Josh Smith Don't Give Up On Me, Cross Cut Records, 2012 |
Josh Smith | Vocals, Guitars | |||
Calvin Turner | Bass | |||
Carl Lemar Carter | Drums, Percussion | |||
Charles Jones | Hammond B3, Piano | |||
Dennis Hamm | Rhodes, wurlitzer Piano | |||
BJ Kemp | Backing Vocals & Co-Lead on #10 | |||
Monet Owens | Backing Vocals | |||
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01. Bad Side | 07. No One But Me | |||
02. Made For Me | 08. Carry Me Through | |||
03. Don't Give Up On Me | 09. Sneaky Jo Turner | |||
04. I've Always Been | 10. The Middle | |||
05. That Ain't Me | 11. That Ain't Love | |||
06. Letting You Go | ||||
Junge, keine Sorge, wir setzen alle Hoffnungen in dich. Josh Smith, der junge Bluesmann aus Connecticut kommt mit der schlichten Bitte und seinem neuen Album "Don't Give Up on Me" zu uns. Seit vergangenem Jahr und Joshs Knalleralbum "I'm Gonna Be Ready" wissen die Bluesfans allerorten, dass mit diesem Mann zu rechnen sein wird. Selbst ein großer Saitenschwinger wie Michael Landau hält große Stücke auf Smith, was zwar letztlich nichts heißen muss, aber der Reputation sicher nicht abträglich ist.
Siehe da, Smiths neuestes Werk unterscheidet sich doch um einiges von seinem Vorgänger. Blues, selbstverständlich, aber unter anderen Vorzeichen.
"Don't Give Up On Me" klingt mächtig, opulent, lange nicht so 'down home', sprich eckig und kantig wie der Vorgänger, sondern smooth und elegant. Verstärkt durch eine fette Bläser-Section, die quasi ständig zum Einsatz kommt und eine Schar wolkenweicher Streicher, die das Süßholzraspeln mancher Arrangements noch unterstreicht, badet Josh Smith häufig und gerne in souligen Wogen. Ähnlich wie einst Robert Cray zu "Take Off Your Shoes"-Zeiten. Das klingt dann eher nach Los Angeles als nach Chicago oder Austin, erinnert bisweilen auch an Bobby Bland oder Freddie King in den frühen Siebzigern. Hört man jedoch auf die sturmerprobten Bläser und das prasselnde E-Piano im fulminanten Letting You Go, weiß man sofort woher der Wind weht. Hier entfacht Smiths Big-Band einen unwiderstehlichen Groove und schiere Leidenschaft, die dann schließlich im Gospel- und Swing getränkten No One But Me münden. Das Instrumental Sneaky Jo Turner klingt gar, als habe Josh sich Anleihen aus Larry Carltons und Donald Fagens Arrangement-Pool zu Nutze gemacht.
Auffällig bleibt, dass Smiths Sologitarre eher spärlich bzw. selten ausufernd zu Buche schlägt, der Song als solches im Fokus steht, Joshs melodische Brillanz, sein markanter Ton jedoch in den entspechenden Momenten unverkennnbar das Feuer entfacht, das man von einem echten Gitarrenhelden erwartet. Man höre nur The Middle.
Wer also mit Smiths Hinwendung zum opulenten, manchmal recht smoothen Arrangement umzugehen lernt, wird seine helle Freude an diesem abwechslungsreich gestalteten Album haben. Man darf gespannt sein, wie die weitere Entwicklung dieses Blues-Künstlers verläuft.