Judas Priest

Rocka Rolla / Sad Wings Of Destiny

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.01.2012
Jahr: 2012
Stil: Heavy Metal

Links:

Judas Priest Homepage

Judas Priest @ facebook

Judas Priest @ twitter



Redakteur(e):

Ralf Frank


Judas Priest
Rocka Rolla / Sad Wings Of Destiny, Repertoire Records, 2011
Kenneth DowningGuitars
Glenn TiptonGuitars, Synthesizers, Vocals
Ian HillBass
Rob HalfordVocals, Harmonica
John HinchDrums
Alan Moore*Drums
Produziert von: Repertoire Records Länge: 81 Min 21 Sek Medium: 2CD
Rocka Rolla (1974)[42:08]
01. One For The Road (04:38)07. Never Satisfied (04:50)
02. Rocka Rolla (03:06)08. Run Of The Mill (08:32)
03. Winter (01:41)09. Dying To Meet You (06:18)
04. Deep Freeze (01:21)10. Caviar And Meths (02:02)
05. Winter Retreat (03:27)Bonus Track:
06. Cheater (02:58)11. Diamonds And Rust (03:14)
Sad Wings Of Destiny* (1976)[39:13]
01. Victim Of Changes (07:44)06. Tyrant (04:29)
02. The Ripper (02:51)07. Genocide (05:48)
03. Dreamer Deceiver (05:53)08. Epitaph (03:20)
04. Deceiver (02:46)09. Island Of Domination (04:20)
05. Prelude (02:02)

Classic Logo

Al Atkins versucht sich dieser Tage mal wieder an einem neuen Output, so trifft es sich gar nicht schlecht, dass Repertoire Records zufällig fast gleichzeitig Neuauflagen der ersten beiden JUDAS PRIEST Alben "Rocka Rolla" und "Sad Wings Of Destiny" auf den Markt werfen.
Der informierte Metal Fan weiß natürlich, dass Atkins als Mitbegründer und Vorgänger von Rob Halford noch maßgeblich am Songwriting der beiden Alben beteiligt war, der ein oder andere jedoch wird jetzt möglicherweise zum Beweis seine alten Vinyls hervorkramen.
Atkins verließ die Band jedenfalls aus privaten Gründen und Halfords Schwester, die zu der Zeit mit Bassist Ian Hill liiert war, empfahl ihren Bruder als Ersatz, und bei allem Respekt für Al, das war auch gut so.

PRIEST hatten sich live bereits eine treue Fangemeinde erarbeitet und auch genügend eigene Songs für ihr Debut geschrieben, als sie 1974 ins Studio gingen, aber Produzent Rodger Bain (BLACK SABBATH, BUDGIE) hatte eigene Vorstellungen, wie das Album beschaffen sein sollte. Und so entschied er gegen den Willen der Band, Publikumslieblinge wie Tyrant, Genocide, The Ripper oder Victim of Changes nicht mit auf das Album zu packen, oder das ursprünglich viertelstündige Opus Caviar And Meths auf ein zweiminütiges Outro zu kastrieren und den Song Hero, Hero quasi als "Hidden Track" in Dying To Meet You zu verstecken.
Sein Mix war zudem sehr bescheiden und wurde von ihm selbst für die spätere Compilation "Hero, Hero" überarbeitet. Auf Al Atkins "Victims Of Changes" Album gibt es laut seiner Aussage diverse Versionen der Stücke, so wie sie einmal ursprünglich geplant waren, und die sind nicht von schlechten Eltern.
Obwohl "Rocka Rolla" als Vorläufer der Metalbewegung gilt, war das Album in seiner Endfassung ein Flop und hätte möglicherweise in der Bandfassung zur frühen Initialzündung werden können, so aber mussten die Fans zwei volle Jahre auf die fehlenden Granaten bis zu "Sad Wings Of Destiny" warten.

"SWOD" kann man durchaus als Meilenstein bezeichnen und steht jedem anderen PRIEST Klassiker in nichts nach, im Gegenteil.
Die Tracklist beinhaltet mit den oben genannten Songs einige der größten Hits der Band, die bis heute eigentlich in keiner Setlist fehlen dürfen. Das Plattencover namens "Fallen Angels" von Patrick Woodroffe zählt unter Liebhabern zu den besten Arbeiten des Genres und wenn man genau hinschaut, findet man sogar das aktuelle Logo der Band, die sog. "Stimmgabel des Teufels" als Anhänger des Engels in dem Bild wieder.
Beste Voraussetzungen also sollte man meinen, aber die provinzielle Promotion des damaligen Labels verhinderte erneut den Karrieresprung.

Erst der Bruch mit Gull Records und der Wechsel zu CBS brachten PRIEST auf die Zielgerade, die Produktion ihres dritten Albums übernahm niemand Geringeres als Roger Glover von DEEP PURPLE und ein Album später kam dann auch noch ein völlig neues Logo dazu, die Metal Gods waren geboren.

Die Rechte für ihre ersten beiden Alben verblieben bei Gull und seitdem versucht die Firma immer wieder aufs Neue, Kapital daraus zu schlagen. Bereits 1980 erschien mit "Hero, Hero" ein Doppelalbum mit einer Auswahl der Songs in geänderter Reihenfolge, wie gesagt, zum Teil remixed und bereits damals erweitert mit der Demo/Single-Fassung von Diamonds And Rust, welches eigentlich für "SWOD" vorgesehen war, aber erst auf "Sin After Sin" verwendet wurde. Eine jüngere Wiederverwertung erfolgte z. B. 2000 mit der Doppel-CD "Genocide", die beide Alben plus Diamonds And Rust beinhaltet, und an der sich die Neuauflage von Repertoire offensichtlich orientiert.

Wer hingegen gehofft hatte, Repertoire würde Licht ins Dunkle der Tracklist von "SWOD" bringen, sieht sich getäuscht, im Gegenteil, es werden alternative Schreibweisen von Künstlern und Tracks verwendet, was dem selbst gesetzten Anspruch nicht wirklich gerecht wird. Immerhin sind Aufmachung, Digipak, Booklet, Remix und Coverart von bestechender Qualität, sodass dem Fan, der seine Sammlung endlich mit adäquaten Versionen komplettieren wollte, diese nun entsprechend vorliegen.
Die Rechtslage hatte ja leider eine Veröffentlichung in der "Re-Masters Box" oder anderen Editionen verhindert. PRIEST sind insofern auch nicht gut auf ihre frühere Plattenfirma zu sprechen und beschwören ihre Fans, außer den beiden Original Alben keine müde Mark mehr in andere Compilations aus dieser Zeit zu investieren.
Mit den beiden Repertoire Releases scheint diese unselige Geschichte nun auch endgültig abgeschlossen.

Ralf Frank, 03.01.2012

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music