Blues Caravan

Katarina Pejak
Ina Forsman
Ally Venable

Blues Caravan 2019

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 14.09.2019
Jahr: 2019
Stil: Blues, Rock, Soul
Spiellänge: 118:00
Produzent: Thomas Ruf

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Plattenfirma: Ruf Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Stevie Ray Vaughan

Muddy Waters

Titel
CD:
01. They Say I'm Different
02. She's Coming After You
03. Roads That Cross
04. Turtle Blues
05. Texas Honey
06. Nowhere To Hide
07. Broken
08. All Good
09. Miss Mistreated
10. Genius
11. Love Me Like A Man
12. I'm A Good Woman
13. Sixteens Tons
14. The House Is Rockin'
DVD:
01. Intro Tom
02. They Say I'm Different
03. She's Coming After You
 
04. Roads That Cross
05. Turtle Blues
06. Old Pain
07. Moonlight Rider
08. Texas Honey
09. Nowhere To HIde
10. Broken
11. Devil's Son
12. Backwater Blues
13. All Good
14. Why You Gotta Be That Way
15. Chains
16. Miss Mistreated
17. Genius
18. Love Me Like A Man
19. I'm A Good Woman
20. Sixteen Tons
21. The House Is Rockin'
22. As The Years Go Passing By
Musiker Instrument
Ina Forsman Vocals
Ally Venable Vocals, Guitar
Katarina Pejak Vocals, Piano
Roger Inniss Bass
Elijah Owings Drums

Zu der schönen Tradition, dass sich seit..., ja, wenn ich mich nicht täusche, sind es inzwischen schon 15 Jahre, dass sich der BLUES CARAVAN alljährlich durch unsere Landstriche schlängelt, hat sich seit einigen Jahren nicht nur mein – fast immer – folgender Konzertbericht gesellt, sondern auch die Nachschau aus dem Hause Ruf selbst.

So gibt es auch zur 2019er Ausgabe der Blues-Karawane wieder die CD/DVD, die uns nochmal die Shows in Erinnerung bringt. Und für die, die diese sträflich verpasst haben Trostpflaster, wie Wermutstropfen zugleich.

Aufgenommen wurde dieses Mal im ebenso bekannten, wie fast schon legendären Cafe Hahn. Wir schreiben den 15.  Februar 2019. Dem Album liegt, wie üblich, eine CD bei, aber wenn irgend möglich, zieht man natürlich die DVD vor. Allein schon, weil sich hier weitaus mehr Songs versammeln. Und so richten wir unser Augenmerk auch darauf. Wie üblich stellt der Label-Chef die Teilnehmer(innen) höchstselbst vor und, man ahnt es schon, es ist wieder eine “Ladies Night“. Von den Mädels ist Ina Forsman, vion der 2016er Tour, schon ein Begriff, während Venable und Pejak mittlerweile auch schon mit Veröffentlichungen auf sich aufmerksam gemacht haben.

Traditionell startet das Konzert gemeinsam. Kurz erinnern die Akkorde, die Katarina Pejak auf ihrem Keyboard spielt, an “Smoke On The Water“, jedoch liefert der Song  nur das bluesige Gewand, in dem die drei Ladies sich und ihre Einflüsse “vorstellen“ können.  Ina Forsman steht nicht nur im Mittelpunkt, weil sie hierzulande schon etablierter ist und sie als “Nur-Sängerin“ da am besten platziert ist, sondern sie ist auch deutlich schon so gereift, dass sie die Zügel in der Hand zu haben scheint. Vom Optischen mal ganz abgesehen.  Die kleinen Zitate, von Blues-Größen, welche die drei Frontfrauen ansprechen, werden von Roger Inniss am Bass und Elijah Owings an den Drums locker eingeflochten. Sei es Nina Simone, Muddy Waters oder Stevie Ray Vaughan.

Katarina Pejak übernimmt den ersten Teil der Show und erwartungsgemäß geht es da eher jazziger, gefühlvoller zu. Ihre tollen Songs sind bestens geeignet, um den Gästen einen langsamen, aber anspruchsvollen Einstieg zu bieten. Ally Venable übernimmt an der Gitarre die Rolle des “Wasserträgers“ und überrascht mich mit ihrem einfühlsamen und ausgereiftem Spiel. Die hätte ich ungezügelter erwartet.

