Johnny Cash

Out Among The Stars

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.03.2014
Jahr: 2014
Stil: Country

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Johnny Cash
Out Among The Stars, Sony Music, 2014
Johnny CashVocals, Guitar
June Carter CashVocals
Marty Stuart, Jerry Kennedy, Billy Sanford, Robert Wray, Jerry Carrigan, Pete Bordenali, Buddy Miller, Pat McLaughlinGuitar
Hargus "Pig" Robbins, Bobby WoodPiano
Terry McMillanHarmonica
John C. Williams, Henry StrzeleckiBass
Kenny MaloneDrums
Minnie PearlVocals on If I Told You Who It Was
Waylong JenningsVocals on I'm Movin' On
Produziert von: John Carter Cash and Steve Berkowitz Länge: 39 Min 38 Sek Medium: CD
01. Out Among The Stars08. I Drove Her Out Of My Mind
02. Baby Ride Easy (Duet with June Carter Cash)09. Tennessee
03. She Used To Love Me A Lot10. Rock And Roll Shoes
04. After All11. Don't You Think It's Come Our Time (Duet with June Carter Cash)
05. I'm Movin' On (Duet with Waylon Jennings)12. I Came To Believe
06. If I Told You Who It WasBonus Track:
07. Call Your Mother13. She Used To Love Me A Lot (JC/EC Version)

Ist es nicht faszinierend? (Danke, Mr. Spock.) Die Leute sind tot und doch sind sie lebendiger als zu Lebzeiten! Also, musikalisch gesehen und zumindest als zu manchen Zeiten ihren Lebens.In den 1980er Jahren hat man außerhalb des Country-Zirkels nicht so viel auf Johnny Cash gegeben. Schön, da war diese “Highwaymen”-Geschichte mit Willie Nelson, Kris Kristofferson und Waylon Jennings, aber ansonsten schien die Zeit der alten Cowboys und Trucker doch irgendwie vorbei.
Dabei war Cash natürlich unermüdlich und umtriebig. Nur eben nicht so populär wie zuvor und wie er wieder werden sollte. Da kennen auch die Plattenfirmen kein Pardon und so wurden diese im Jahr 1981 in Nashville aufgenommenen und fertig produzierten Aufnahmen beiseite gelegt und irgendwann schlicht vergessen.
Johnnys Sohn, John Carter Cash entdeckte dieses Album vor zwei Jahren, beim Sichten der Archive seines Vaters und machte sich daran es auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, ohne den Charakter der Songs zu verändern. Wo nötig wurden zusätzliche Instrumente eingespielt, ansonsten genügte – wie gehabt – die einzigartige Stimme des “Man in black“.

Entstehungszeit und eigentlicher Zweck der Aufnahmen erklärt die LP-Länge dieser Scheibe und die Länge der Songs hält überschritt bei Cash ja auch selten die 3-Minuten-Marke.
Länger braucht es auch nicht sein, bei diesem Country-/Country Rock-Gemisch, mit gehörigem Rockabilly-Anteil. Bei der Creme der Nashville-Sessionmusiker muss man nicht lange über die Qualität der Instrumente spekulieren. Das klingt auch heute noch peppig und frisch.
Im typisch schunkelnden Cash-Rhythmus eröffnet Out Among The Stars das gleichnamige Album. Wundervoll jauchzt die Pedal-Steel zu Johnnys Gesang und auch wenn es sicher bessere Songs in seinem Repertoire gibt, schafft es der Sänger doch wieder, dass man seiner kleinen Story aufmerksam folgt. Natürlich denkt man immer mal an ähnliche Songs – beim folgenden rast mir der Old 97 irgendwie durch den Kopf - , was man bei Cash aber gewohnt ist. Den erhöhten Drive von Baby Ride Easy macht auch ganz eindeutig June Carter Cash aus, die hier die Gesangspartnerin in bewährter Manier gibt.
Der Flair des Westens durchweht She Used To Love Me A Lot und mancher Hollywoodstreifen kann hierzu ablaufen. Die Story liefert Cash und die Musik sorgt für die Atmosphäre. After All schleppt dann schon ein ziemliches Gewicht an Pathos mit sich und ist nun mal in den 80ern gestrickt. Ein paar Jahre später – bei den “American Recordings“ – wäre da sicher Eindrucksvolleres draus geworden. Hier nimmt’s mir ein bisschen die Stimmung raus.

Die aber umgehend zurückkehrt, wenn Cashs Kumpel Waylon Jennings mit ans Mikrofon tritt und in diesem flotten Rockabilly namens I’m Movin‘ On die Gänge langsam hochschaltet. Kommt gut.
If I Told You Who It Was wäre ohne die hochkarätigen Musiker und den Ausnahmesänger etwas zu glatt. So lauscht man aber auch hier dem modifizierten Boom-Chicka-Boom-Sound und lässt den Rocking-Chair tanzen.
Tod, Gott, Mutter – alles Themen, die immer wieder in den Songs von Johnny Cash vorkommen und so ist auch hier ein entsprechender Song, mit einem gewissen “home-on-the-range“ Feeling vertreten. Call Your Mother trabt locker nach Hause.
I Drove Her Out Of Her Mind könnte gut als Titelmelodie für eine Fernsehserie herhalten, wenn “Ein Colt für alle Fälle“ nicht schon vertont wäre. Trotzdem ein feiner Song.
Kann man dem Good-Time-Feeling von Tennessee widerstehen? Kaum! Schöner können die Pedal-Steels und Geigen nicht heulen und feiner kann man nicht dahin hoppeln. Da kommt man nicht ohne ein beglücktes Feeling durch.
Die Rock And Roll Shoes haben zwar das 50’s-Flair, bleiben aber natürlich dem Country & Western verpflichtet. Erneut mit feiner Rockabilly-Beigabe.
Die Sonne geht immer auf oder scheint etwas heller, wenn sich June Carter Cash zu ihrem Ehemann gesellt, wie in ihrem zweiten Duett hier: Don’t You Think It’s Come Our Time. Unnachahmlich und immer wieder beeindruckend, dass zwei Menschen auch musikalisch so ein tolles Team sind.
Leicht pathetisch verklingt das eigentliche Album mit I Came To Believe, worauf mit I Used To Love Her A Lot eine weitere Version dieses Songs folgt. Hier hat man dem Song einen moderneren, gleichsam düstereren Anstrich verpasst, der mehr an die Aufnahmen mit Rick Rubin erinnert. Ist mir zwar stellenweise zu effektverfremdet, aber doch irgendwo gut gemacht und verpasst dem Album ein besseres Ende als der vorherige Song.
Braucht man das Album unbedingt? Nun, so viel neue Türen tun sich hier nicht auf und im Cash-Repertoire gibt es genug Scheiben, die den Vorzug erhalten sollten, aber man macht sicher damit keinen Fehler und was Besseres gibt es aus dieser Zeit von Johnnys Karriere wohl kaum. Angesprochene “Highwaymen“-Platten ausgenommen.

Epi Schmidt, 23.03.2014

 

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