JP Den Tex La Jeune Fille Au Chewing Gum, CoraZong Records, 2005 |
Jp Den Tex | Guitars, Vocals | |||
Jac Bico | All Other Instruments | |||
Marjolein Van Der Klauw | Background Vocals | |||
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01. The Greatest Show On Earth | 06. Life Without Television | |||
02. Alctraz | 07. Rendez-Vouz À Deauville | |||
03. La Jeune Fille Au Chewing Gum | 08. Ophélie | |||
04. Get Yourself Some Light | 09. So Much For Strangers | |||
05. Toulouse | 10. Azzuro Blues | |||
Um JP Den Tex´ neuen Albumtitel "La Jeune Fille Au Chewing Gum" verstehen zu können, sollte man ein wenig Hintergrundwissen besitzen.Ganz abgesehen von der profanen deutschen Übersetzung, 'la jeune fille' bedeutet schlicht und einfach 'junges Mädchen', geht es auf Den Tex´Album um Kindheitserinnerungen, in denen sich JP mit der erlebnisreichen Zeit in seinem südholländischen Heimatort Sleeuwijk auseinandersetzt.
In jenem kleinen Kaff, wo die Handelsstrassen von Paris via Brüssel über Antwerpen Richtung Amsterdam ein Hauch von Exotik und Abenteuer hinterliessen, erfuhr der kleine JP die ersten Berührungen mit dem Ungewöhnlichen. Nachhaltig beeindruckt vom regen Treiben der anlegenden Fähren, schnüffelte JP den Duft amerikanischen Touristenflairs bzw. den Rauch Gitane-qualmender Franzosen, die ihre LKW gen Amsterdam steuerten.
Geprägt von diesem amerikanisch-französischen Erfahrungsgut, spiegelt sich JP´s alte Leidenschaft für interkulturelle Bekanntschaften auch in seiner aktuellen Musik, die nicht nur durch französische Textzeilen, sondern auch durch die gezielteVerwendung chansonhafter Muster für frankophile Stimmung sorgt.
Andererseits wird Den Tex´s musikalische Landschaft durch die tief verwurzelte Liebe zu amerikanischer Roots-Musik beinflusst, was sich z.B. im Tex-Mex Flair des Openers The greatest show on earth manifestiert. Ein recht stimmungsvoller Titel im Stile eines Willy de Ville. Den Tex gelingt es im Verlaufe des Albums immer wieder mühelos, europäische mit amerikanischen Stimmungen zu verquirlen und produziert so ein durchaus kurzweiliges Hörvergnügen.
Massgeblich Unterstütztung erfährt er durch den Produzenten und aktiven Multiinstrumentalisten Jac Bico, der dem Protagonisten JP durch geschickten Einsatz diverser Saiteninstrumente wie Mandoline, Pedal Steel, akustischer und elektrischer Gitarren ein farbenprächtiges Setting offeriert. Bicos geschmackvolle Percussion und zurückhaltendes Schlagzeug ergänzen dieses gitarrendominierte Allerlei. Keineswegs unberechtigt weist Den Tex ausdrücklich auf die kongeniale Zusammenarbeit zwischen ihm und Bico hin und betont den sprichwörtlichen Duo-Charakter dieses Albums.
Wir haben es hier mit einem überraschend unprätenziösen und runden Album zu tun, das von Leidenschaft und Liebe zur Musik geprägt wird und nicht zuletzt durch den Schlusstitel Azzurro Blues eine gewisse Verwandschaft zu Mark Knopflers Wurzelforschung "Ragpicker´s Dream" aufweist. Sehr sympathisch und daher absolut empfehlenswert.