Keith Emerson & Greg Lake Live From Manticore Hall, Manticore Records/Cherry Red Records, 2014 |
Keith Emerson | Keyboards | |||
Greg Lake | Vocals, Guitars, Bass | |||
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01. From The Beginning | 06. Take A Pebble | |||
02. Introduction | 07. Tarkus | |||
03. I Talk To The Wind | 08. C'est La Vie | |||
04. Bitches Crystal | 09. Pirates | |||
05. The Barbarian | 10. Moog Solo/Lucky Man | |||
Keith Emerson & Greg Lake, die beiden Mitbegründer des Prog-Rock-Dinosaurier-Trios ELP, waren 2010 gemeinsam auf Welttournee. Die CD “Live From Manticore Hall“ macht nun eine Show dieser Konzertreise, zumindest akustisch, zuhause nacherlebbar.
Das Programm der Veranstaltung setzt sich aus wenig oder gar nicht bekannten Versionen von auf ELP-Alben aus den 1970er Jahren erschienenen Tracks und dazwischen eingeschobenen, durchaus humorigen, Erzählungen der Protagonisten zusammen. Dabei geht es um Inspirationen und Techniken bezüglich des Komponierens, die Evolution der Kompositionen, die anderen Bands von Keith Emerson (THE NICE) und Greg Lake (KING CRIMSON) sowie vieles andere, auch persönliche, mehr. Das Konzept ist sicher nicht neu. Lake hat es beispielsweise ja sogar selbst bereits bei einer Solotour umgesetzt (siehe "Songs Of A Lifetime”). Die Verwirklichung dieser Idee ist, sofern sie, wie in diesem Fall, als gelungen angesehen werden kann, sowohl für die Musiker, als auch die Zuschauer recht angenehm. Der Rahmen ist familiär und gemütlich, die Atmosphäre entspannt und die dargebotenen Stücke insofern interessant, dass sie nicht oder zumindest nicht ganz den altbekannten Wiedergaben entsprechen. Emerson & Lake dürfen auf die Bühne und kriegen obendrein Geld dafür. Die Fans erhalten Gelegenheit ihren würdevoll gealterten Idolen beim relativ gefahrlosen (es kommen nicht die schwierigsten Nummern zur Aufführung) Musizieren und Sammeln von Konzertpraxis (letzteres auf Geheiß der Plattenfirma) auf die Finger zu gucken. Einen amüsanten und kurzweiligen Abend haben hörbar beide Seiten.
Keith Emerson & Greg Lake machen auf “Live From Manticore Hall“ durchgehend eine vorteilhafte, spiel- und erzählfreudige Figur. Kleinere spieltechnische Ungenauigkeiten beim Vortragen fallen nicht großartig ins Gewicht. Wer den klassischen und bombastischen ELP-Prog-Rock mal ein wenig abgewandelt und vor allen Dingen deutlich abgespeckt hören oder nachvollziehen möchte, welche Wandlungen verschiedene Songs durchmachen mussten, bis sie unter dem ELP-Banner erscheinen konnten und auf welche Art und Weise bei dieser legendären Truppe das Songwriting vonstatten ging, sollte sich das Album ruhig ohne störende Vorbehalte zu Gemüte führen.