Keen Wit The Streets Of No Return, Eigenvertrieb, 2013 |
Luke May | Gitarre | |||
Nico Horst | Bass | |||
Andreas Ungers | Schlagzeug | |||
Rebecca Bretz | Gesang | |||
Franziska Borchert | Gesang | |||
Tobi Kutscheid | Gesang | |||
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01. Keep Breathing | 05. With The Tide | |||
02. Reversal | 06. Shatter | |||
03. Withering Rose | 07. Witherring Rose (Edit) | |||
04. Sudden Madness | 08. With The Tide (Edit) | |||
Im vergangenen Jahr überraschte nicht nur mich die deutsche Progressive Metal Newcomer Band BEYOND THE BRIDGE mit ihrem Debüt. In diesem Jahr nun schicken sich KEEN WIT an und versuchen einen ebensolchen Erfolg mit ihrem Erstling "The Streets Of No Return" zu erzielen. Dabei sind einige Parallelen kaum zu übersehen. Beide Bands haben ein Konzeptalbum vorgelegt und setzen dabei auf ein Wechselspiel zwischen männlichen und weiblichen Vocals.
Die drei Sänger/innen machen einen recht ordentlichen Job, werden aber im Mix doch zu sehr von den Instrumenten in den Hintergrund gedrängt, als dass sie wirklich überzeugen und glänzen könnten. Dabei erinnert die eine Sängerin zumindest in Withering Rose phasenweise vom Timbre an Stevie Nicks (FLEETWOOD MAC). Es hätte dem Album sicher gut getan, die Gesangsspuren etwas prominenter im Mix zu platzieren. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass die Stimmen manches Mal etwas dünn klingen.
Die Kompositionen sind wie für Progressive Metal typisch zumeist überlang und manches Mal auch ein wenig überfrachtet. So macht zum Beispiel der Raggae-Part in Sudden Madness musikalisch betrachtet wenig Sinn, sondern wirkt wie ein willkürlich eingeschobener Part. Frei nach dem Motto: warum? weil wir es können und weil mir darüber ein gutes Gitarren-Solo einfällt. Aber reicht das als Begründung? Ansonsten liefern die Musiker einen ordentlichen aber nicht spektakulären Progressive Metal ab, dem man die Einflüsse von Szene-Größen wie DREAM THEATER oder SYMPHONY X deutlich anhört.
Die angegebenen fünf Jahre Produktionszeit merkt man dem Werk dann aber leider doch nicht an. Zumal nach Abzug des musikfreien Intros sowie der beiden Edits auch nicht wirklich allzu viel Musik übrig bleibt. An die Qualität ihrer Vorbilder wie AYREON oder AVANTASIA reichen KEEN WIT wahrlich nicht heran. Und auch BEYOND THE BRIDGE bleiben unerreichbar. Dafür fehlt es vor allen Dingen im Bereich Komposition schon noch deutlich an Qualität.