Johnny Fontane And The Rivals Lemme Tell Ya!, Wanted Men Records, 2014 |
Tom Marcozzi | Vocals, Guitar | |||
Philipp Lüdi | Keyboards | |||
Lukas Zürcher | Drums | |||
Christian Spahni | Bass | |||
Guests: | ||||
Vinnie Moore | Guitar | |||
Justina Lee Brown | Vocals | |||
Marco Pantherra | Harp | |||
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01. Black Cadillac | 07. This Ain't Mississippi | |||
02. Hands On Me | 08. Not Close Enough | |||
03. Help Me | 09. Garymental | |||
04. I'm Gonna Die | 10. Too Big To Fail | |||
05. Tell Me | 11. Life Is Beautiful | |||
06. Like A Real Man | 12. Steam Train | |||
Na, diese Geschichte kennen wir doch. Johnny Fontane? Der Pate? Genau, Vito Corleones Patensohn. Weichei, Schnulzensänger.
Doch die Schweizer Bluesrock-Combo JOHNNY FONTANE AND THE RIVALS, die sich den Namen dreisterweise geborgt hat und sich mit ihrem sogenannten Mafia Blues Rock anschickt, ein paar markante Duftnoten zu setzen, gibt sich glücklicherweise nicht so weinerlich und hilflos wie einst der "echte" Johnny Fontane in Francis Ford Coppolas Kinostreifen.
Die vier sizilianischen Halbbrüder, die ihre Knarren gegen ein paar Vintage-Klampfen eingetauscht haben und sich nun in dieser kernigen Bluesrock-Band vergnügen, agieren selbstbewusst, zielstrebig und unnachgiebig. Ganz so, wie es es sich gehört, wenn man erfolgreich sein möchte. Gottlob sind diese italienischen Schweizer auch noch mit einer guten Prise Humor gesegnet und keineswegs verbissen, sonst würde man ihnen ihre aus der Luft gegriffenen Mafia-Geschichten noch krumm nehmen.
Abgesehen von jener leicht absurden Mafia-Schmunzelgeschichte zelebrieren die Jungs um Mastermind Tom Marcozzi also einen gut abgehangenen und souveränen Blues-Rock. Don Marcozzi und seine Gefolgsleute wildern durch die Blues-Rock-Weltgeschichte, rocken, swingen, shuffeln, grooven und träumen sich in klassischer Manier durch zwölf selbstverfasste, niveauvolle Songs.
Marcozzi selbst besticht durch meisterliche Gitarrenarbeit und geschmackvolle Soli, die wirklich Spaß machen, sowohl harmonisch als auch soundtechnisch. Des Meisters Lead-Vocals dagegen bleiben eher blass. Als Sänger fehlt ihm ein wenig das nötige Charisma, um nachhaltig zu beeindrucken. Dies gelingt dann der Gastsängerin Justina Lee Brown, die mit ihrem souligen Gesang den Slow-Blues This Ain't Mississippi veredelt, umso besser. Also weitere Gaststars werden UFO-Saitenmagier Vinnie Moore (Tell Me) und Blues-Harp Virtuose Marco Pantherra (Steam Train) vorgestellt. So weit, so gut.
Die strammen Eidgenossen mit sizilianischem Blut haben auf ihrem Debut "Lemme Tell Ya!" einiges zu verkünden, lauthals zwar, jedoch nicht großmäulig, aufgesetzt oder gar zu kokett, sondern wirklich sympathisch und überzeugend. Die Jungs können spielen und besitzen eine ordentliche Portion Humor. Das können wir gebrauchen. Jeden Tag.