Josh Smith Burn To Grow, in-akustik, 2018 |
Josh Smith | Vocals, Guitar | |||
Travis Carlton | Bass | |||
Davey Faragher | Bass | |||
Lemar Carter | Drums | |||
Pete Thomas | Drums | |||
Carey Frank | Organ | |||
Monét Owens | Lead vocals, Backing Vocals | |||
Jamelle Adisa | Trumpet, Flugelhorn | |||
Chris Johnson, JP Floyd | Trombone | |||
Matthew DeMerritt | Tenor Sax | |||
Dan Boisey | Tenor & Baritone Sax | |||
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01. Half Blues | 07. Let Me Take Care Of You | |||
02. Through The Night | 08. What We Need | |||
03. Watching You Go | 09. You Never Knew | |||
04. That For You Too | 10. She Survives | |||
05. Your Love (Is making Me Whole) | 11. Burn To Grow | |||
06. Look No Further | ||||
Den Slogan "All Killer, No Filler" hat man in der letzten Zeit nicht allzu häufig gehört. Bei Josh Smiths neuem Album "Burn To Grow" ist man tatsächlich geneigt, diesen Stempel auf Cover zu drücken. Dass der Bluesmann aus Los Angeles zu den besten seiner Zunft gerechnet werden darf, steht völlig außer Frage. Doch trotz seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten an Gitarre und seinem inzwischen auch makellos gut daherkommenden Gesangs blieb dem inzwischen fast 40-Jährigen der sogenannte flächendeckende Durchbruch noch verwehrt. Er spielt zumindest hierzulande immer noch in kleinen bis mittelgroßen Clubs und kann es sich natürlich nicht leisten mehr als ein Trio oder Quartett mit auf die Reise zu nehmen. Man darf gespannt sein, wen er bei der demnächst anstehenden Tour mitbringen wird.
Angesichts des erfreulich variabel gestalteten Überfliegers "Burn To Grow" eigentlich umso trauriger, denn die 11 Nummern leben von ihrer opulenten Arrangementkunst, von ihrer wundervoll in Szene gesetzten 4-köpfigen Bläser-Section und ihren seelenvoll und üppig intonierten Backing-Vocals, die niemand geringeres als Monét Owens bestreitet, die der eine oder andere Kenner von ihren Engagements bei Michael McDonald und Boz Scaggs in guter Erinnerung behalten haben wird. Owens gesanglicher Solospot bei dem Sixties Soul umwehten Your Love gehört mit zu den niveauvollen Höhepunkten des Albums.
Auch auf "Burn To Grow" feiert Josh Smith natürlich weiterhin Willie Dixons jahrelang gepflegtes Credo "The blues is the roots the rest is the fruits" und spickt diese Früchte häufig mit jazzigen und bisweilen auch poppigen Noten. Wobei seine bluesige Ausrichtung mal in Richtung Robert Cray und B.B. King pendelt, um bei anderer Gelegenheit genüsslich in die CREAM Kiste zu greifen oder an die geschmeidige Art des einen oder anderen Eric Clapton Soloalbum zu erinnern.
Wie exzellent und elegant Josh Smith einen einfachen Slow-Blues wie What We Need zum Kochen bringt und während seines Solospiels alle Nase lang die Pick-Ups wechselt, um für klanglich Vielfalt zu sorgen, nötigt wohl jedem Gitarrist Respekt ab. Sogar ein nicht ganz so bezwingender Popsong wie Look No Further entschädigt dann mit einem harmonisch exquisiten Gitarrensolo, das einem John Mayer zur Ehre gereichte. Das herrlich swingende You Never Knew besticht mit famosen Bläsern und einem wohligen Robben Ford Flair. Das ätherische She Survives überrascht mit lustvoll langsamen Groove und einer Boz Scaggs meets Steely Dan Atmosphäre. Zum feurigen Finale dreht Smith die Fuzz-Box nochmals voll auf und lässt seine Klampfe imposant aufschreien, während er sein "Gotta burn it down just to watch it grow!" hinausbrüllt. Jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne. Ein kolossales und vielschichtiges Album. Bravo.