Judas Priest

Turbo 30

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.02.2017
Jahr: 2017
Stil: Heavy Metal
Spiellänge: 144:47
Produzent: Tom Allom

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Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


Judas Priest
Turbo 30, Sony Music, 2017 (1986)
 
Rob Halford Lead Vocals
Glenn Tipton Lead Guitars
KK Downing Lead Guitars
Ian Hill Bass Guitar
Dave Holland Drums
     
CD 1 - "Turbo 30":  
01. Turbo Lover 06. Out In The Cold
02. Locked In 07. Wild Nights, Hot & Crazy Days
03. Privat Property 08. Hot For Love
04. Parental Guidance 09. Reckless
05. Rock You All Around The World  
CD 2 - Live, Kansas City, 1986:  
01. Out In The Cold 07. Some Heads Are Gonna Roll
02. Locked In 08. The Sentinel
03. Heading Out To The Highway 09. Private Property
04. Metal Gods 10. Desert Plains
05. Breaking The Law 11. Rock You All Around The World
026. Love Bites  
CD 3 - Live, Kansas City, 1986:  
01. The Hellion 06. The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown)
02. Electric Eye 07. Living After Midnight
03. Turbo Lover 08. You've Got Another Thing Coming
04. Freewheel Burning 09. Hell Bent For Leather
05. Victim Of Changes  

Da hat man’s mal eben wieder so gemerkt, dass letztes Jahr eins von diversen Jubiläen barg: PRIESTs “Turbo”-Album wurde 30 Jahre alt!
Jetzt sind wir zwar schon im Jahr 2017, aber in solchen Fällen lassen wir gern die Uhr etwas rückwärts laufen. Zumal uns dieses Album, dass dem Anlass entsprechend als “Turbo 30“ wiederveröffentlicht wird, ja mal flugs die 30 Jahrzehnte in die Mitte der 80er zurück beamt.
Auf der Webseite der Metal-Kult-Truppe treibt man ein ziemliches Brimborium und hat gleich einen ganzen “Turbo 30 Shop“ aufgemacht, in dem es T-Shirts, Patches, Drucke, Lp’s sowieso…und natürlich die CD gibt. Ich denke, am besten fährt man mit der 3-CD-Ausgabe.
Das Album braucht man im Prinzip nicht großartig vorzustellen. Wer ein aufrechter Metaller ist, der…hatte zumindest kurzzeitig bedenken, denn, wie gesagt, wir schreiben die Mitt-Achtziger, zumal das Album mit Keyboard-Sounds gleich in Turbo Lover irritiert. Das blubbert gepflegt vor sich hin, und die Gitarren kommen auch etwas schaumgebremst. Es ist Rob Halford zu verdanken, dass die Spannung erhalten bleibt und das abgefahrene “Maschinengewehr-Solo“ von Glenn Tipton tut ein Übriges. Der Sound ist nicht der, den wir von dieser – oder einer anderen Metal-Band - live kennen und lieben, aber, zur Hölle, Songs wie Locked In haben einfach Drive und Halford ist auch in solchen Nummern ein absolut geiler Sänger. Und die Riff-Schmiede Tipton/Downing funktioniert auch einwandfrei. Ob in Private Property (scheiß auf den Computer-Rhythmus > Lautstärke hoch!) oder in Parental Guidance. Letzterer in dieser Studioversion etwas am Mainstream-Rock angelehnt, aber der Refrain ist halt ein Killer!

Rock You All Around The World hat vielleicht einen etwas banalen Refrain, aber hier ist man auch im Studio wieder beim High-Energy-Rock angelangt. Hat fast Maiden-Drive. Out In The Cold, was soll man sagen? Ihre ganze Klasse hat die Nummer erst auf der anschließenden Tour offenbart, aber eine Ahnung, des Möglichen, bekommt man hier schon. Ein Metal-Meilenstein, selbst im damit reichlich gesegneten Repertoire von PRIEST.
Okay, die Wild Nights, Hot & Crazy Days könnten sicher aufregender sein und wären vielleicht in den Händen von KISS besser aufgehoben, wobei das auch an den Computer-Klängen liegt, die auch Hot For Love etwas negativ beeinflussen. Der Motorrad-Beat der Band setzt sich trotzdem durch. Irgendwie. Mit Reckless bekommt das Album einen würdigen Schluss. Keine Krönung, aber würdig.
Ja, nun haben wir doch wieder mehr drüber gesprochen, als angedacht, aber das geht einem bei PRIEST eigentlich meistens so.
Wie gut die Songs von “Turbo“ live kommen, davon konnte man sich damals von der Doppel-Live-LP im folgenden Jahr überzeugen. Eines der mitreißendsten Live-Dokumente, wenn ihr mich fragt.
Und da hier zwei CDs beiliegen, mit dem Konzert vom 22. Mai 1986 in Kansas City, bekommen wir diesen Schwermetall-Hammer praktisch nochmal gegen die Stirn geknallt.
Bereits das angesprochene Out In The Cold weißt den Weg. Die Keyboard-Klängen täuschen da keinen Fan und wenn Dave Holland den Beat vorgibt, dann krachen einem kurz darauf die Riffs von Tipton und Downing brachial gegen den Schädel. Geiler geht’s nicht!
Locked In gab’s auf “Priest…Live!“ nicht, aber hier erhöht es die Temperaturen gleich nochmal ordentlich. Gleich mit zwei Songs vom neuen Album zu starten, das zeugt von Stolz und Selbstbewusstsein.

Es gibt definitiv keine Metall-Band, die so viele Klassiker und Hits in ihrer Setlist hat, wie JUDAS PRIEST. Heading Out To The Highway, Metal Gods, Breaking The Law und Love Bites, werden allesamt schon im ersten Drittel verbraten. Den meisten Künstlern würde das zum glorreichen Finale gereichen!
Und dazu waren die Typen hier in Hochform! Was Tipton und Downing sich da gegenseitig zuschleudern ist feinster Edelstahl, Hill und Holland schuften, als müssten sie eine Dampflok über die Rocky Mountains treiben und darüber die Plärre von Metal-God Rob Halford. Perfekt!
Ein ums andere Mal ziehen sich meine Mundwinkel nach hinten, wenn solche Riffs, wie das aus Some Heads Are Gonna Roll ertönen, oder sich The Sentinel regelrecht “erhebt“.
Im Gegensatz zum “Priest…Live!“ Album, kommen wir hier in den Genuss von Songs wie Desert Plains (von “Point Of Entry“) und natürlich und besonders von Victim Of Changes (Rob Halfords Gesang – grandios!) und The Green Manalishi (With The Pronged Crown), die uns schon auf “Unleashed In The East“ das Hirn weich kochten.
Hell Bent For Leather gab’s auf der remasterten “ “Priest…Live!“ dann auch als Dreingabe, beendet hier, nach Living After Midnight und You’ve Got Another Thing Comin‘ dann Konzert und dritte CD dieses Packages.
Braucht man da die CD-Fassung des 1987er Live-Albums überhaupt? Mit dieser “Turbo“-Ausgabe dann eigentlich nicht mehr (lediglich Parental Guidance vermisse ich leicht schmerzlich), aber mal sehen, was den Verantwortlichen zum 30. Jubiläum der Live-Scheibe einfällt. Kommt ja dann wahrscheinlich nächstes Jahr…

Epi Schmidt, 18.02.2017

 

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