Karfagen

Continium

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.09.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Karfagen
Continium, Unicorn Digital, 2006
Antony Kalugin Vocals, Sampled Percussions & Keyboards
Oleg Polyansky Keyboards, Piano & Organ
Sergei Kovalev Accordion (on Silent Anger & Amused Fair)
Kostya Shepelenko Drums
Roman Druid Bass
Roman Jilonenko Guitars
Georgiy Kafunin Flutes, Wheel Lira & Effects
Oleg Koralaev Nylon Guitar
Marso Vocals (on Silent Anger &Close To Heaven)
Timorphy Vocals (on Amused Fair)
Produziert von: Antony Kalugin Länge: 41 Min 29 Sek Medium: CD
1. A Winter Tale (Part 1)6. Amused Fair
2. A Winter Tale (Part 2)7. Stone Talk
3. Silent Anger8. Marvelous Dance
4. Old Legends9. Muse
5. All The Time I Think About You10. Close To Heaven

KARFAGEN um den Multiinstrumentalisten und Komponisten Antony Kalugin kommen aus der Ukraine. In Gedanken an dieses Land fallen einem die Klitschkos ein, die orangene Revolution und Spiele bei der diesjährigen Fussball-WM, die als Valium-Ersatz eigentlich rezeptpflichtig hätten sein müssen. Immerhin, die Fans hatten außer komischen blau-gelben Hüten auch so ziemlich die größten Bierflaschen, die ich je gesehen habe (geschätztes Fassungsvermögen 2,5 Liter Oblomow) aber mit Prog Rock bringt man die Ukraine nun nicht zwingend in Verbindung.

KARFAGEN, übrigens das landessprachliche Wort für "Karthago" wollen dies sicherlich ändern, allein ob dieses Vorhaben gelingt, da lassen sich Restzweifel nicht ausräumen. Immerhin kann man die Musik auf dem mit einem reichlich kitschigen Fantasy-Cover versehenen Album "Continium" durchaus als symphonischen Neoprog bezeichnen, der sehr keyboardlastig und in der Regel schwer süßlich angelegt ist, aber mit seinem etwas angestaubten Sound auch einen gewissen Charme zu entwickeln weiß.

Immer wieder schimmert die profunde klassische Ausbildung durch, die der hauptsächlich für die Musik zuständige Kalugin sicherlich genossen hat, es gibt etliche Anleihen aus der Folkecke und oft wabern in dem fast ausschließlich instrumentalen Album die Tasteninstrumente in feierlichem Pathos. Vor dem geistigen Auge stolzieren (nicht nur wegen des Labelnamens) Einhörner daher, auf denen wahlweiße bleiche Jungfrauen, schmucke Prinzen oder weise Könige durch die unwirkliche Mondlandschaft schreiten - bis die edlen Geschöpfe in der dichten Saccharin-Pampe stecken bleiben, die die Musik hinterlassen hat.

Als Fazit bleibt, dass die Ukraine durch dieses Werk der bereits seit 1997 existierenden KARFAGEN sicherlich nicht zum Synonym für die Geburtsstätte progressiver Musik werden wird, aber wer melodischen, sanften Neoprog mit einer deutlichen Verwandtschaft zu New-Age-Klängen gutheißen kann, sollte hier ruhig mal reinhören.

Ralf Stierlen, 12.09.2006

 

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