Judy Collins Bohemian, Wildflower Records, 2012 |
Judy Collins | Vocals, Piano | |||
Russ Walden | Keyboards , Synth Violins, Piano, Nylon String Guitar, Keyboard | |||
Larry Campbell | Acoustic Guitar (Track 1) | |||
Tony Levin | Bass, Electric Cello (Tracks 1,2,11) | |||
Mark Hill | Bass (Tracks 5,9) | |||
Olabelle | Additional Vocals (Track 1) | |||
Shawn Colvin | Vocals (Track 2) | |||
Steve Brewster | Drums ,Percussion (Tracks 5,9) | |||
Yoed Nir | Cello Arrangements (Tracks 2,6,8,10) | |||
Jason Webb | Organ (Track 9) | |||
Kenny White | Backing Vocals (Track 5 ) | |||
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01.Morocco | 07.Pastures Of Plenty | |||
02. Cactus Tree | 08. All The Pretty Horses | |||
03. Pure Imagination | 09. Campo De Encino | |||
04. Wings Of Angels | 10. In The Twilight | |||
05. Veteran`s Day | 11. Big Sur | |||
06. The Desperate Ones | ||||
Was soll man zu einer immer noch aktiven Folk & Pop Ikone wie Judy Collins, die geschätze 40 Platten in ihrer Karriere ablieferte, unzählige Preise einheimste und, das darf wohl gesagt werden, zur überaus respektablen Ü70-Generation gehört, noch sagen?
Das Coverbild, Grand Dame Collins auf dem gemütlichen Sofa drapiert, spiegelt das musikalische Tempo der Platte wider. Schön gediegen, aber mit hohem Anspruch natürlich, singt Frau Collins mit immer noch bemerkenswert glockenklarer Stimme eigene und geschmackvoll auserwählte Coverversionen wie Cactus Tree von JONI MITCHELL, bei der es sich auch mal eine SHAWN COLVIN nicht nehmen lässt, zusammen mit Judy Collins im Background zu singen.
Träge perlende Pianoläufe und melancholischer Gesang von Judy Collins suggerieren bei Morocco hochgradige Wohlfühlstimmung, wie sie auch mal bei LOREENA MCKENNIT auftreten können und so gar nicht zum aufkeimenden Frühlingswetter passen, aber nichtsdestotrotz absolut zeitlos scheinen.
Frau Collins kümmert sich nicht um musikalische Modetrends, wenn sie aus dem alten 70er Jahre Musical "Charlie und die Schokoladenfabrik" mit Gene Wilder mal ganz souverän Pure Imagination intoniert und dabei von ihrem alten Weggefährten Russ Walden (Emmylou Harris) begleitet wird, und auch Peter Gabriels Haus und Hof-Bassist, Tony Levin, der auch auf einigen anderen Songs auftaucht, zarte Basszupfer dazu kredenzt.
Judy Collins schafft es immer wieder, einzig und allein mit ihrer Stimme zu fesseln, den geneigten Hörer in den Bann zu ziehen und wenn sie mit Kenny White zusammen Veteran's Day anstimmt, Gänsehaut- Feeling zu erzeugen.
Ein Album, das sich aufgrund seiner unaufgeregten Art nicht jedem erschliessen dürfte, sich aber heimlich, still und leise in die Seele zu schleichen vermag.