Kamchatka

Volume III

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.04.2009
Jahr: 2009
Stil: Retro Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Kamchatka
Volume III, Super Puma Records, 2009
Thomas Juneor AnderssonGesang & Gitarre
Roger ÖjerssonGesang & Bass
Tobias StrandvikSchlagzeug
Gastmusiker
Per WibergKeyboards
Jean Paul GasterSchlagzeug (Track 11)
Produziert von: Kamchatka Länge: 59 Min 18 Sek Medium: CD
01. 68107. Sorg
02. Pathetic08. Confessions
03. Astrobucks09. Outnumbered
04. Look Over Your Shoulder10. Guess I'll Be Leaving
05. See11. Whipping Post (Bonus Track)
06. Wood

Bei Kamtschatka handelt es sich um einen Halbinsel im fernen Osten Russlands. Diese gehört dank ihrer Vulkanregion seit 1996 zum UNESCO-Weltnaturerbe. KAMCHATKA dagegen sind drei Schweden, die sich dem klassischen Rock der 1960er und 1970er Jahre verschrieben haben. In ihrem Sound verweben sie Elemente des Blues, des Stoner Rock und des Psychedelischen Rock.

Dementsprechend legen KAMCHATKA auf ihrem dritten Album mit dem passenden Titel “Volume III“ (auf CD-Titel legen sie offenbar keinen Wert) los wie die QUEENS OF THE STONE AGE auf ihrem letzten Longplayer “Era Vulgaris“ (681, Astrobucks). Dazwischen doomen sie groovig wie alte BLACK SABBATH mit geradezu hypnotischen Riff-Wiederholungen und dann fast jazzig-leichtem Gitarren-Solo (Pathetic).

Das Highlight des Albums ist aber für mich das phantastische Look Over Your Shoulder, das sich von ruhigen, cleanen Gitarren-Akkorden und einer zerbrechlichen Stimme zu einer Hymne mit Hammond-Sounds, agilem Schlagzeug, fließenden Bass-Lines und schmeichelndem Lead-Gesang entwickelt. See mit seinem leichten URIAH HEEP-Touch und das etwas STONE TEMPLE PILOTS-mäßige Wood reißen einen dann aber doch schnell wieder aus den Träumen. Auch wenn ich den Sinn in dem Mittelteil von Wood nicht erkennen kann, als die drei Musiker wie eine extrem schlechte Schülerband vor sich hinklimpern.

Da gefallen mir Instrumentals wie Sorg schon viel besser, bei dem Thomas Juneor Andersson, Roger Öjersson und Tobias Strandvik entrückt wie weiland LED ZEPPELIN (ich denke dabei an die Live-Version von The Ocean) grooven und solieren. So muss Retro-Rock sein, packend, mitreißend, emotional und musikalisch klasse. Und dann legen sie mit Confessions sogar noch mal nach. Besser war der Blues-Rock auch in den 70er-Jahren nicht. Immer wieder erinnern mich KAMCHATKA dabei zudem soundtechnisch aber auch an eine andere großartige Band aus dem Katalog von Just For Kicks, UNIVERSAL TEMPLE OF DIVINE POWER und deren Göttergabe “Hand Of God“ .

Ein Track wie etwa Outnumbered hingegen wirkt mit seinem Country-artigen Gitarren-Lick ein wenig angestrengt, er gehört aber zu den wenigen Ausnahmen auf “Volume III“. Dafür hat der Song ein tolles Gitarren-Solo im Jimi Hendrix-Style zu bieten. Die Ballade Guess I’ll Be Leaving beschließt dann den Reigen der KAMCHATKA-Songs auf “Volume III“ einmal mehr gefühlvoll, packend und einfach wunderschön.

Es wird mir wohl ewig ein Rätsel bleiben, warum die Mehrzahl der Platten-Käufer lieber ein seelenloses Werk von Britney Spears, Justin Timberlake oder irgendeinem anderen austauschbaren TIMBALAND-Klienten kauft, als Musik mit Herzblut wie diese. Aber dies ist noch nicht das Ende dieses wundervollen Albums, denn KAMCHATKA haben auch noch eine Cover-Version parat. So beschließt die gelungene Gregg Allman-Nummer Whipping Post die fast durchgängig überzeugenden 59 Minuten des dritten Albums.

Aber was bedeutet dieses ganze Name-dropping eigentlich? Zumindest so viel, dass sich alle Anhänger der genannten Bands demnächst beim Musik-Dealer ihres Vertrauens mal nach KAMCHATKAs “Volume III“ umsehen sollten. Denn solch organischen, harmonischen, atmosphärischen, exzellenten Retro-Rock findet man nicht häufig.

Marc Langels, 09.04.2009

 

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