Kansas

ASIA
Subway

Heilbronn, Block E, 31.03.2001

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Konzertbericht

Reviewdatum: 31.03.2001

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Heilbronn, Block E, 31.03.2001Bildergalerie Asia

Und wieder konnte ein weißer Fleck auf der Landkarte der Konzerthallen getilgt werden, wobei man einschränkend erwähnen muss, dass der Block E in Heilbronn erst seit knapp einem Jahr für Rockkonzerte genutzt werden kann. Wundert euch nicht über den seltsamen Namen. Block E ist ein stillgelegter Gebäudekomplex des Kraftwerkes der EVS in Heilbronn. So richtig konzertgeeignet ist diese Location, die Platz für etwa 2.000 Besucher bietet, allerdings nicht. Mehrere Stahlträger erschweren die Sicht auf die Bühne und zudem ist die Halle für jeden Soundengineer aufgrund der hohen Decke und der verwendeten Baumaterialien eine echte Herausforderung.

SUBWAY waren das erste Opfer des Hallensounds. Zudem hatte die Stuttgarter Hardrockformation als zusätzliches Handicap wohl ohne Soundcheck auf die Bühne müssen. Es fällt schwer, die Leistung der Band einigermaßen fair zu beurteilen, weil das meiste in einem verheerenden Soundmatsch unterging. Mein Eindruck war, dass sie vor 20 Jahren mit ihrer Musik durchaus für Aufsehen hätten sorgen können. So spontan schoss mir der Name CONEY HATCH durch den Kopf, wobei SUBWAY von der Qualität des Songwritings (noch) nicht an die Kanadier heranreichen. Ein Indiz dafür war sicher auch, dass die Coverversion von My woman from Tokyo, nachdem man es erkannt hatte, im Publikum für die größten Resonanzen sorgte. So gab es für SUBWAY nicht mehr als einen wohlwollenden Höflichkeitsapplaus zu ernten.

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Gegen 20 Uhr 40 betrat Geoff Downes die Bühne und wurde, ohne dass er seinen Keyboards auch nur einen Ton entlockt hätte, mit frenetischem Applaus empfangen. Die Bandkollegen gönnten dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied diese kurze Sonderbehandlung, um gleich darauf mit Awake vom aktuellen Album Aura die Show zu eröffnen. Eine mutige Entscheidung, denn das Album war zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht auf dem Markt, so dass kaum jemand im Publikum diese Nummer kennen konnte.

In den folgenden sechzig Minuten legte die Band einen erstklassigen Auftritt hin, der vom Publikum entsprechend honoriert wurde. Weder an der Songauswahl, noch an der Performance, gab es groß etwas auszusetzen.

Erfreulich war zunächst einmal die Tatsache, dass dem Status der Band durch die relativ lange Spielzeit Rechnung getragen wurde. So konnten doch vier weitere Songs im Gegensatz zur Tour in England als Support für Paul Rogers mit ins Programm aufgenommen werden.

Neben Awake wurden auch Wherever you are und Ready to go home vom aktuellen Album live präsentiert. Natürlich fiel bei diesen Stücken die Publikumsresonanz nicht ganz so enthusiatisch aus, wie bei bekannterem Material, aber es zeigte sich, dass diese Stücke wunderbar in das Gesamtkonzept der Band passen. Was aber noch wichtiger ist: Diese Songs funktionieren auch live! Ich muss gestehen, daß ich angesichts der getragenen, symphonischen Kompositionen so meine wohl nicht ganz unberechtigten Zweifel hatte.

Ansonsten berücksichtigte die Band sämtliche bisherige Studioalben. Das lockere, verspielte, dezent an SANTANA erinnernde Arena wird genau so zu Gehör gebracht, wie die eher rockigen Nummern Military man (nein, kein Lynott & Moore Cover!), Who'll stop the rain oder Go. Gerade bei diesen Songs konnte Chris Slade effektiv mit seinem kraftvollen Schlagzeugspiel glänzen, was Johne Payne bei der Vorstellung der Musiker scherzhaft zu der Aussage verleitete, dass es wohl grobe Verschwendung sei, wenn der ehemaliger Schlagzeuger der Rockband AC/DC nun bei der Popband ASIA spielt.

Seinen bislang größten Hit als Songwriter landete Geoff Downes mit Video killed the radiostar. Der alte Hit der BUGGLES war zur Instrumentalballade umarrangiert worden und diente als Keyboardsolo, das nahtlos zu Sad situation überleitete. Auch diese eigentlich recht fetzige Nummer hatte man als Keyboardballade umarrangiert. John Payne sang diese Nummer wie ein junger Gott und ein Großteil des Publikums unterstützte ihn lautstark beim letzten Refrain.

John Payne hatte ohnehin einen verdammt guten Tag erwischt und bewies eindrucksvoll, dass er den Vergleich mit seinem Vorgänger John Wetton keinesfalls scheuen muss. Ganz im Gegenteil. In der Form singt er Wetton locker an die Wand. Beeindruckend war aber auch die Gesangsleistung von Geoff, Chris und Guthrie, die die Chorpassagen zu einem echten Hörgenuss machten.

