Kaiser Franz Josef Make Rock Great Again, Sony Music, 2017 |
Sham | Gesang & Gitarre | |||
Tom | Schlagzeug | |||
Pete | Bass | |||
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01. Slaughterhouse | 08. Alive | |||
02. Believe | 09. Pinkenstein | |||
03. Mirror | 10. Stuck On You | |||
04. Inside My Brain | 11. Bollywood | |||
05. Disguise | 12. Chuck | |||
06. Give It Up | 13. Tinnitus | |||
07. Hear Me | ||||
Kaiser Franz Joseph I. von Österreich herrschte 68 Jahre über den damaligen Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Mit ihm starb im Jahr 1916 nach Ansicht mancher Historiker das, was die Monarchie am Ende noch zusammenhielt – und auch der Bezug zu oder vielmehr die Reminiszenz an die besseren Tage des österreichischen Kaiserreiches. Fast 100 Jahre nach seinem Tod hat sich 2009 eine junge Band in Wien gegründet und sich KAISER FRANZ JOSEF benannt. Ihr aktuelles, zweites, Album ziert denn auch eines der letzten Bilder des namensstiftenden Monarchen, in der weißen Ausgehuniform mit dem markanten Bart, der allerdings lediglich einen Totenschädel ziert.
Das Werk hört auf den nicht gerade zurückhaltenden Titel “Make Rock Great Again“ und bietet dann auch 13 Mal genau das, was es verspricht: puren, unverfälschten und gradlinigen Rock. Der Sound des Wiener Trios erinnert dabei von der ersten Sekunde des Openers Slaughterhouse bis hin zu den letzten Tönen von Tinnitus an Bands wie FOO FIGHTERS, GASLIGHT ANTHEM oder insbesondere auch WOLFMOTHER. Gerade die Australier scheinen es KAISER FRANZ JOSEF schwer angetan zu haben, Lieder wie Believe, Inside My Brain oder Disguise klingen stellenweise schon zu sehr nach Andrew Stockdale & Co.
Dabei bleibt natürlich festzuhalten, dass ein guter Song auch dann ein guter Song bleibt wenn er ein gutes Stück weit „abgekupfert“ klingt. Und diese Fähigkeit muss man den drei jungen Österreichern einfach zugestehen. Insbesondere die erste Hälfte des Albums hat ganz unbestritten seine Qualitäten. Die Lieder verfügen über knackige Riffs, wie beispielsweise das bereits erwähnte Believe oder auch Give It Up und einige weitere Songs zeichnen sich ordentlich Drive und eingängige Melodien aus.
Leider fehlt KAISER FRANZ JOSEF auf die gesamte Spieldauer der CD betrachtet ein wenig die nötige Abwechslung – und auch die wirklich zwingenden Melodien gehen ihnen ein wenig aus, so dass es zu dem ganz großen Wurf hier leider nicht reicht. Das Album kann weder die ganz große Hymne noch die durchgängig hohe Qualität der Kompositionen aufbieten, um dem titelgebenden Anspruch wirklich gerecht zu werden. Um den Rock wieder ganz groß zu machen, da bedarf es im Endeffekt dann schon etwas mehr außer einem markigen – und zudem entliehenen – Spruch und einigen guten Ansätzen. Aber was noch nicht ist, das kann ja noch kommen. Schließlich sind die drei Musiker alle ja noch recht jung. Bis zum selbsternannten Rock-Hoch-Adel fehlt aber momentan noch was.