Who's The Boss In The Factory?, InsideOut Music, 2008 | ||||
Jonas Reingold | Bass, Keyboards & Guitar | |||
Krister Jonsson | Guitar | |||
Lalle Larsson | Keyboards | |||
Göran Edman | Vocals | |||
Zoltan Csörsz | Drums | |||
Gäste: | ||||
Andy Tillison | Organ & Synthesizer | |||
Tomas Bodin | Keyboards | |||
Theo Travis | Saxophone | |||
Lelo Nika | Accordeon | |||
| ||||
01. Send A Message From The Heart | 04. Two Blocks From The Edge | |||
02. Let In Hollywood | 05. Eternally pt. 1 | |||
03. Who's The Boss In The Factory? | 06. Eternally pt. 2 | |||
KARMAKANIC ist das zweite Standbein des Bassisten von THE FLOWER KINGS, Jonas Reingold. Hier kann er seine eigenen Ideen verwirklichen (denn beim Mutterschiff hat ja doch eher Roine Stolt das Szepter in der Hand) und vor allem seine Klasse als Songschreiber unter Beweis stellen. Denn genau das ist es, was "Who's The Boss In The Factory?" von vielen Veröffentlichungen in der Sparte Prog Rock unterscheidet: Es gibt richtig gutes Songmaterial und nicht nur Blaupausen zum Frickeln oder eine Aneinanderreihung schwülstiger Klischees. Und dieses wurde dann noch von absoluten Könnern umgesetzt, wirken doch neben dem Stammpersonal von KARMAKANIC noch Tomas Bodin (THE FLOWER KINGS), Andy Tillison (THE TANGENT), der serbische Akkordeonist Lelo Nika (u.a. ZAWINUL SYNDICATE) und Theo Travis (u.a. GONG) mit.
Los geht es mit dem längsten Stück des Albums, das am ehesten in Richtung FLOWER KINGS und Retro Prog geht, dem knapp zwanzigminütigen Send A Message From The Heart. Die Einleitung stammt von Reingolds fünfjährigem Sohn Alex, bevor sich drei unterschiedliche Themen in immer neuen Variationen miteinander verweben. Das kurze, atemlose und ziemlich irrwitzige Let In Hollywood leitet über zum reichlich rockigen Titelstück, das nach einem lyrischen Piano-Intro ordentlich Fahrt aufnimmt und mit einem klasse Refrain aufwartet, der fast zum Mitpfeifen animiert. Two Blocks From the Edge bietet weiteres kraftvolles Ohrenfutter zwischen hartem Rock und Fusion und hat als besonderes Bonbon das Saxophon von Theo Travis zu bieten. Den Abschluß bildet das zweiteilige Eternally (von Reingold seinen tödlich verunglückten Eltern gewidmet), das mit Streichern und Akkordeon mit sehr viel Gefühl, ohne dabei peinlich oder gar kitschig zu werden.
Ein Album voller zündender Einfälle, vielseitig und dennoch mit einem roten Faden, der gar nicht mal so sehr im Proggenre, sondern eher dessen rockigeren Randzonen zu finden ist. Dazu mit tollen, geschmackssicheren Keyboardsounds und perfekt eingefangenen Stimmungen und einer Besetzung, die munter drauflos musiziert, ohne dem Wettberwerbsgedanken zu fröne, ist dies eine Scheibe, die man immer wieder gerne in den Player schieben wird.