Joe Pitts

One Night Only

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.10.2008
Jahr: 2008

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Joe Pitts Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


One Night Only, Kijam Records, 2008
Joe PittsVocals, Guitars
Jimmy LynnBass, Vocals on Take 5
David BishopDrums
Produziert von: Rhonda Pitts Länge: 61 Min 23 Sek Medium: CD
01. Blue Light Rain06. Just A Matter Of Time
02. Blackout07. Lonesome Boy From Yesterday
03. Outskirts Of Town08. Zambified
04. Step Into The Dark09. Mr. Big
05. Tales Of Brave Ulysses10. VT INST #6 JAM

...stöhn... schon wieder Bluesrock...! Es finden sich ständig, fast unanständig viele, neue und nicht so neue Acts in diesem Bereich. So viele, dass es schon gar keine Freude mehr macht, die Spreu vom Weizen zu trennen. Der Markt ist satt; so was von satt... und kriegt aber, wie eine Mastgans immer noch mehr und mehr und noch mehr eingetrichtert...
Sicher mag es Bluesrock-Fans zu hauf geben, die sich um beinahe jedes Album reißen. Prima, wenn's Spaß macht!
Mir isses aber einfach zu fad ständig die gleiche Blues-Leier zu hören, weshalb ich mich in der Sparte seit langem auf die "Großen" der Szene beschränke.
Die Vorzeichen für "One Night Only" von der JOE PITTS BAND waren also nicht wirklich gut. Nun sollte Joe Pitts aber kein Unbekannter sein. Schon gar nicht, wenn man sich in den Swamps des Southern Rock wohl fühlt. Stichwort ist: LIQUID GROOVE MOJO...
...na, klingelts?!

LIQUID GROOVE MOJO haben innerhalb der Southern Rock Sparte ohnehin ziemlich nah am Blues gebaut. Mit seinem Bandableger kann Joe Pitts diese Ader noch mehr ausleben.
-Und so ist "One Night Only", zumindest wenn man sich ein bisschen intensiver mit ihr beschäftigt, eine wirklich gut gelungene CD. Joe Pitts spielt sensationell Gitarre und hängt jede Menge Feeling und Können rein. Seine beiden Mitstreiter schaffen eine ordentliche Groove-Basis auf der sich Mister Pitts geradewegs ausleben kann. Bei den Drums fehlt manchmal noch so ein bisschen das perfekte Timing, aber die Scheibe, am 26. Jan 2008 im Cornerstone Pub in North Little Rock/Arkansas eingespielt, ist nun mal die sympathische Live-Docu einer sympathischen 3-Mann-Band und da kann's einfach mal passieren, dass nicht jeder Ton sitzt.
Ansonsten ist die Scheibe sehr gut aufgenommen, kommt, für so eine kleine Location überaus prächtig 'rüber und ist deshalb sicherlich auch all denen zu empfehlen, die sich, vom Gefühl her, in meinen ersten Zeilen wiedergefunden haben.

Die JOE PITTS BAND hangelt sich mit ein paar Eigenkompositionen (darunter die herausragenden Takes Blue Light Rain und Lonesome Boy From Yesterday) und einigen sehr gelungenen Bluesrock-Covern, mal riffig, mal funkig shuffle'nd, durch einen rundum gelungenen Gig.
Weiterer Höhepunkt (und Anspieltipp) ist FREEs Mr. Big, das Joe Pitts mit einer Inbrunst durch den Wolf dreht, dass einem schlichtweg die Klappe offen stehen bleibt. Der angehängte VT INST #6 JAM (?) tut sein Übriges, unterhält mit akribischer Spiellaune und deckt auf ebenfalls sehr sympathische Weise auf, welch musikalisches Vermögen hinter Joe Pitts steckt.
Insgesamt betrachtet ist "One Night Only" also eine prächtige Live-Scheibe, die mit großer Spiellaune punktet und die man ohne wenn und aber gerade auch kritischeren Bluesrock-Fans ans Herz legen kann. Dass die Eigenkompositionen (mir ist manches Gejamme fast ein bissl zu akademisch) nicht in allen Fällen das Niveau von LIQUID GROOVE MOJO erreichen, gleicht Joe Pitts allein durch seine energiegeladene, teils auch fragile und immer mit viel Feeling versehene Gitarrenarbeit aus.
Pitts verdeutlicht hier einmal mehr, was für ein einfacher, bodenständiger und wirklich sehr sympathischer Musiker in ihm steckt. Einer, der sich nicht mit aller Gewalt ins Rampenlicht zu stellen versucht, der gerne im Hintergrund und auf Augenhöhe zu seinen Fans bleibt und das macht, was ihm die größte Freude bereitet: Musik!
Wer also LIQUID GROOVE MOJO etwas abgewinnen kann, für den sollte "One Night Only" absolutes Pflichtprogramm sein. Wer den Bluesrock eines CHRIS HICKS oder eines WARREN HAYNES schätzt und sich lieber abseits von aalglatten Gary-Moore-Verschnitten bewegt, dürfte mit der Scheibe ebenfalls sehr gut bedient sein.

Was ich gerade sehe und für überaus bemerkenswert halte (und vielleicht meine Aussage, perfektes Timing betreffend, entkräftigt):
This album is completely free of any computer manipulation. This is exactly how it went down on this one particular night. No fixes, all the mistakes, Patrick Swayze (einer der Zuschauer brüllt dessen Namen...), and glass bottles breaking. As with all our stuff, like it or not, this album is better than perfect, because it's REAL!
So steht's im Kleingedruckten!
Dem wäre jetzt nur noch eins hinzuzufügen: Ehrlicher geht nimmer!

Christian "Grisu" Gerecht, 08.10.2008

 

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