K2 Book Of The Dead, Progrock Records, 2005 |
Ken Jaquess | Bass, Keyboards, 10 String Acoustic Guitar | |||
Yvette Deveraux | Violin | |||
Shaun Guerin | Vocals | |||
Allan Holdsworth | Guitar | |||
Ryo Okumoto | Piano, Moog | |||
Doug Sanborn | Drums | |||
John Miner | Guitar | |||
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1. Infinite Voyage | 4. Aten | |||
2. Mirror To The Spirits | 5. Clock Of Antiquity | |||
3. The Edge Of Light | ||||
"Book Of The Dead" ist eine Art Konzeptalbum über das ägyptische Buch der Toten (hat jemand den Film "Die Mumie" gesehen? Na ja, so in etwa halt), geschrieben und konzipiert vom ATLANTIS Keyborder und Bassisten Ken Jaquess. Dabei wird er von fantastischen Musikern unterstützt: der klassischen Violinistin Yvette Deveraux, der lebenden Fusionlegende Allan Holdsworth mit seinen unnachahmlichen, an Synthesizerklänge erinnernden, singenden Gitarrenlinien, SPOCK'S BEARD-Keyboarder Ryo Okumoto sowie dem Sänger Shaun Guerin, für den diese CD zum Vermächtnis wurde, da er tragischerweise kurz nach den Aufnahmen verstarb.
Unterteilt ist das Buch der Toten in fünf Kapitel. Infinite Voyage ist mit über 23 Minuten das Kernstück und verkörpert eine harmonieselige Quersumme aus ProgRock mit deutlichen Anleihen bei den siebziger Jahren und Fusion (was ja seinerseits eine Verschmelzung aus Jazz- und Rockelementen darstellt). Dank Holdsworth und Deveraux erinnert man sich natürlich an SOFT MACHINE oder auch UK, aber auch die frühen GENESIS, ANTHONY PHILIPS, ruhigere YES-Stücke oder auch Jean-Luc Ponty können als Bezugspunkte dienen.
Mit den weitschweifigen Soloparts und ineinander verschachtelten Motiven kann man es auch mit der Opulenz von TRANSATLANTIC oder den FLOWER KINGS messen, um etwas neuere Namen ins Spiel zu bringen, wenngleich hier schon eine deutlich retrospektive Haltung erkennbar wird.
Mirror To The Spirits ist dann deutlich kompakter und noch melodiebetonter, ohne zu simplifizieren. Holdsworths Gitarre schafft dabei wunderbar die Balance zwischen Düsternis und strahlend aufgehender Hoffnung.
The Edge Of Light beginnt mit furiosen Violinklängen um dann ziemlich spacig abzudriften, wird aber immer wieder am Boden gehalten von der weichen, an Peter Gabriel oder Fish erinnernden Stimme von Guerin.
Das ruhige Instrumental Aten bildet die Brücke zum letzten Kapitel Clock Of Antiquity, einem majestätischen Abschluß dieses Prog-Rock-Opus in dem die ägyptischen Einflüsse in musikalischer Hinsicht übrigens nicht allzu deutlich an die Oberfläche treten. Stattdessen gibt es in Klang und Produktion sehr sauber gestalteten ProgRock bar jeglicher Metal-Einflüsse.
Eine lohnende Sache für Prog-Nostalgiker, die Hochgeschwindigkeits-Frickelfreunde sollten bei aller Virtuosität, die die Beteiligten an den Tag legen, besser die Finger davon lassen.