Judas Priest Live Vengeance '82, Columbia/Sony BMG, 2006 |
Rob Halford | Vocals | |||
Glenn Tipton | Guitars | |||
K.K. Downing | Guitars | |||
Ian Hill | Bass Guitars | |||
Dave Holland | Drums | |||
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1. The Hellion/Electric Eye | 10. Diamonds And Rust | |||
2. Riding On The Wind | 11. Devil's Child | |||
3. Heading Out To The Highway | 12. Screaming For Vengeance | |||
4. Metal Gods | 13. You've Got Another Thing Comin' | |||
5. Bloodstone | 14. Victim Of Changes | |||
6. Breaking The Law | 15. Living After Midnight | |||
7. Sinner | 16. The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crwon) | |||
8. Desert Plains | 17. Hell Bent For Leather | |||
9. The Ripper | ||||
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Bereits 2004 war diese DVD Bestandteil der Nieten bewehrten "Metalogy" Box und Jahre zuvor natürlich als VHS Video bei den Metalheads auch schon ein Klassiker.
Nicht jeder hatte vielleicht das nötige Kleingeld für die "Metalogy" parat und das Video ist wohl längs abgenudelt und so ist es zu begrüßen, dass jenes Konzert vom 12.12.1982 in Memphis, jetzt als eigenständige DVD veröffentlicht wird.
Ja, da sah noch vieles anders aus, damals: Rob Halford noch mit Haaren auf dem, untätowierten, Schädel und die Herren Tipton und Downing spielten auch noch richtige Gitarren - Gibson und Fender - und nicht diese Laubsägearbeiten aus späteren Jahren. Hinter der Band türmte sich ein Marshall-Verstärker und -Boxen Gebirge (wen interessiert's, ob das alles angeschlossen war - geil sieht's aus!) und die Bühne, mit ihren Podesten und Laufstegen, war für die damalige Zeit, auch durchaus innovativ.
H.G. Wells, wo ist deine Zeitmaschine?!
Das Programm ist natürlich ein Traum: The Hellion/Electric Eye als Einheizer und Riding The Wind gleich hinterher - also praktisch der gleiche Songverlauf wie auf dem Album "Screaming For Vengeance". Der Großteil jenes, zum Zeitpunkt dieser Aufnahme neuen, Albums wird gespielt, was durchaus erfreut.
Die Cover ihrer Alben wurden ja damals, im Vergleich zu früher, immer alberner, aber die Musik war da noch vom feinsten. You've Got Another Thing Comin' etwa, gehört noch heute zu den All-Time-Klassikern der Band.
Glenn und K.K. bangen was das Zeug hält und sind sich nicht zu Schade für den breitbeinigen QUO-Simultan-Ausfallschritt.
Die gesangliche Backgroundleistung der Gitarreros bei Devil's Child gehört jetzt nicht zu den Sternstunden von PRIEST und solche Mätzchen hat man später dann auch wohlweislich eingeschränkt.
Manchmal wirkt es ja fast etwas peinlich, wenn die beiden vor lauter Power und Erregung beflügelt auf und ab hüpfen. Aber so war das nun mal und mir ist das allemal lieber als die obercoolen Macker, die sich für jede Regung zu fein sind.
Auch Sänger Rob Halford ist eine richtige Metal-Kampfsau und schwitzt auch entsprechend wie ein Schwein. Kein Wunder, bei der Menge an Metall das auf seiner Lederkleidung prangt.
Stimmlich ist er jederzeit fähig, das gesamte Publikum an die gegenüberliegende Wand zu singen. Am Schlagzeug saß ja damals noch Dave Holland und zusammen mit Ian Hill am Bass, zementierte er ein Metal-Fundament, dass auch heute noch problemlos Bestand hat.
Der Sound kam damals noch viel direkter, ungeschönter, weniger verzerrt und viel besser anzuhören. Gut, da kommen halt auch manche Gitarrenläufe etwas dünner und klingen auch nicht so akkurat, wie etwa beim Intro von The Ripper, aber ich find's einfach authentischer.
Im Solopart von Screaming For Vengeance zeigten sich dann wieder deutlichste Einflüsse vom WISHBONE ASH Zwillingsgitarrensound.
Als ich mir damals - lange ist's her - die Live-LP "Unleashed In The East" kaufte, geschah das, ziemlich sicher, wegen des Covers, denn von JUDAS PRIEST wusste ich nur vom Hörensagen. Es brauchte nicht viel Zeit, um sie zu einem meiner Lieblingsalben zu machen, mit Hämmern wie Victim Of Changes, The Ripper sowie den beiden göttlichen Coverversionen The Green Manalishi (FLEETWOOD MAC) und Diamonds And Rust (Joan Baez) - alle hier vertreten.
Das Album wurde eines der Metal-Meilensteine und wenn man das auf Videos ausweiten will, so muss man auch "Live Vengeance '82" dazu zählen.
Soeben erschien mit "Rising In The East" eine neue Live-DVD von JUDAS PRIEST und K.K. Downing ist gegenüber dem ROCK HARD Magazin der Meinung, es wären "die besten Livemitschnitte, die wir je abgeliefert haben". Das mag musikalisch stimmen, ob die Scheibe aber so eine Stimmung verbreitet wie diese Bilder und Töne von 1982, wage ich zu bezweifeln.
Ländercode: 0
Ton: Dolby Digital Stereo, 5.1 Surround
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