John Mayall Talk About That, Forty Below Records, 2017 |
John Mayall | Vocals, Hammond Organ, Piano, Harmonica, Guitar | |||
Rocky Athas | Guitar | |||
Greg Rzab | Bass | |||
Jay Davenport | Drums, Percussion | |||
Guest: | ||||
Joe Walsh | Guitar | |||
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01. Talk About That | 07. I Didn't mean To Hurt You | |||
02. It's Hard Going Up | 08. Don't Deny Me | |||
03. The Devil Must Be Laughing | 09. Blue Midnight | |||
04. Gimme Some Of That Gumbo | 10. Across The County Line | |||
05. Goin' Away Baby | 11. You Never Know | |||
06. Cards On The Table | ||||
Es gab Zeiten da war John Mayall in aller Munde. Zwischen 1965 und 1969 bestimmte er maßgeblich einige Entwicklungsschübe des sogenannten British Blues Boom, eine Bewegung junger, wilder und wissbegieriger englischer Bluesmusiker, die das Erbe des schwarzen, amerikanischen Blues ins Vereinigte Königreich trug und mit dieser wohlmeinenden Hommage für eine Revitalisierung des Blues in Europa sorgte. Bedenkt man wieviele später zu Weltruhm gelangte Musiker (Eric Clapton, Peter Green, Jack Bruce, John McVie, Mick Fleetwood, Mick Taylor, Harvey Mandel, Aynsley Dunbar, Hughie Flint, Jon Hiseman, Dick Heckstall-Smith, Andy Fraser) durch Mayalls legendäre Bluesbreakers Truppe liefen, darf man den Godfather of British Blues unzweifelhaft als echten Impulsgeber und leidenschaftlich engagierten Visionär betrachten.
Nun, über 50 Jahre später, im fast schon biblischen Alter von 83, musiziert der unermüdliche Brite immer noch mit beachtlicher Hingabe und versammelt für sein neues Album "Talk About That" seine angestammte Band plus Gaststar Joe Walsh (EAGLES), der zwei Tracks mit seiner Sologitarre veredelt, um sich, um das zu tun, wofür er sein Leben lang stand: dem Blues ein möglichst faltenfreies Gesicht verleihen. Ein Antlitz, das meistenteils freundlich grinst, dabei die Hüften schwingt und die Finger schnippt.
Mayall, der sich erstaunlich gut bei Stimme zeigt, präsentiert neben acht Originalkompositionen auch drei Covernummern, die u.a. auch davon profitieren, dass eine lungenstarke Horn-Section für gehörig Dampf unterm Kessel sorgt. Wobei dann solche cool swingenden Tracks wie Across The County Line besonders viel Spaß verbreiten.
"Talk About That" zeigt sich als ausgewogenes, vielfältiges, unterhaltsames Blues-Album, das natürlich nicht für schäumende Furore sorgen wird, dennoch den traditionell orientierten Blues-Fan dazu veranlassen wird, dem Paten des weißen Blues weiterhin die Treue zu halten und wertzuschätzen, dass neben dem zuletzt doch sehr hochgejubelten aktuellen ROLLING STONES Bluesalbum auch noch ein paar andere geschätzte Altvordere taugliche Platten abliefern.