Joss Stone The Soul Sessions Vol 2, S-Curve Records, 2012 |
Joss Stone | Vocals, Glockenspiel, Handclapping | |||
Ernie Isley, Will McFarlane, Steve Bryant | Guitars | |||
Delbert McClinton | Harmonica | |||
Peter Iannacone | Bass | |||
Tony Royster | Drums | |||
Raymond Angry | Piano, Hammond, Electric Piano, Wurlitzer | |||
Jeff Watkins, Hollie Farris, Chris Dunn | Horns | |||
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01. I Got The... | 09. The High Road | |||
02. (For God's Sake) Give More Power To The People | 10. Pillow Talk | |||
03. While You're Out Looking For Sugar | 11. Then You Can Tell me Goodbye | |||
04. Sideway Shuffle | 12. First taste Of Hurt | |||
05. I Don't Want To Be With Nobody But You | 13. One Love In My Lifetime | |||
06. Teardrops | 14. Nothing Takes The Place Of You | |||
07. Stoned Out Of My Mind | 15. Count The Days | |||
08. The Love We Had | ||||
Seit Joss Stone für ihr eigenes Plattenlabel verantwortlich zeichnet, kann der inzwischen erwachsen gewordene Ex-Soul-Teenager nach Belieben schalten und walten. Nach ihrer von Dave Stewart produzierten, etwas ziellos durch die Subgenres tingelnden "Lp 1" vom vergangenen Jahr, konzentriert sich die blond gelockte Britin heuer auf ihre soul-inspirierten und erstaunlich erfolgreichen Anfänge aus dem Jahre 2003, als sie gleich mit 2 Brit Awards für Furore sorgte. Interessanterweise kehrt sie für diese neue Soul-Sessions Scheibe auch wieder zurück zu Steve Greenwells S-Curve Label.
Von krassen, extravaganten oder gar wagemutigen Soundexperimenten so weit entfernt wie Muscle Shoals von London, begibt sich die talentierte Interpretin auf eine unternehmungslustige Klangreise zu den Quellorten ihrer verehrten Lieblingsmusik. Zwischen kandiertem Motown-Soul, schwül-warmem Alabama Streicher-Pomp, rhythmisch eleganten Funk-Brothers Anleihen und säuselnder Entspanntheit mit klavierlack-glänzender Oberfläche steuert Miss Stone ihre schlingernde Zeitkapsel aufgeregt durch die Dekaden und dockt nur allzu gerne in den Hi, Stax, Atlantic und Motown-Häfen an.
Sie zetert, keifert, winselt, schnurrt und lechzt sich durch ein erstaunliches Dickicht halbvergessener Coverversionen, von denen WOMACK & WOMACKs Teardrops und Give more power to the people von den CHI-LITES noch die bekanntesten sind und führt sich auf wie das verstoßene Stiefkind von Al Green und Aretha Franklin. Darüber hinaus vergisst die liebe Joss allerdings, dass eine allzu hohe Reisegeschwindigkeit zu unerfreulichen Nebenwirkungen wie Schwindel und Übelkeit führen können.