Joey Summer Written On The Horizon, Avenue Of Allies, 2010 |
Joey Summer | Gesang & Gitarre | |||
Daniel Lamas | Keyboards & Gesang | |||
Markcell | Bass | |||
Renan Martins | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Göran Edman | Gesang | |||
Michael Müller | Bass | |||
Fredrik Bergh | Keyboards | |||
Julio Cezar | Bass | |||
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01. Rise Up | 07. I'll Never Be Alone | |||
02. Anymore | 08. Tables Turning | |||
03. Written On the Horizon | 09. Beating | |||
04. Don't Believe | 10. Brand New Day | |||
05. It's Only Your Love | 11. Rough Ride To Paradise | |||
06. Lorea | ||||
Joey Summer kommt aus Brasilien und hat sich vermutlich einfach nur einen international klingenden Künstlernamen ausgesucht – machen die in Brasilien ja ständig, denn wer kann sich schon Ricardo Izecson dos Santos Leite oder Lucimar da Silva Ferreira merken? Da sind Kaka oder Lucio doch einfacher (wenn auch nicht schöner). Auch Cacau geht besser über die Lippen als Claudemir Jeronimo Barreto.
Und man muss doch klar feststellen: das, was uns die brasilianische Seleção bisher in Südafrika geboten hat, war bis auf das Achtelfinale gegen Chile noch keine große Fußballkunst. Da halte ich mich persönlich lieber an Joey Summer, denn der bietet auf seinem Album “Written On The Horizon“ feinste Musik-Kunst im Bereich AOR. Dabei bietet er internationalen Top-Teams wie etwa FOREIGNER furchtlos die Stirn und behauptet sich im Zweikampf (um die bessere Melodie) oder das schönere (Gitarren-)Solo.
Dabei vergisst Summer aber nie, dass er hier immer noch Rock-Musik macht und so halten sich die weichen Töne angenehm im Hintergrund und sind nicht so zahlreich vertreten, wie bei anderen AOR-Größen. Das Songwriting kommt sicherlich ohne große Überraschungen daher, aber mal ganz ehrlich: so wollen es AOR-Fans auch. Melodien, die ins Ohr gehen und die man auch problemlos im Repeat-Modus im Hintergrund laufen lassen kann.
Noch vor wenigen Monaten lag mir die CD einer brasilianischen AOR-Band vor, die von Kollegen hochgelobt wurde. Und obwohl mir AURAS ebenfalls ganz gut gefielen, würde ich im direkten Vergleich doch immer das Werk von Joey Summer vorziehen, weil es einfach mehr Biss hat, die Hooks besser ins Ohr gehen, ohne dabei aber zu süß zu klingen. Und auch die Gitarren gefallen mir hier einfach besser, weil sie einfallsreicher arrangiert und gespielt sind.
Zusammen mit seinen diversen Gästen (unter anderem Göran Edman) macht Joey Summer bei Written On The Horizon“ so ziemlich alles richtig und stellt so manche altgediente Band in den Schatten. Anspieltipps gibt’s es zuhauf, aber persönlich sagt mir Anymore am meisten zu.