Rocking Blood, Eigenverlag, 2008 | ||||
Georgie Zsigmond | Vocals | |||
Crown Kocher | Guitar | |||
City Wyss | Bass | |||
Duco Aeschbach | Drums | |||
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01. Rocking Blood | 07. Black Rain | |||
02. Make It | 08. Eastern Nights | |||
03. Elf | 09. Hurt By Someone Else | |||
04. Take Me To The Limit | 10. Driving Me Mad | |||
05. A New Day Yesterday | 11. We Are A Rocking Band | |||
06. Piggyback Boogie | ||||
1969 als "Mutter aller Solothurner Bands" gegründet, hat KAKTUS Musiker wie Thomy Kiefer und Chris von Rohr (KROKUS) oder Crown Kocher (KILLER) hervorgebracht. Dennoch dauerte es aus verschiedenen Gründen bis 1981, bis der erste Longplayer eingespielt wurde, nachdem man zwischendurch mit dem Bombe Hit einen kleinen Charterfolg der etwas anderen Art hatte. Nach einigen viel versprechenden Gigs war 1984 erst einmal Schluss, man widmete sich jeweils anderen Dingen und Projekten und spielte nur noch ganz vereinzelte Konzerte, so ein Jubiläumsauftritt 1994.
Im Jahre 2006 trafen sich u.a. Duco Aeschbach und Crown Kocher zu einer Jam-Session und es dabei reifte der Gedanke, die Band wieder zu beleben (warum kommen mir jetzt die Blues Brothers in den Sinn? Ich denke, die Motivation war bei KAKTUS eine andere). Das wurde schließlich auch wahrhaftig in die Tat umgesetzt, so dass der Schritt aus dem Proberaum (skurriler Weise in einen Alten- und Pflegeheim in Wiedlisbach gelegen) ins Tonstudio gewagt wurde. Und nun liegt mit ""Rocking Blood" das unerwartete Comeback-Album vor, das neben neuen Songs auch Material aus der alten Zeit enthält (Eastern Night) und mit einem gelungenen JETHRO TULL-Cover (A New Day Yesterday) aufwarten kann.
Im klassischen, bluesig fixierten Hardrocksound geben die schon etwas reiferen Herrschaften eine recht gute Figur ab, vor allem instrumental macht das richtig Spass, während mir der neue Sänger Georgie Zsigmond (von der Band TELL) manchmal noch etwas verkrampft wirkt. Die starken Momente auf der Scheibe sind für mich definitiv die rockigeren Sachen wie das ohrwurmträchtige Titelstück Rocking Blood, Make It oder Piggyback Boogie, das schon erwähnte A New Day Yesterday oder das bluesige Black Rain, während das balladeske Material (Elf oder Hurt By Someone Else) für meinen Geschmack etwas zu zahnlos und harmlos daherschleicht.
Besonders die Gitarre von Crown Kocher setzt einem ein Grinsen aufs Gesicht und krönt eine Scheibe, die in Gedenken an gute alte rockige Zeiten richtig Laune machen kann. Für Classic Rocker, insbesondere jene, die die Band früher einmal live erlebt haben, eine schöne Sache und in ansprechender Aufmachung und gelungener Produktion bei der Band selbst via deren Homepage und einigen ausgesuchten Schweizer Musikläden (zumindest im Raum Solothurn) erhältlich. Ein Kaktus hält sich eben etwas länger, auch wenn die Blüten schon verwelkt sind.