John Campbelljohn

Weight Of The World

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.10.2007
Jahr: 2006

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John Campbelljohn Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Weight Of The World, Nood Records, 2006
John Campbelljohn Vocals, Background Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Lap- & Pedal-Steel Guitar, Slide, Dobro, Bass
Gäste:
Grant Leslie, Ed Woodsworth, Bruce Moore Bass
Bruce Aiken, Neil Robertson Drums
Lennard Krogoll Percussions, Song Arranging
Cassie Campbell, Grant Leslie, Neil Robertson, Jamioe Foulds Background Vocals
Produziert von: John Campbelljohn Länge: 57 Min 26 Sek Medium: CD
1. Autobahn John8. How Does It Feel
2. Weight Of The World9. Mississippi Queen
3. Kathaline10. Light At The End Of The Tunnel
4. Sydney Steel11. Little Wing
5. You Give Me Strenght12. That's Just Fine
6. Ice Cubes In Her Wine13. Maybe I'm Just Old Fashioned
7. Waterfall

Soll sich einer nochmal -bitteschön- über den Zustand unserer Autobahnen beschweren. John Campbelljohn ist schlichtweg begeistert und hat den Opener wahrscheinlich im Geschwindigkeitsrausch auf unseren Straßen: Autobahn John - einfach köstlich! Klar, kann er doch auf kanadischen Highways mit maximal 100 km durch die menschenleere Landschaft zockeln. Ich weiß, daß das jetzt nicht zwingend hierher gehört, konnte es mir aber anhand dieses originellen Tracks beim besten Willen nicht verkneifen.

John Campbelljohn - es ist schon eine Crux, wenn man so heißt. Eigentlich heißt er ja nur kurz und einfach John Campbell - das "john" hat er zur Unterscheidung zum großartigen Mississippi-Blueser gleichen Namens angehängt, der 1993 -viel zu früh übrigens- einem Krebsleiden erlegen ist - nach nur zwei ganz außergewöhnlichen Scheiben.

Das Besondere und Einzigartige an Campbells Stil, ist die ungewöhnliche Integration von Lap- und Pedal-Steel-Gitarren in seinen Blues-Rock. Das ist so ziemlich einzigartig, denn -zumindest mir- ist kein zweiter Blueser bekannt, der dies ebenfalls täte. Neben ihrem Einsatz in diversen Country-Untergenre, finden wir die Steel-Gitarren im Rock nur bei den Spezialisten wie dem genialen Hippie David Lindley oder dem Rhythm'n'Blueser Robert Randolph, der mit seiner Pedal-Steel geradezu orgiastische Jams mit Bands wie der DAVE MATTHEWS BAND zelebriert.

"Weight Of The World" überzeugt mich nicht durchgängig, ist aber zumindest eine fröhliche Scheibe, die einem nicht nur das Cruisen als Autobahn John auf unseren überfüllten Straßen verschönert. Der Titeltrack Weight Of The World ist eine schmissige Instrumentalnummer, die über enormen Biss und Zug verfügt. Hier machen wir die erste Bekanntschaft mit Campbelljohns Steel-Guitars, die sich fortan fast gleichberechtigt mit der Slide durch nahezu alle Songs ziehen werden. Kathaline ist jedoch eine erste kleine Ernüchterung, das ist dann doch ein wenig zu banal.
Aber dann, Boogiiiiiiie: Sydney Steel - Zunder für die STATUS QUO-Fraktion hier beim HoR. Eine wunderschön singende Slide gibt's auf dann You Give Me Strength. Die Lap-Steel prägt Ice Cubes In Her Wine [was für eine grauenvolle Vorstellung!!], das den Groove des Titelsongs perfekt aufnimmt.

Es folgt das Erste von drei Coversongs, Waterfall vom ollen Jimi Hendrix, hier mit einer wunderschönen, depressiven Pedal-Steel untermalt und nur locker am Original orientiert. So, und nur so, macht ein Cover wirklich Sinn. Der Reggae-Groove vom nachfolgenden How Does It Feel erscheint mir dann völlig deplatziert. Dann das zweite Cover: Mississippi Queen von MOUNTAIN. Kaum ein zweiter Song ist dermaßen oft gecovert worden - ganz schwieriges Terrain also für Campbelljohn und, nebenbei notiert, er löst es mit Bravour!
Light At The End Of The Tunnel ist die Eigenkomposition, die mich am meisten überzeugt - im Midtempo wird völlig relaxt gerockt und gebluest. Dann das letzte Cover, wieder vom Hendrix, Little Wing, das durch den gekonnten Einsatz der Lap-Steel einen völlig eigenständigen Charakter bekommt. Die beiden Rausschmeißer That's Just Fine und Maybe I'm Just Old Fashioned schaukeln die Kiste dann routiniert nach Hause, ohne jetzt bei mir neue Glanzlichter zu setzen.

In der Summe hat mich einer der Vorgänger, namentlich "Hook, Slide And Sinker", mehr überzeugt - von der Live-Scheibe "The World Is Crazy - Live In Germany" will ich gar nicht anfangen, aber "Weight Of The World" ist nichtsdestotrotz eine gelungene Blues-Rock-Scheibe, die viel Spaß bereitet, leider aber auch über zwei, drei Blindbirnen verfügt. Wer John Campbelljohn kennenlernen möchte, dem empfehle ich persönlich immer zuerst diese umwerfende Live-Scheibe und genauso möchte ich es auch hier halten.

Steve Braun, 31.10.2007

 

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