John Batdorf And James Lee Stanley

John Batdorf

All Wood And Stones

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.05.2008
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Steve Braun


All Wood And Stones, Beachwood Records, 2004
John BatdorfVocals, Guitars, Mandolin
James Lee StanleyVocals, Guitars
Kenny LyonBass
Scott BreadmanPercussions
Gäste:
Laurence Juber, Peter TorkLead Guitars
Paul BarrereSlide Guitar
Laura HallAccordion
Colin CameronBass on # 10
Timothy B. SmithBackground Vocals on # 11
Produziert von: James Lee Stanley & John Batdorf Länge: 40 Min 33 Sek Medium: CD
01. Paint It Black07. Back Street Girl
02. Ruby Tuesday08. Last Time
03. Satisfaction09. Have You Seen Your Mother,Baby?
04. Under My Thumb10. 19th Nervous Breakdown
05. Let's Spend The Night Together11. As Tears Go By
06. Mother's Little Helper

Machen Cover-Songs überhaupt Sinn? Diese Frage stellt sich dem Freund gepflegter Musik immer dann, wenn man wieder einmal mit einer1:1 Kopie konfrontiert wird. Die vorliegende CD der beiden gestandenen Folk- und Westcoast-Cracks John Batdorf und James Lee Stanley nähert sich auf bemerkenswerte Weise alten Songs der ROLLING STONES. Nun haben die Beiden die Songs nicht einfach nur unplugged aufgenommen, sondern komplett umarrangiert. Jetzt sind das lupenreine Folk-Songs und so macht ein Cover natürlich nicht nur Sinn, sondern auch noch Spass. Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass Stones-Songs noch niemals auf so eine einzigartige Weise gecovert wurden.

Stell' Dir, Keith Richards und Mick Jagger seien gutaussehende und kerngesunde kalifornische Beach-Boys, die sich ihre Satisfaction am Ruby Tuesday auf dem Surfbrett suchen und finden, um nach einem langen, sonnigen Tag dem Back Street Girl mit ihren akustischen Gitarren Let's Spend The Night Together zuzuflöten. Stell' Dir desweiteren vor, die ROLLING STONES wären bei Crosby, Stills & Nash, RUBBER SOUL, BUFFALO SPRINGFIELD, den EAGLES oder gar den BEACH BOYS in des Lebens Schule gegangen. Absurder können Gedankengänge kaum verwurschteln ....
John Batdorf und James Lee Stanley machen seit Jahrzehnten akustische Rockmusik, waren also prädestiniert für diese Idee, elf ROLLING STONES-Klassiker in etwas so vorher noch nicht Gehörtes zu verwandeln. Die akustische Instrumentierung verwandelt diese Old-School-Rocker in Folk-Music - der differenziert arrangierte Gesang steuert Westcoast-Feeling bei. Wenn dann noch Paul Barrere zur Slide greift und mein Special-Buddy Timothy B. Smith seinen Falsett-Gesang beisteuert, ist die Verwandlung nahezu perfekt gelungen.

John Batdorfs Karriere als Musiker kann man in drei Phasen aufteilen: in den 70ern agierte er als Live-Musiker mit seiner Band Batdorf & Rodney & Silver in der damals hohe Wellen schlagenden Westcoast-Szene. Später bildete er mit seinem Freund Mark Rodney ein in den US und Canada sehr erfolgreiches Duo, das bis in die heutigen Tage bemerkenswerte Scheiben hervorbringt. Die 80er Jahre führten Batdorf als reputierten Studio-Musiker mit zahlreichen internationalen Acts, wie Rod Stewart, JEFFERSON STARSHIP und David Lee Roth zusammen. Auch als Songwriter u.a. für AMERICA und Kim Carnes erwarb er sich Anerkennung, die ihn bis heute zu einem gesuchten Autoren macht. Seit den 90ern arbeitet John Batdorf vorwiegend als Produzent. Mit seinem langjährigen Partner Mark Rodney veröffentlicht er noch regelmäßig, mit einem anderen Buddy, Michael McLean, hat er bereits ebenfalls vier beachtliche Scheibern produziert.
James Lee Stanley ist in den US ebenfalls kein Unbekannter. Geboren in Philadelphia, PA haben ihn Love & Peace nach Kalifornien verschlagen. Unter seinem Namen hat er nahezu 20 Alben herausgebracht - an einem Vielfachen davon hat er als Musiker und Produzent mitgewirkt. Obwohl sich Stanley in der Westcoast-Szene einen hervorragenden Ruf erspielt hat, ist er immer sympathisch bescheiden geblieben - er läßt lieber seine Musik für sich sprechen.

Zu den Songs an sich ist nicht mehr viel zu sagen - die haben wir alle im Original schon tausendfach hoch- und 'runtergehört. John Batdorf und James Lee Stanley haben diese Hits völlig entkleidet, nackt bis auf die Knochen und es ist erstaunlich, wie melodisch diese Kompositionen sind. Bestes Beispiel für dieses Phänomen ist 19th Nervous Breakdown. Man beachte zudem das zauberhafte Intro zu Paint It Black. Die Beiden bestätigen wieder einmal das, was allseits bekannt ist: gute Songs sind unsterblich! Bei Satisfaction brilliert LITTLE FEATs Paul Barrere an der (akustischen) Slide, der er unglaubliche Töne zu entlocken weiß. Batdorf und Stanley teilen sich die Lead-Vocals brüderlich, die Harmony-Vocals sind nach Art der EAGLES seidenweich, ohne kitschig zu wirken, arrangiert worden. Die Instrumentierung ist sparsam ausgefallen, nichts soll vom dem alles dominierenden Satzgesang ablenken.

Wer etwas mit Westcoast-Music anzufangen weiß, wird von "All Wood And Stones" sicherlich verzaubert werden. Mich erfrischt diese völlig schwerelose Musik wie ein frischer Bergsee an einem heißen Sommertag .... der Kopf wird wieder frei - für "anstrengende" Musik zum Beispiel.

Steve Braun, 16.05.2008

 

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