Katatonia Sanctitude, Kscope Music, 2015 |
Jonas Renske | Gesang & Gitarre | |||
Anders Nyström | Gitarre | |||
Niklas Sandin | Bass | |||
Gastmusiker | ||||
Bruce Soord | Gitarre, Keyboards & Gesang | |||
Silje Wegerland | Gesang | |||
JP Aspling | Percussion | |||
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01. In The White | 10. Undo You | |||
02. Ambitions | 11. Lethean | |||
03. Teargas | 12. Day | |||
04. Gone | 13. Idle Blood | |||
05. A Darkness Coming | 14. Unfurl | |||
06. One Year From Now | 15. Omerta | |||
07. The Racing Heart | 16. Evidence | |||
08. Tonight’s Music | 17. The One You Are Looking For Is Not Here | |||
09. Sleeper | ||||
Wohl kaum eine andere Band hat ihren Musik-Stil im Laufe ihrer Karriere so grundlegend „überarbeitet“ wie die Schweden KATATONIA. Von den Anfängen, die man im Bereich doomiger Death Metal einordnen kann, über die düstere Metal-Phase bis hin zu progressiveren Klängen und nun der Hinwendung zu akustischen Klängen hat die Band nun schon so einige Bereiche erforscht und sich dabei eine immer größere Anhängerschaft erarbeitet. Die Exkursion mit “Dethroned & Uncrowned“ die Songs ihres Erfolgs-Album “Dead End Kings“ auf die akustische Basis zu reduzieren führte bei der Band dann zu der Idee, dies auch einmal auf Tournee zu versuchen. Das Ergebnis kann man nun auf “Sanctitude“ nachhören.
Aufgenommen wurde ein Konzert in London, spezifischer in der Union Chapel, die ebenso wie die anderen Konzert-Säle speziell für diese Art Auftritt ausgewählt wurde. Sie bietet ohnehin schon ein wunderbares Konzert-Ambiente, aber für diesen Anlass war dieser Ort geradezu prädestiniert. Dezent ausgeleuchtet unterstreicht die Kapelle den nahezu sakralen Charakter der vorgetragenen Musik zusätzlich. Unterstützt wurde die Band dabei unter anderem von Bruce Soord (THE PINEAPPLE THIEF) und Silje Wergeland (THE GATHERING).
Für die Tournee hatte sich die Band neben Nummern von “Dethroned & Uncrowned“ auch andere Lieder aus dem reichhaltigen Fundus ihrer bisherigen Veröffentlichungen ausgesucht. Diese wurden dann ebenso auf ihre akustischen Grundstrukturen zurückgefahren und damit der Kern der Komposition in all seiner verletzlichen Schönheit und Zerbrechlichkeit offengelegt. Durch die Überarbeitung entwickeln die Stücke aber auch teilweise einen ganz neuen Charakter, was insbesondere bei Liedern wie Evidence, das hier seine bombastischen, verzerrten Breitwand-Gitarrenwände gegen entfesselte Percussions und sphärische Keyboards eintauscht und dadurch wie ein komplett neuer Song wirkt. Demgegenüber steht ein Lied wie Idle Blood, das schon in seiner Ur-Version wie für dieses Album angelegt klang.
“Sanctitude“ ist ein phantastisches Live-Album geworden, das viele Songs der KATATONIA-Karriere in völlig neuen Facetten zeigt. Die Aufnahme ist absolut perfekt was insbesondere für den Sound und mit ein paar Abstrichen auch die Bilder (wenige verschiedene Kameraeinstellungen, nicht überragenden Bildschärfe) betrifft. Die Band präsentiert sich hier von ihrer allerbesten und eindringlichsten Seite du taucht tief in die Atmosphäre ihrer Stücke ein. Dieser Mitschnitt fängt dies auch perfekt ein und transportiert es zum Hörer. “Sanctitude“ ist ein Album, das man einfach immer und immer wieder genießen kann: einfach KATATONIA at their absolute best.