Kamelot Epica, Noise Records/Sanctuary Records, 2002 |
Thomas Youngblood | Guitars, Backing Vocals | |||
Glenn Barry | Bass | |||
Casey Grillo | Drums | |||
Gäste | ||||
Miro | Keyboards, Orchestral Arrangements | |||
Luca Turilli (Rhapsody) | Guitar solo (Descent of the arcangel) | |||
Ian Perry (Elegy) | Voclas (Interlude IV - Dawn) | |||
Mari (Titania) | Female Vocals | |||
Robert Hunecke-Rizzo, Herbie Langhans, Annie Hunecke-Rizzo, Cinzia Hunecke-Rizzo | Choir | |||
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1. Prologue | 9. Interlude III - At the banquet | |||
2. Center of the universe | 10. A feast for the vain | |||
3. Farewell | 11. On the coldest winter night | |||
4. Interlude I - Opiate soul | 12. Lost & damned | |||
5. The edge of paradise | 13. Helenas theme | |||
6. Wander | 14. Interlude IV - Dawn | |||
7. Interlude II - Omen | 15. The mourning after | |||
8. Descent of the arcangel | 16. III ways to epica | |||
Langsam werden mir KAMELOT unheimlich, denn erneut ist es der amerikanisch-norwegischen Band gelungen, ein Album abzuliefern, das eine klare Steigerung zum keineswegs schlechten Vorgänger "Karma" darstellt.
"Epica" - treffender hätten KAMELOT ihr jüngstes Epos nicht betiteln können. Der Albumtitel lässt zwar keinen Schluss darauf zu, dass KAMELOT inhaltlich durch Goethes Faust inspiriert wurden, bringt aber die musikalische Komponente prägnant auf einen Nenner.
Nun sind anspruchsvolle, ausgedehnte orchestrale Arrangements in Verbindung mit melodischem Power Metal spätestens seit RHAPSODY, Luca Turilli und ihren unzähligen italienischen Imitatoren nicht mehr wirklich originell und aufregend. Um sich trotzdem aus der Masse abzuheben, muss man dann einfach besonders gut sein, und genau das trifft auf KAMELOT zu.
Zunächst einmal verstehen es KAMELOT, mit ihrem durchaus vorhanden Hang zum Bombast nicht zu übertreiben. Die Kompositionen strahlen zwar eine mächtige Erhabenheit aus, wirken aber niemals erdrückend. Voluminösen Chorpassagen setzt die Band detailverliebte, filigrane Melodien entgegen. Sparsam eingestreute weibliche Gesangspassagen bilden einen spannenden Kontrastpunkt zu den erwartungsgemäß herausragenden Vocals von Ausnahmesänger Roy S. Kahn. Atmosphärische Balladen, erfreulicherweise frei von jeglichem Kitsch, wechseln mit dynamischen Uptempo-Krachern. Last not least konnte die Band in punkto Songwriting sich nochmals steigern.
"Epica" ist schlicht und ergreifend ein spannendes Album, bei dem es vom ersten bis zum letzten Ton viel zu entdecken gibt. Nichts Neues für KAMELOT, aber wie immer sehr effektiv, sind beispielsweise die orientalischen Einflüsse in der Melodieführung von The edge of paradise und Lost and damned wartet sogar mit französischen Elementen auf.
Es ist unüberhörbar, dass KAMELOT sehr viel Herzblut in diese Albumproduktion haben fließen lassen. Einzig über den etwas lieblosen Fade von The mourning after stolpere ich bei jedem Hördurchgang aufs Neue.
Dieser kleine Lapsus sei allerdings verziehen. Für Fans von MAGNUM über TEN zu RHAPSODY ist "Epica" absolut unverzichtbar und definitiv das bislang stärkste KAMELOT-Album.