John Hiatt Terms Of My Surrender, New West Records, 2014 |
John Hiatt | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Doug Lancio | Electric Guitar, Mandolin, Banjo | |||
Nathan Gehri | Bass | |||
Kenneth Blevins | Drums | |||
John Coleman | Piano, Keys | |||
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01. Long Time Coming | 07. Nothing I Love | |||
02. Face Of God | 08. Terms Of My Surrender | |||
03. Marlene | 09. Here To Stay | |||
04. Wind Don't Have To Hurry | 10. Old People | |||
05. Nobody Knew His Name | 11. Come Back Home | |||
06. Baby's Gonna Kick | ||||
Seit einigen Jahren schon beschäftigt sich John Hiatt mit dem Älterwerden. Der großartige Songwriter, der im August selbst schon 62 wird, konstatiert lächelnd, dass zumindest in seinem Leben die positiven Aspekte des Alterns überwiegen.
Auf "Terms Of My Surrender", seinem 22. Album, konfrontiert uns Hiatt dann auch mit augenzwinkerndem Zynismus einen Song namens Old people, der sich mit den nervigen Schrullen von Hochbetagten auseinandersetzt. Da erkennt man einiges Selbstbeobachtetem wieder.
Hiatts geschärftes Auge für Alltagssituationen und deren lyrische Umsetzung als Songwriter par excellence unterstreicht abermals seine einnehmende Meisterschaft im Umgang mit Worten.
Sein musikalisches Terrain umzäunt Hiatt dieses Mal hauptsächlich mit den Palisaden des Blues. Kantig, rau, direkt, meist nur auf das Nötigste reduziert. Seine vertraute Stimme bewegt sich in den unteren Registern, grummelt und raspelt als hätte sie schon mehr als 62 Jahre hinter sich. Das passt wirklich ausgezeichnet zur archaischen Grundstimmung dieses neuen Hiatt Albums, die Produzent und Gitarrist Doug Lancio ohne großartigen Aufwand zu inszenieren versteht.
Lancio selbst agiert so sparsam wie überzeugend an der Elektrischen und empfiehlt dem knorrigen Meister unmissverständlich mal wieder seine Akustische zu schultern, die den vorherrschenden Blues-Strömungen hautnah auf den Fersen bleibt. Wenn sich dann zwischendurch ein so wunderbarer und stimmungsvoller Country-Folk wie Marlene anschleicht oder eine überzeugende Singer-Songwriter Trumpfkarte wie Come back home ausgespielt wird, geht man mit der Gewissheit schwanger, dass "Terms Of My Surrender" sich ganz locker einen Platz unter den ersten Zehn der besten Hiatt-Alben ergattern wird. So darf's dann ruhig weitergehen mit dem Älterwerden.