Titel |
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01. The Final Threshold |
02. Into The Lair |
03. Haunted Reverie |
04. The Alchemist |
05. Embers |
06. Shadow Of The Moon |
07. Eternal |
08. Footstep In The Snow |
09. Dreamer |
10. Incarnation (Bonus Track) |
11. Chopin Fm (Bonus Track) |
Musiker | Instrument |
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Jordan Rudess | alle Keyboards & Gitarre |
That Joe Payne | Gesang |
Steve Dadaian & Bastian Martinez | Gitarre |
Darby Todd & Elijah Wood | Schlagzeug |
Mohini Day | Bass |
B C Manjunath | Gesang, Percussion & Mridangam |
Seit mittlerweile 25 Jahren ist Jordan Rudess der Keyboard-Wizzard bei den Progressive-Metal-Königen DREAM THEATER und hat mit ihnen große Erfolge gefeiert. Daneben war der gebürtige New Yorker aber auch immer wieder mit Solo-Alben am Start, die neben seinen individuellen Talente an den Tasten auch seine Kompositions-Fähigkeiten deutlicher herausstellen, als dass das im Rahmen einer Band für gewöhnlich möglich ist. Sein 14. (so ich mich nicht verzählt habe) Solo-Werk hört nun auf den Titel "Permission To Fly".
Und dabei hebt der Mann dann wahrlich zu musikalischen Höhenflügen ab. Zusammen mit Sänger That Joe Payne, den Gitarrist Steve Dadaian sowie Bastian Martinez und Schlagzeuger Darby Todd (unter anderem THE DEVIN TOWNSEND BAND, Gary Moore, Robert Plant, Paul Gilbert, Robben Ford) lässt sich Rudess hier auf ein musikalisches Abenteuer ein, das über den Klang-Kosmos von DREAM THEATER hinausgeht - auf der anderen Seite aber kompositorisch deutlich fokussierter und kompakter ist, als es etwa bei der letzten Soloe-Scheibe "Wired For Madness" stellenweise der Fall war.
So geht etwa schon der Opener The Final Threshold im Aufbau und auch insbesondere Gesang recht schnell ins Ohr. Into The Lair zeichnet sich durch ein Füllhorn an Abwechslungsreichtum in Sounds und Strukturen aus und Meister Rudess zeichnet sich sogar noch für das erste Gitarren-Solo in dem Stück verantwortlich. Und Haunted Reverie klingt wirklich wie eine verwunschene Träumerei. Rudess brilliert hier neben zupackendem Rock und röhrender Orgel mit jazzigen Piano-Momenten und futuristischen Synthesizer-Klangwelten. Dass er dabei mehr als nur gekonnt virtuos über die Tasten der unterschiedlichen Instrumente wirbelt, das braucht man bei einem Könner seiner Klasse eigentlich niemandem mehr zu erklären.
Aber was "Permission To Fly" so besonders macht, das ist der konsequente Einsatz von Sänger Payne, der mit seiner klaren Stimme dem Ganzen manches Mal einen gewissen YES-Touch verleiht. Die Texte stammen übrigens nicht von dem Sänger oder Rudess sondern von dessen Tochter Ariana. Darin geht es überwiegend um die Komplexität der menschlichen Existenz in einer sehr vielfältigen Welt. Das passt thematisch sehr gut zu solch einer komplexen Musik.
Allerdings muss man auch einschränkend für das Album feststellen, dass die Qualität der Stücke in der zweiten Hälfte der regulären Scheibe doch stellenweise nachlässt. Da ist dann nicht jede musikalische Idee immer überzeugend oder packend. Das ändert sich aus meiner Sichjt erst wieder mit den beiden Bonus-Tracks, dem schmissigen und klanglich irgendwie an TOTO zu deren "Dune"-Soundtrack-Zeiten (für den David Lynch-Film) angelehnten Incarnation. Und mit dem abschließenden Chopin Fm, in dem Rudess seine Begeisterung für den polnischen Pianisten und Komponisten Frederic Chopin und dessen Werk in einer sehr modernen Art und Weise unterstreicht.
Unter dem Strich bleibt ein unterhaltsames Werk von Rudess, das zwischendurch leider nicht immer die Spannung ganz hochhalten kann. Dennoch werden insbesondere Fans seiner Hauptband durchaus Freude an dem finden, was ihnen ihr "Tasten-Zauberer" hier wieder serviert.