K.K. Null Edging - Soundtrack For Dance Theatre Piece, Nux Organization, 2013 |
K.K. Null | Composing, Performing & Programming | |||
Guillaume Marie | Choreografie | |||
Igor Dobricic | Dramaturgie | |||
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01. Edging | ||||
Der musikalische Kosmopolit K.K Null alias Kazuyuki Kishino aus Japan ist extrem vielseitig interessiert und ebenso produktiv (unter anderem als der Kopf hinter der Prog Hardcore Gruppe ZENI GEVA, an MERZBOW Beteiligter oder Partner von Z’EV, Chris Watson, Keiji Haino, Jon Rose, MATMOS und Fred Frith). Eines seiner immens zahlreichen Projekte ist der Soundtrack für ein Tanztheaterstück namens ’Edging’ (eine Zusammenarbeit mit dem Choreographen Guillaume Marie und dem Dramaturgen Igor Dobricic, ging zum Beispiel Ende 2013 in Paris über die Bühne) der 2013 auf CD erschien.
Ursprünglich galt die Liebe des Japaners mal der Gitarre. Davon ist jedoch inzwischen nicht mehr viel zu merken. Längst hat er sich der elektronischen Klangerzeugung verschrieben. “Edging“ macht da keine Ausnahme. Mehr als fünfzig Minuten lang erklingen elektronische Töne, Geräusche aller Art, Noise-Elemente, Bleeps, Click’n’Cuts und wer weis was noch alles. Eine Fülle an Eindrücken stürmt zeitweise auf den Hörer ein. Dann schleichen sich, zur Abwechslung und wohl auch ein wenig zu Erholungszwecken, monotone Sphärenpassagen in die Gehörgänge, die aber leider so lange dauern, dass sie ab einem gewissen Punkt für Langeweile sorgen.
Ab und zu kommen Erinnerungen an berühmte Augenblicke der populären Musikgeschichte, wie zum Beispiel das Münzenklimpern in PINK FLOYDS Money, hoch. Zeitweise würde sich das Gebotene auch als Soundtrack für Klassiker des Science Fiction-Kinos der Marke ’2001 - Odyssey im Weltraum’ oder ’Alien’ eignen.
“Edging - Soundtrack For Dance Theatre Piece“ kommt außerordentlich experimentell auf dem weiten Feld der Elektronik daher. Möglicherweise entfaltet ja erst das Gesamtpaket aus Tanz und musikalischer Begleitung beziehungsweise Untermalung die wohl beabsichtigte beeindruckende Wirkung. Das Akustikerlebnis alleine führt nahezu zwangsläufig irgendwann zu Abnutzungen bei der Hörbereitschaft des gerade Lauschenden. Diese Produktion sollten sich letztlich nur ausgewiesene Elektronik-Nerds zu Gemüte führen.