wie sollte es anders sein, von all seinen Vorgängern. Immer ein wenig spröde, kantig, nicht auf direktem Wege zugänglich, sondern stets mit dem festen Willen ausgestattet, den Hörer auf eine musikalische Entdeckungsreise zu schicken.

Im Zuge dieser Rezension habe ich mir noch mal seine frühe 1989er "Murder Of Crows"-Langrille zu Gemüte geführt, als er mit Drummer Anton Fier als Produzent und u.a. mit ex-STONES Gitarrist Mick Taylor und Keyboarder Chuck Leavell zusammen arbeitete und einen eher Mainstream-orientierten Ansatz vertrat. Dann folgten Kollaborationen mit T-Bone Burnett ("Shuffletown") und Ausflüge ins Americana-Umfeld, die er zu Beginn der Neunziger mit Koryphäen wie den JAYHAWKS unternahm ("Short Man's Room"). Welch gewaltiger Unterschied. Seine unverkennbar knarzige Stimme und sein Hang zu ausgefallenen, hintergründigen Lyrics verbleiben jedoch als einzige Konstante.

Ganz abgesehen von seinen zahlreichen Arbeiten als verantwortlicher Produzent für andere Künstler (Solomon Burke, Betty LaVette, Elvis Costello, Mary Gauthier) strebt er auch auf seinem neuen Album als ausführender Producer seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Ton an. Seine angestammte Mannschaft aus Schlagwerk-Impressario Jay Bellerose, Edelbasser David Piltch und Tastenmeister Patrick Warren begleitet Mr. Joe Henry erneut durch ein dieses Mal Blues-getränktes Album, das sich zwar formal alten Blues-Strukturen widmet, jedoch zu keiner Sekunde altbacken oder angestaubt klingt. Dafür hält Henry und seine Combo, die er mit Assen wie Jazzpianist Jason Moran und den alten Tom Waits Weggefährten Marc Ribot an der Gitarre verstärkt, zu viele Überraschungen bereit. Die Arrangements warten immer wieder mit subtilen Außergewöhnlichkeiten auf, gewitzte Spielereien, die sich aber niemals vordergründig zur Schau stellen, dafür sorgen letztlich all jene ausgebufften Musiker, die Henry immer wieder mit sicherer Hand zu führen weiß oder ihnen aber freies Geleit gewährt. Davon lebt einmal mehr auch "Blood From Stars".
Überraschend gestaltet sich auch der beseelte Saxofon-Beitrag aus dem Munde des erst 17-jährigen Joe Henry Sohnes Levon, der auf u.a. Tracks wie dem Instrumental Over her shoulder seine Kanne so zärtlich und einfühlsam liebkost, dass es einem nur warm ums Herz werden kann. Formidabel.

Joe Henrys "Blood From Stars" steht mit seinen 13 Songs einmal mehr als meisterliches Werk im Raume und festigt nicht zuletzt des Künstlers Ruf als einer der ganz Großen seiner Zunft.

Frank Ipach, 11.08.2009

 

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