John Mayer Battle Studies, Columbia/Sony, 2009 |
John Mayer | Vocals, Guitars | |||
Pino Palladino | Bass | |||
Steve Jordan | Drums, Percussion | |||
Ian McLagan | Hammond Organ, Wurlitzer Piano, Piano, Pump Organ, Celeste | |||
Jamie Muhoberac | Keyboards | |||
Robbie McIntosh | Guitar | |||
Waddy Wachtel | Acoustic Guitar | |||
Bob Reynolds, Bryan Lipps | Horns | |||
Taylor Swift | Vocals | |||
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01. Heartbreak Warfare | 07. Crossroads | |||
02. All We Ever Do Is Say Goodbye | 08. War Of My Life | |||
03. Half Of My Heart | 09. Edge Of Desire | |||
04. Who Says | 10. Do You Know Me | |||
05. Perfectly Lonely | 11. Friends, Lovers Or Nothing | |||
06. Assassin | ||||
Ganz offen gestanden bin ich schon ein wenig enttäuscht von John Mayers neuem Album. "Battle Studies" heißt das Werk und es erfüllt meine in Mayer gesetzten Erwartungen nicht. Nach seiner letzten, wirklich tollen Langrille "Continuum" hatten sich wohl Ansprüche manifestiert, die der Sonnyboy aus Kalifornien auf seiner aktuellen Songsammlung nur ansatzweise erfüllen kann. Viel zu viel normaler Pop, anspruchsvoller Mainstream-Pop immerhin, aber letztlich zu wenig Überraschungsmomente und innovative Kraft, um seinen Status als neue Galionsfigur der amerikanischen Pop-Industrie zu untermauern.
"Continuum" wies da doch viel mehr Klassesongs mit größerer Halbwertzeit auf. Man könnte nun sicherlich in die Waagschale werfen, "Battle Studies" müsse sich im Laufe der kommenden Wochen erst beweisen, doch der Hörer spürt schon nach einigen wenigen Hördurchgängen, dass es sich hier um ein, na ja, sagen wir mal ordentliches Duchschnittswerk der Nummer Sicher handelt.
In gewisser Weise anschmiegsam und nett, aber zu oft auch ziemlich beliebig, kommen die Tracks daher. Nicht schmissig genug, um nachhaltig zu beeindrucken. An der Gitarre hält sich Mr. Mayer merklich zurück, was nicht wirklich schlimm wäre, kämen die Melodien, Hooklines und Arrangements mit mehr Esprit. Gesanglich zeigt sich Mayer wie üblich absolut auf der Höhe und seine Intention ein modernes Pop-Album im Stile der guten alten FLEETWOOD MAC abzuliefern mag partiell zutreffen, doch, verflucht, es zündet nicht wirklich. Half of my heart oder War of my life besitzen tatsächlich den Charme alter FLEETWOOD MAC Songs, und auf dem Opener Heartbreak warfare klingt Mayer wie ein Jüngling, der versucht U 2 Tribut zu zollen. Assassin wühlt dann irgendwo in alten Spätachtziger Jahre Sting Ideen, und Who says holt sich seine Inspiration offenbar von alten Paul Simon Songs. Robert Johnsons Blues-Klassiker Crossroads verwandelt Mayer in einen an Prince erinnernden funky Tanzflächerfüller. Interessant allemal. Aber da kann John doch lieber mit seinem Trio dem echten Blues nacheifern. Auf seiner letzten Konzert-DVD "Where The Light Is" hat er bewiesen, wieviel Musikalität und Potential da in ihm steckt. Das famose Schlussstück Friends, lovers or nothing, das er offenbar dem Studium alter George Harrison Tracks verdankt, entschädigt mit der unwiderstehlichen Anziehungskraft der BEATLES. Wunderbar.
Fazit: Ein nettes, relativ gehaltvolles Pop-Album, das man ohne weiteres durchlaufen lassen kann, ohne sich großartig über totale Belanglosigkeiten zu ärgen (da gibt's wirklich Schlimmeres), doch gemessen an "Continuum", welches die Latte verdammt hoch legte, lässt "Battle Studies" doch deutlich an Profil vermissen. Keine Steigerung, keine Stagnation, eher ein zaghafter Rückschritt. Schade eigentlich. Hoffen wir auf mehr Entdeckergeist und Wagemut beim kommenden Album.