JPL MMXIV, Eigenproduktion, 2014 |
Jean Pierre Louveton | Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards & Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Terry Cooper | Spoken Words (Mad Science) | |||
Dominique Leonetti | Gesang (Le Dernier Souffle De Vent und L'un Contre L#autre) | |||
Nicholas James | Gesang (Lifelines und Superhero) | |||
Guillaume Fontaine | Keyboards (Superhero) | |||
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01. Je Suis Roi | 05. Lifelines | |||
02. Invisible Death | 06. L'un Contre L'autre | |||
03. Le Dernier Souffle De Vent | 07. Superhero | |||
04. Mad Science | 08. MMXIV | |||
Hinter der Abkürzung JPL steht der französische Multi-Instrumentalist Jean Pierre Louveton. Bekannter ist er als Sänger und Gitarrist der Neo-Progger NEMO, mit denen er seit 2000 bereits 15 Alben veröffentlicht hat. Daneben hat er aber auch noch die Zeit gefunden, seine Solo-Karriere unter dem Banner JPL aufzubauen, in der er nun auch schon bereits das vierte vollwertige Werk (wenn man die Compilation “Retrospections Volume I“ Außen vor lässt) vorlegt. Das Album hört dabei auf den Titel “MMXIV“ – römisch für 2014.
In der knappen Stunde Spielzeit der CD begeistert Louveton mit wirklich gelungenen Kompositionen aus dem Bereich Neo-Prog, die durchaus auch mal hin und wieder etwas treibender rocken dürfen. Dabei steht im akustischen Mittelpunkt des Albums natürlich die Gitarre (wie auch schon bei NEMO), die hier einige wunderbare Soli (nur als ein Beispiel im Mittelteil von Le Dernier Souffle De Vent) und durchaus auch spannende Riffs (etwa bei Mad Science) offeriert, die den geneigten Prog-Fan (so er denn nicht lieber den Tasteninstrumenten lauscht) schon dazu verleiten, das Werk immer mal wieder in den Player zu schieben.
Aber über den eigenen Fingerfertigkeiten vergisst es Louveton nicht, auch interessante und packende Kompositionen zu bieten, wie etwas das sich langsam steigernde Je Suis Roi, das wahrhaft königlich daherkommt und vereinzelt mit melodiösen Reminiszenzen an die Zeit des Mittelalters spielt. Dabei klingt das Ganze sogar homogener als manches NEMO-Album (zum Beispiel die Konzeptwerke “Si Partie I“ und “Si II: L'Homme Idéal“). Louveton macht hier eigentlich alles richtig, auch wenn ihn und seine zahlreichen Gast-Sänger wohl niemand mit der Sangeskraft eines Ronnie James Dio verwechseln wird. Aber seine Stimme passt gut zu den Stücken und der musikalischen Stimmung, die er hier aufbaut. Ähnliches gilt ja auch etwa bei PINK FLOYD für Roger Waters und David Gilmour.
“MMXIV“ ist ein wunderbares, spannendes, musikalisch gehaltvolles Neo-Prog-Werk geworden. Louveton spielt sich hier phasenweise in einen kleinen Rausch, der den Hörer mitzureißen weiß. Sicher, die französischen Vocals werden nicht meine bevorzugte Gesangsweise werden – einfach weil sie mich daran erinnern, wie viel ich von der Sprache mittlerweile wieder verlernt habe und ich doch gerne verstehe, was gesungen wird. Aber auch das fügt sich hier wunderbar in das Gesamtbild ein und schafft so einen eigenen Charakter. So angenehm darf Prog Rock gerne häufiger sein im Jahr 2014, oh pardon natürlich im Jahre MMXIV.