Neben Janis Joplins Turtle Blues und ihrer wundervollen Ballade Old Pain, weiß sie mit einer sehr natürlich Art anzusprechen und streut auch locker kleine Anekdoten in ihre Ansagen.

Also, da darf man zurecht gespannt sein, auf den weitern Karriereverlauf von Fräulein Pejak.

Die Texanerin Ally Venable gibt sich von Beginn an deutlich expressiver und legt mit schwerem Blues Rock, dem Titelsong ihres aktuellen Albums “Texas Honey“ gleich deftig los. Klar, das es hier einiges lauter zur Sache geht und Freunde von Gitarrensoli kommen jetzt auch auf ihre Kosten. Einen gewissen “Mädchen-Charme“ bringt das Girl mit ein und ihre Stimme hat auch noch einen jugendlichen Touch, aber musikalisch ist sie den Kinderschuhen längst entwachsen, was sich nicht nur in dem rauen Slide-Blues Nowhere To Hide audrückt. Ihr Faible für Stevie Ray Vaughan scheint natürlich öfter durch, aber tatsächlich kann ihr eigenes Material absolut überzeugen. Hier muss vor allem Broken, mit seinem Ohrwurm-Refrain und seinem interessant gestallteten Rhythmuspart genannt werden. Auch hier ist wohl noch Einiges im Karriereverlauf zu erwarten.

Für Bessie Smith' Backwater Blues erhält Ally dann Unterstützung von Katarina Pejak am Piano und geht dabei von einem sehr überzeugenden Slow-Blues in einen stark SRV-angehauchten Blues-Rock-Boogie über. Da stampft man auch vor der heimischen Mattscheibe mit.

Als es wieder ruhiger, jazziger wird, die Bar-Atmosphäre kreiert wird, ist klar, dass nun Ina Forsman wieder die Bühne betritt. Das ist nun nicht dieser “Champagner-Pop“ den wir einst von Sade kredenzt bekamen, aber irgendwie erinnert mich Ina ein bisschen an den 80er Jahre-Star. Wobei sie sich – zumindest bisher – noch eine gewisse Unbekümmertheit behalten hat und mit ihrer Ursprünglichkeit sehr schnell das Publikum begeistert. Da wird mit der Stimme improvisiert, steckt die Freude an ihrer eignen Musik alle Umstehenden an und sie strahlt einfach eine ungeheure Freude aus. Gleichzeitig ist das weit von Oberflächlichkeit entfernt, sondern offenbart eine eine tiefe Verbundenheit mit ihrer Musik und der ihrer Mitstreiterinnen.

Die natürlich auch mit ihr auf der Bühne stehen und recht bald immer mehr Anteil an dem Vortrag beanspruchen. Die Intensität von Missd Mistreated ist schon nahezu greifbar. Da steigern sich alle beteiligten Musiker/innen in einen kleinen Rausch. Das wird vom Cafe Hahn-Publikum entsprechend honoriert.

Zum Finale teilen sich die Ladies die Songanteile wie gehabt auf. Da liefert Pejak den Piano-Boogie zu Love Me Like A Man, während Vebable den ersten Gesangspart übernimmt. Richtig Feuer bekommt der Titel, wenn Ina Forsman ans Mikro tritt.

So setzt sich das fort und – ebenfalls wie gewohnt – ein paar Cover-Versionen sorgen für den Party-Höhepunkt. Da wäre der Klassiker Sixteen Tons, hier, neben ein paar tollen a capella-Parts, überraschend rockig dargeboten. Hat durchaus was, von “Hit The Road Jack“.

Mit dem SRV-Fan Ally Venable an Bord ist fast klar, dass ein Stück der Blues Rock-Gitarren-Legende ins Set muss und so rockt The House Is Rockin' das Haus dann auch entsprechend. Zur Abkühlung wird als letzter Song der an LED ZEPPELIN erinnernde, Heavy Blues As The Years Go Passing By gebracht.

Insgesamt wieder ein gelungener Abend und ein gelungener Mitschnitt, der sich wohltuend von den hektischen Aufnahmen moderner Machart unterscheidet und der Sound passt ebenfalls.

Das macht Lust auf den nächsten BLUES CARAVAN, der sich für 2020 schon angekündigt hat und mit Jeremiah Johnson, Whitney Shay, Ryan Perry wieder ein interessantes Line-Up stellt.

 

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