Die Klassiker The heat goes on, Only time will tell, und Heat of the moment rundeten den Set mehr als zufriedenstellend ab.

Man muss diese Show für ASIA als vollen Erfolg bezeichnen. Es war der Band anzumerken, dass sie heiß war die Herausforderung anzunehmen, ein Publikum zu überzeugen, das nicht unbedingt wegen ihnen den Eintritt für diesen Abend entrichtet hatte, was vollkommen gelang. Und meine Wenigkeit war so sehr von diesem Auftritt beeindruckt, das ich beschloss, ASIA zukünftig vor allem als Liveact wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Logisch, dass die für Herbst geplante Headlinertour für mich dadurch zum Pflichttermin wird.

Setlist ASIA: Awake, The heat goes on, Wherever you are, Arena, Ready to go home, Military man, Video killed the radio star, Sad situation, Who will stop the rain, Only time will tell, Go, Heat of the moment

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Ich gestehe, ich hatte mich sehr auf KANSAS gefreut und mir sehr viel von ihrem Auftritt versprochen. Der Showauftakt zauberte allerdings erst mal ein ganz dickes Fragezeichen in mein Gesicht. Was zur Hölle spielten die eigentlich? Diese kakophonische Lärmorgie konnte ich nicht als einen mir bekannten KANSAS-Song identifizieren.

Noch größer war aber der Schock, als Steve Walsh erstmals mit seinem 'Gesang' einsetzte. Dass der Gute stimmlich seinen Zenit überschritten hat, sollte spätestens seit Live at the Whiskey jedem klar sein. Dementsprechend hatte ich in dem Punkt auch gar keine großen Erwartungen, doch es war wirklich schon eine reife Leistung, nahezu jeden Ton zielsicher zu verfehlen. Nach etwa zwei Dritteln der Show wurde Steve merklich besser. Gezwungenermaßen begann er alle Passagen eine Oktave tiefer zu singen, und das klang dann nicht nur merklich besser, sondern war auch mit weitaus weniger Fehlern behaftet.

Bei allen technischen Defiziten, der Unterhaltungswert von Steve Walsh war enorm. Wie er hinter seinen Keyboards herumturnte, musste man sich echt fragen, 'Ist das nun Show, oder hat der Kerl einen Stromschlag bekommen?' Der Knüller schlechthin war aber die Szene, als er ganz aufgeregt seine Brille hervorkramte und fieberhaft eine bestimmte Taste auf seinem Keyboard suchte. Ich hätte mich vor Lachen wegschmeißen können!

Dass KANSAS bei all dieser unfreiwilligen Komik doch noch einen halbwegs ordenlichen Auftritt zustande brachten, lag vor allem an 'Neuzugang' Robby Steinhardt. Robby hat nicht nur seine angestammten Platz als 'das Markenzeichen von KANSAS - der Mann mit der Zottelmähne und der Violine' wieder eingenommen, sondern agiert auch verstärkt als der eigentliche Frontman im Zentrum der Bühne. Die von ihm gesungenen Passagen klangen auch richtig angenehm, so dass seine Rückkehr in die Band durchaus positiv zu bewerten ist.

Kommen wir aber endlich zu der brennenden Frage, die alle Leser zutiefst bewegt: Was für Songs hatten KANSAS im Programm?

Setlist KANSAS: Mysteries and mayhem, Paradox, Miracles out of nowhere, Icarus II, Icarus - Borne on wings of steel, Song for America, The wall, Hold on, Not man big, Down the road, Portrait (He knew), Magnum Opus, Point of know return, Dust in the wind, Carry on wayward son

Was soll man dazu sagen? Wohlwollend betrachtet kann man von einem granatenmäßigen Greatest Hits-Programm sprechen. Mit einer gewissen kritischen Distanz bleibt festzustellen, dass KANSAS gerade mal das Nötigste gespielt haben, zwei Alibisongs vom aktuellen Album Somewhere to elsewhere im Programm hatten und insgesamt mit 90 Minuten inclusive Zugaben die Show für europäische Ansprüche definitiv zu kurz war. Zudem fehlte jegliches Überraschungsmoment in der Songauswahl. Dabei wäre das gar nicht so schwer gewesen: Lamplight symphony, People of the southwind, Relentless, Curtain of iron, Play the game tonight, Chasing shadows, Fight fire with fire, Don't take your love away, Silhouettes in disguise, Secret service, Ghosts, Stand beside me, Black fathom 4, Desperate times...

... und hätte ich die Band nicht schon einige Male erheblich besser erlebt, dann hätte ich mich auch relativ zufrieden auf den Heimweg gemacht. So aber sehe ich mich genötigt, mir auch noch das Konzert in Stuttgart anzusehen. Ich bin mal gespannt, welchen Eindruck die Bands unter erheblich besseren Soundbedingungen hinterlassen werden.

Danke für Eure Unterstützung / Thank you for your support:

ASIA (Geoff Downes, Guthrie Gowan, John Payne, Chris Slade), Anita Schröder (MCC), Sir Harry (ARC Management), webmaster@www.asiaworld.org, Peter (New Star Entertainment), Geert de Leeuw, Dieter Geipel

Martin Schneider, 31.03.2001

 

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