Jordan Klassen

Repentance

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.11.2014
Jahr: 2014
Stil: Singer-Songwriter

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Jordan Klassen Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Jordan Klassen
Repentance, Nevado Records, 2013
Jordan Klassenvoice, guitar, keyboards, drums, ukulele
Jonathan Andersonguitar, synthesizer, organ, percussion, lap steel, vocals
Colin Nealisviola
Nick Kooletrumpet
Conrad Dykmandrums
Jocelyn Pricevocals
Katy Postlethwaitevocals
Produziert von: Jonathan Anderson Länge: 45 Min 57 Sek Medium: CD
01. Sweet Chariot07. May Is Blood Month
02. Piano Brother08. Balcony
03. The Horses Are Stuck09. Strengthen Me With Raisins
04. Goodhart's Law10. The Scribe Of Doorposts
05. Ranchero11. One Thousand Parasailors
06. Go To Me12. I Am A Collector

Ein weihnachtlich klingendes Intro, ein Song namens Sweet Chariot und dann, oh Gott, auch noch eine weiche Stimme, die „Swing low, one for the angels“ anstimmt. Und dazu ein Peter-Pan-artiges Cover mit Jungengesicht und Sternenfunkeln. Auf welchen Esoterik-Trip will der kanadische Songwriter Jordan Klassen uns da nur entführen?

Zum Glück ist "Repentance", das erste Album des verträumten Folkies, zwar ein mit religiösen Anspielungen und Metaphern durchsetztes Werk, aber musikalisch traut sich der Mittzwanziger dann doch auch Handfesteres. Die Single Go To Me etwa, die Klassen einem Freund gewidmet und Gott darin barmherzig zu dessen sterbenden Vater sprechen lässt, fängt zwar betulich an, darf dann aber fröhlich weiter-“swingen“. Piano Brother reitet auf einem fast schon Billy-Joel-artigen Klavierriff einher. Und der beste Song des Albums, The Horses Are Stuck unternimmt den durchaus gelungenen Versuch, Paul Simon und Rufus Wainwright in viereinhalb Minuten zu vereinen. „You're the finder and I want to be found“, singt Klassen da, „when I'm stuck, when my life stopped lying around“. Seelenpein, gegossen in Frühlingserwachen.

Denn "Repentance" ist keine Moll-Platte, kein Blick in den Abgrund. Den Wandel vom Hässlichen zum Schönen wolle er zeigen, erzählt der Kanadier, und das soll auch der Titel der Platte suggerieren. Reue sein ein positiver Gedanke, sagt er, keine Bestrafung, sondern ein sich Wegbewegen von Bösem und Hinwenden zum Guten. Dafür hat sich Klassen zwar ein Kaleidoskop an musikalischen Pastelltönen einfallen lassen, aber keiner der Songs ist schwülstig oder zu empathisch. "Repentance" ist die gelungene Nabelschau eines jungen Musikers, der ein wenig an der Welt verzweifelt war, für diese Not aber einige wirklich schöne, nach vorn blickende Melodien und Arrangements gefunden hat, mit denen er neben seinem Vorbild Sufjan Stevens durchaus bestehen kann.

Holger Müller, 16.11.2014

 

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