Kamchatka

Kamchatka

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CD-Review

Reviewdatum: 26.05.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Kamchatka
Kamchatka, Grooveyard Records, 2006
Thomas Junear Andersson Guitar & Lead Vocals
Roger Öjersson Bass & Lead Vocals
Tobias Strandvik Drums
Produziert von: Nicolas Elgstrand & Kamchatka Länge: 59 Min 15 Sek Medium: CD
1. Out Of My Way8. I Love Everybody (Johnny Winter)
2. Seed9. Auto Mowdown
3. No10. Spacegirl Blues
4. Mnemosyne Waltz11. Sing Along Song
5. Mixed Emotions12. Incognito
6. Wrong End...13. Daddy Says
7. Eggshell14. Squirm

Mit dem Namen "Kamchatka" habe ich bis dato lediglich eine sibirische Halbinsel in Verbindung bringen können. Nun flatterte mir neulich die CD einer gleichnamigen Band ins Haus und... ab sofort bringe ich diesen Begriff auch mit hervorragendem Blues-Rock im Stil der frühen 70er Jahre in Zusammenhang.
Jimi Hendrix, die frühen LED ZEPPELIN & BLACK SABBATH, IRON BUTTERFLY, MOUNTAIN, Johnny Winter, CREAM, eine Prise Frank Zappa... wer so etwas zu schätzen weiß, dürfte den schwedischen KAMCHATKA gewiss etwas abgewinnen können. Den jüngeren Semestern unter unseren Leser/innen dürfte angeraten werden, seinen Horizont über TROUBLE, KYUSS oder die QUEENS OF THE STONE AGE hinaus zu erweitern.

"Kamchatka" klingt in etwa so, als wäre die Zeit vor mehr als dreißig Jahren stehen geblieben. Damit soll nicht die Soundqualität gemeint sein, die ist lobenswert. Nein, der Spirit besagter Scheibe lässt einen in die Zeiten von (mindestens) schulterlangen Haaren, Stirnbänder und Schlaghosen zurückreisen. Von Bewusstsein erweiternden Substanzen soll hier nicht die Rede sein, die sind bekanntlich verboten. Es sei denn, man säuft auf dem Oktoberfest eine Maß nach der anderen. Das ist dann Volkskultur. Doch verschließen wir das Lästermaul und berauschen uns an den dargebotenen Tönen.
Purer Powerrock, heftig gespielt und mit soviel Blues-Feeling versehen, dass man alleine von der Mucke in ein anderes Universum katapultiert wird. Ich konnte weder auf Anhieb noch nach weiteren Durchläufen so eine Art "Hit" ausmachen. "Kamchatka" sollte man als Ganzes auf sich einwirken lassen. Und zwar bis zur allerletzten Note, denn entgegen dem Trend vieler Alben, zur zweiten Hälfte hin zu schwächeln, legen die Nordmänner bei den letzten 50% noch eine Schippe drauf.
Wenn es eine Art "Highlight" geben mag, so sollte das jede/r für sich selbst entscheiden. Mein persönliches ist das Johnny Winter-Cover I Love Everybody, das in puncto Groove den wahrlich nicht schlechten Eigenkompositionen noch einen Zacken voraus zu sein scheint.
Incognito, so wünschte ich mir FRANK ZAPPA einst. Nein, nicht unterm Schlapphut und mit langen Regenmantel; aber seine für Otto/Ottilie Normalrockhörer/in oft abgedreht wirkenden Kompositionen so wie hier dargeboten, also ein wenig straighter, das wär's gewesen.
Daddy Says haut anfangs in die gleiche Kerbe, bevor anschließend wieder die gitarristische Kelle voll- bzw. ausgepackt wird. Wah-Wahs, fette Lead- & Rhythmparts, hier und da sogar Bottleneck-Guitar, die Puristen unter den HoM-Lesern dürften vor ihrer heimischen Anlage beim spätestens zweiten Hördurchgang niederknien. Trockenes, tonnenschweres Riffing, ein Bass der durchaus eigenständig zu nennen ist und ein Akzente setzender Drummer katapultieren KAMCHATKA von Null auf Hundert in die erste Liga ihres Genres. Genre? Was schreib ich da? Fans purster und ehrlicher Rockmusik kommen hier absolut auf ihre Kosten.

Ich glaube kaum, dass dieses Album neue Verkaufsrekorde aufstellen wird. Dafür klingt es in unserer "fortschrittlichen" Welt einfach zu "old-fashioned". Jede/r, die/der ihren/seinen Verstand noch nicht vollständig DSDS oder ähnlichem Schwachmatentum geopfert hat, sollte KAMCHATKA zumindest eine Chance geben. Peace, my sisters & brothers. But. let's rock! As hard as you can!!
Eine Note wird hier nicht vergeben, jedoch darf ohne Wenn & Aber festgestellt werden: Eine weitere Perle aus dem Hause Just For Kicks Music.

Jürgen Ruland, 26.05.2006

 

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